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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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erblickte das Ding, das sich um die Ecke des Floßes krümmte. Einen Moment lang sah es aus wie Pac Man, der den Mund offen hat und elektronische Bonbons fressen will. Dann war es ganz um die Ecke und glitt mit einer geraden Kante am Floß entlang.
    »Hilf mir, sie raufziehen!«, grunzte Randy Deke zu und griff nach ihrer Hand. »Schnell!«
    Deke zuckte gutmütig die Schultern und griff nach LaVernes anderer Hand. Sie zogen sie, Sekunden bevor das Ding mit wabernder Flanke an den Pfosten der Leiter vorbeiglitt, auf die Bretterplattform des Floßes.
    »Randy, hast du den Verstand verloren?« LaVerne war außer Atem und ein wenig verängstigt. Unter dem BH konnte man deutlich ihre Brustwarzen sehen. Sie standen als kalte, harte Punkte vor.
    »Dieses Ding«, sagte Randy und deutete hin. »Was ist das?«
    Deke sah es. Es hatte die linke Ecke des Floßes erreicht. Dort driftete es ein Stück weg und nahm wieder seine runde Form an. Die vier betrachteten es.
    »Ölfleck, schätze ich«, sagte Deke.
    »Du hast mir das Knie aufgeschürft«, sagte Rachel, die das dunkle Ding auf dem Wasser und dann wieder Randy ansah. »Du …«
    »Das ist kein Ölfleck«, sagte Randy. »Hast du schon mal einen runden Ölfleck gesehen? Das Ding sieht wie ein Mühlstein aus.«
    »Ich hab überhaupt keinen Ölfleck gesehen«, antwortete Deke. Er sprach mit Randy, sah aber LaVerne an. LaVernes Höschen war fast so durchsichtig wie ihr BH, das Delta ihrer Schamhaare deutlich in Seide abgebildet, jede Pobacke ein fester Halbmond. »Ich glaube nicht einmal daran. Ich komme aus Missouri.«
    »Das wird ein blauer Fleck«, sagte Rachel, aber ihre Stimme klang nicht mehr wütend. Sie hatte bemerkt, wie Deke LaVerne ansah.
    »Herrgott, ist mir kalt«, sagte LaVerne. Sie schlotterte neckisch.
    »Es wollte die Mädchen holen«, sagte Randy.
    »Komm schon, Pancho. Hast du nicht gesagt, du bist nüchtern?«
    »Es wollte die Mädchen holen«, wiederholte er störrisch und dachte: Niemand weiß, dass wir hier sind. Gar niemand.
    »Hast du schon mal einen Ölfleck gesehen, Pancho?« Er hatte auf dieselbe fast geistesabwesende Weise, wie er vorhin Rachels Brüste berührt hatte, einen Arm um LaVernes nackte Schultern gelegt. Er berührte LaVernes Brust nicht – jedenfalls noch nicht –, aber seine Hand blieb nahe daran. Randy stellte fest, dass es ihm so oder so reichlich egal war. Dieser runde, schwarze Fleck auf dem Wasser. Der machte ihm Sorgen.
    »Ich habe vor vier Jahren einen am Cape gesehen«, sagte er. »Wir haben alle Vögel aus der Brandung gezogen und versucht, sie sauberzumachen …«
    »Ökologisch, Pancho«, sagte Deke bewundernd. »Mucho ökologisch, fiiinde ich.«
    Randy sagte: »Der war nur eine große, stinkende Schweinerei im Wasser. Streifen und Schlieren. So hat er nicht ausgesehen. Er war nicht, ihr wisst schon, so kompakt.«
    Er hat wie ein Unfall ausgesehen, wollte er sagen. Das Ding hier sieht nicht wie in Unfall aus; es sieht wie etwas Absichtliches aus.
    »Ich will jetzt zurück«, sagte Rachel. Sie sah immer noch Deke und LaVerne an. Randy sah ihren dumpfen, gekränkten Gesichtsausdruck. Er bezweifelte, dass sie wusste, wie sehr man es ihr anmerkte.
    »Dann geh doch«, sagte LaVerne. Sie hatte einen Gesichtsausdruck  – das Strahlen absoluten Triumphs, dachte Randy, und wenn sich der Gedanke prätentiös anhörte, so doch zugleich auch völlig zutreffend. Der Ausdruck richtete sich nicht exakt gegen Rachel … aber LaVerne gab sich auch keine Mühe, ihn vor dem anderen Mädchen zu verbergen.
    Sie ging einen Schritt näher zu Deke; mehr wäre auch nicht möglich gewesen. Jetzt berührten sich ihre Hüften. Einen Augenblick wandte Randy die Aufmerksamkeit von dem Ding im Wasser ab und konzentrierte sich voll fast erlesenem Hasses auf LaVerne. Er hatte noch nie ein Mädchen geschlagen, aber in diesem Moment hätte er sie mit dem größten Vergnügen schlagen können. Nicht weil er sie liebte (er war ein bisschen verknallt in sie, ja, und er war mehr als nur ein wenig scharf auf sie, ja, und nicht zu knapp eifersüchtig, als sie angefangen hatte, Deke im Apartment zu besuchen, o ja, aber ein Mädchen, das er wirklich liebte, hätte er gar nicht erst näher als fünfzehn Meilen an Deke rangelassen), sondern weil er Rachels Gesichtsausdruck kannte, weil er wusste, wie man sich bei diesem Gesichtsausdruck innerlich fühlte.
    »Ich habe Angst«, sagte Rachel.
    »Vor einem Ölfleck? «, sagte LaVerne fassungslos, dann lachte sie. Der

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