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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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gleichzeitig meine Wäsche mitwaschen.« Er duckte sich unter meinem Boxhieb hurtig ab.
    »Der Reaktion deiner Schwester entnehme ich, dass sie von dieser Regelung wenig hält.«
    »Die Idee selbst stört mich nicht, es ist die Selbstverständlichkeit dahinter«, entgegnete ich und schlürfte an meinem Kaffee, spülte den Rest des Sandwichs hinunter. »Wobei ich nichts dagegen hätte, mal wieder selbst etwas zu tun, statt tun zu lassen.«
    »Lass das nicht Eileen hören. Sie wäre zutiefst gekränkt.«
    Ich zwinkerte Darian verschwörerisch zu. »Die ungeliebten Arbeiten darf sie weiterhin übernehmen.«
    Alistair hatte uns eine Weile beobachtet, und inzwischen grinste er breit übers ganze Gesicht. »Klingt ganz so, als zieht ihr es ernsthaft in Erwägung.«
    Wir sahen uns einen Moment lang an und fingen schließlich an zu lachen.
    »Sieht so aus, zukünftiger Schwager. Ich habe deiner Schwester noch nie lange etwas abschlagen können.«
    »Ha!« Mein Handrücken traf seinen Oberarm. »Nun übertreib mal nicht.«
    »Also gut. Ich telefoniere mit dem Besitzer des Gebäudes und mache einen Termin klar, damit ihr es euch zumindest ansehen könnt.«
    »Und ich versuche, Jason zu erreichen.«
    Darian zückte sein Handy, Alistair tat es ihm nach. Ich lehnte mich bequem an die Wand und schmunzelte vor mich hin. Ich war zufrieden darüber, dass die beiden Männer endlich eine Übereinkunft gefunden hatten und friedfertig, sogar freundschaftlich miteinander umgingen. Ich hoffte, es würde anhalten, und notfalls würde ich mir abermals eine spektakuläre Nummer ausdenken müssen, um sie wieder auf Kurs zu bringen. Eins jedoch stand außer Frage: Nie wieder einen Treppensturz, einer hatte gereicht.

- Kapitel Dreizehn -
    I nzwischen war Kimberly von der Schule zurück. Jason traf wenig später zusammen mit meinem Vater ein und ließ uns wissen, dass er in der Nähe eine adäquate Unterkunft gefunden habe. Mein Vater aber hatte sein Gepäck dabei und machte deutlich, dass ihm das Sofa durchaus genügen würde.
    Ich hatte inzwischen mein Telefonat mit der Ärztin erledigt. Meine Blutwerte waren allesamt in Ordnung, und in drei Wochen sollte ich mich wieder sehen lassen. Ebenfalls hatte ich dank Jasons Weitsicht frische, eigene Kleidung an und fühlte mich darin weitaus wohler als mit Alistairs Hauszelten am Leib.
    Nachdem mein Vater die fehlende Füllung des Kühlschranks moniert hatte, war es nur eine logische Konsequenz, dass ich anbot, für die ganze Truppe zu kochen. Nach so langer Zeit freute ich mich darauf. Die letzten Monate war ich zu solchen normalen Tätigkeiten überhaupt nicht mehr gekommen.
    Daher machte ich mich zusammen mit Kimberly und Jason auf den Weg zu einem Einkaufshaus der Superlative. Kimberly fuhr uns mit einem Taxi dorthin. Alistair betrachtete das gleich als Probefahrt für die Funktionstüchtigkeit und gelungene Reparatur, zudem sparte es Spritkosten.
    Mit einem Einkaufswagen schlenderten wir durch den riesigen Konsumtempel und warfen in der Lebensmittelabteilung alles hinein, wonach es uns verlangte. Daher fanden auch saure Gurken neben einigen Tafeln Schokolade ihren Weg in den Wagen. Hinzu kamen die Zutaten für eine Lasagne nebst einer Auflaufform, Salat, selbstverständlich das Lebenselixier Kaffee und Tee für Jason, und auch ein paar Flaschen erlesener Rot- und Weißweine. Erst nachdem Kimberly von Jason die Erlaubnis bekommen hatte, für sich selbst etwas nach Herzenslust auszuwählen, fiel mir auf, was es bedeutete, sich um Geld keine Gedanken mehr machen zu müssen. Vor wenigen Monaten noch hatte ich selbst rechnen müssen. Doch seit Darian in mein Leben getreten war, bestand dafür keine Notwendigkeit mehr. Abgesehen davon, dass ich überhaupt nicht mehr in die Situation gekommen war, für meinen Unterhalt selbst sorgen, einkaufen gehen oder gar Wäsche waschen zu müssen. Just in diesem Moment bemerkte ich, dass mir das sogar ein wenig fehlte.
    Es beschämte. Fast.
    Es war ein schwarzer Nagellack von einer Nobelmarke, den Kimberly als unbedingt notwendig erachtete, und sie wurde von Jason dahingehend überrascht, dass er Eyeliner und Wimperntusche dazulegte. Wie klamm musste Alistair tatsächlich sein, dass Kim sich über solche Kleinigkeiten freute, als sei Weihnachten? Jason dachte anscheinend das Gleiche, denn wir wechselten einen bedeutungsschwangeren Blick.
    »Wie hoch ist das Limit auf Darians Karte?«, fragte ich Jason in einem Moment, in dem Kimberly zwischen den Regalen

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