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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ich prompt dabei erwischt wurde.
    Abermals sah Darian mich an. Meine Braue schnellte in die Höhe. Sag bloß nichts.
    Er zwinkerte mir zu, sprach wieder in den Hörer. »Selbstverständlich haben wir das bedacht, Ernestine. Deine Sorgen diesbezüglich sind durchaus begründet, aber wie Duncan dir schon sagte, wir sind auf der Hut. ... Bitte? ... Ich denke nicht, dass das auf die Dauer effektiv sein wird, zumal ...« Sie unterbrach ihn anscheinend abermals, denn Darian atmete tief durch, sah mich kurz Rat suchend an und meinte schließlich: »Was hältst du davon, wenn du deine Sachen packst und herkommst, damit du dich selbst überzeugen kannst? Ich werde dir ein Ticket für die nächste Maschine nach New York am Flughafen hinterlegen lassen. Ist das ein Angebot?«
    »Vielleicht kann sie Eileen überreden, ebenfalls mitzukommen«, warf Dad ein, doch Jason schüttelte sofort den Kopf. »Meine Frau steigt höchstens unter Morddrohungen in einen fliegenden Sarg, wie sie das zu nennen pflegt.«
    Inzwischen wurde das Telefon weitergereicht. An mich. Verblüfft sah ich Darian an.
    »Ja, Faye, sie wünscht dich zu sprechen.«
    Die Tüten wechselten den Träger. »Hallo Ernestine?«
    »Kindchen, schön dich zu hören«, scholl es mir sogleich entgegen. »Geht es dir denn wirklich gut?«
    »Ja, alles bestens. Danke der Nachfrage. Aber wie kommt es, dass Sie ...« Ich stockte, suchte nach den richtigen Worten, als sie die auf ihre Weise fand: »Dass ich deinen Vater kenne? Seit er die Wohnung nach Julies Tod ausgeräumt hat, Kindchen. Er wollte es nur nicht an die große Glocke hängen. Nun ja, ich halte nichts vom Verstecken.«
    »Nein, Verstecken ist auf Dauer tatsächlich keine Lösung. Es kommt am Ende ja doch raus, und dann steht man meist ziemlich dumm da.« Mein anklagender Blick wanderte zu meinem Vater. Ich erntete ein zaghaftes Grinsen. Dann sah er zu, dass er mit den Tüten beladen im Haus verschwand. Die anderen Träger wechselten ihren Standort vor dem Gebäude derweil mit dem in der Küche. Ich folgte ihnen mit dem Telefon am Ohr.
    »Kindchen, ich gedenke, das Angebot deines Zukünftigen anzunehmen. Mir ist nicht wohl bei der Sache. Ständig bekomme ich merkwürdige Andeutungen über meine Karten, die ich nur sehr schwer deuten kann. Ich würde vorher dennoch gerne wissen, ob es dir auch recht ist. Ich mische mich so ungern in Angelegenheiten ein, die nicht die meinen sind.«
    »Von mir aus sehr gern, Ernestine. Ich würde Sie gern sehen. Allerdings weiß ich nicht, ob Sie Ihren Hund -«
    »Jacko ist verstorben«, schaltete Dad sich ein. »Vor einigen Wochen schon.«
    »Oh. Das tut mir leid, Ernestine«, gab ich erschüttert durch den Hörer. Denn ihr Dackel war es gewesen, der uns zusammengeführt hatte.
    »Ach, es ist schon in Ordnung, Kindchen. Er war schon recht alt. Oftmals greift das Schicksal ein und beendet etwas, bevor es zu einer Last werden kann. Den Sinn erkennen wir meist erst viel später.« Sie lachte sogar. Woher nahm sie nur diesen Optimismus? »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Möchtest du, dass ich komme?«
    Abermals sah ich zu meinem Vater hinüber. Er nickte sehr kräftig.
    »Ja, Ernestine. Bitte kommen Sie. Außerdem gibt es hier jemanden, der Sie nicht nur gerne sehen möchte, sondern Ihnen anscheinend regelrecht entgegenfiebert. Hörst du auf, mir zu drohen, Dad!«
    Während Ernestine erneut ins Telefon lachte, sah ich Darian bereits zu seinem Handy greifen und die Nummer einer Airline wählen. Kurz darauf gab er Ernestine Fluglinie, Uhrzeit und das Gate durch, wo sie ihr Ticket in gut vier Stunden würde abholen können. Morgen früh würde sie dann auf dem JFK Airport eintreffen.
    »Dann sehen wir uns also morgen. Ich freue mich.« Darian hatte auf Lautsprecher umgestellt. Wir riefen ihr alle gleichzeitig den Wunsch für einen guten Flug zu. Wieder ein Lachen. »Bekomme ich ein Empfangskomitee? Ah, und noch etwas: Faye, auch wenn dein zukünftiger Gatte wenig davon hält, streu doch bitte Salz um das Gebäude. Man kann nie wissen. Und jetzt muss ich schleunigst packen. Wir sehen uns.« Es klickte, sie war weg.
    G ut gesättigt und wohlig müde hingen wir in den Stühlen und sahen auf die Überreste des opulenten Mahls. Lasagne mit Salat satt. Nur noch sehr wenig war von der Teigware übrig, der Salat hatten wir komplett vertilgt, dazu zwei Flaschen Weißwein geleert. Dafür blieben aber jede Menge fettiges Geschirr und benutzte Gläser.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie so gut

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