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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sich umzuschauen und festzustellen, wie weit er noch vom Ufer entfernt war.
    Noch eine Planke fiel ins Wasser. Der Riss in der Mitte des Bodens trieb Zweige wie ein Baum. Immer mehr Wasser flutete jetzt ins Boot.
    Obwohl er schon total außer Atem war, ruderte Hal in seiner Verzweiflung keuchend immer schneller. Plötzlich flogen beide Drehzapfen ins Wasser. Er verlor ein Ruder, umklammerte das andere, stand auf und begann damit das Wasser zu pflügen. Das Boot schwankte, kenterte fast und warf ihn zurück auf seine Bank.
    Augenblicke später lösten sich weitere Planken, die Sitzbank zerbarst, und er lag im Bootsinneren im Wasser. Es war überraschend kalt. Er versuchte, auf die Knie zu kommen, und war nur von einem Gedanken beseelt: Petey darf so etwas nicht sehen, er darf nicht sehen, wie sein Vater vor seinen Augen ertrinkt, du wirst schwimmen, paddeln wie ein Hund, wenn es nicht anders geht, aber tu etwas, tu irgendetwas  …
    Ein letztes Bersten und Krachen – und er war im Wasser und schwamm zum Ufer, schwamm wie nie zuvor in seinem Leben … und das Ufer war erstaunlich nahe. Eine Minute später stand er keine fünf Meter vom Land entfernt nur noch bis zur Taille im Wasser.
    Petey platschte mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn zu, schreiend und weinend und lachend. Hal wollte ihm entgegenrennen und verlor das Gleichgewicht. Auch Petey taumelte, als das Wasser ihm zur Brust ging.
    Sie fingen einander auf.
    Obwohl Hal mühsam nach Luft rang, riss er den Jungen in seine Arme und trug ihn ans Ufer, wo sie beide keuchend auf den Sand sanken.
    »Daddy? Ist er weg? Der böse Affe?«
    »Ja. Ich glaube, er ist weg. Und diesmal für immer.«
    »Das Boot fiel auseinander. Es fiel einfach … um dich herum auseinander!«
    Hal betrachtete die Planken, die zwölf Meter entfernt auf dem See trieben. Sie hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem solide handgearbeiteten Ruderboot, das er aus dem Bootshaus gezogen hatte.
    »Jetzt ist alles wieder in Ordnung«, sagte Hal und lehnte sich auf die Ellbogen gestützt zurück. Er schloss die Augen und ließ sein Gesicht von der Sonne wärmen.
    »Hast du die Wolke gesehen?«, flüsterte Petey.
    »Ja … aber jetzt sehe ich sie nicht mehr. Du?«
    Sie blickten zum Himmel. Hier und da waren vereinzelte weiße Wölkchen, aber keine große dunkle Wolke. Sie war verschwunden, wie er gesagt hatte.
    Hal zog Petey hoch. »Im Haus oben wird es Handtücher geben. Komm.« Aber er blieb noch einen Moment stehen und sah seinen Sohn an. »Es war reiner Wahnsinn von dir, einfach so in den See zu rennen.«
    Petey sah ihn ernst an. »Du warst sehr tapfer, Daddy.«
    »Tatsächlich?« An Tapferkeit hatte er überhaupt nicht gedacht. Nur an seine Angst. Die Angst war zu groß gewesen, um etwas anderes sehen zu können. Wenn wirklich noch etwas anderes da gewesen war. »Komm, Petey.«
    »Was werden wir Mama erzählen?«
    Hal lächelte. »Weiß nicht, mein Junge. Wir werden uns etwas ausdenken.«
    Er verharrte noch einen Moment und betrachtete von neuem die im Wasser treibenden Bootsplanken. Der See war wieder ruhig. Harmlose kleine Wellen funkelten in der Sonne. Plötzlich hatte Hal Sommerurlauber vor Augen, die er überhaupt nicht kannte – vielleicht einen Mann und seinen Sohn, die nach großen Fischen angelten. Ich habe etwas gefangen, Dad! ruft der Junge. Wir werden sie einholen und nachsehen, sagt der Vater, und aus der Tiefe kommt … der Affe empor an seinen Zimbeln hängt Seetang, und er grinst sein schreckliches Willkommensgrinsen.
    Hal schauderte – aber das waren schließlich Fantasiegespinste.
    »Komm«, sagte er noch einmal zu Petey, dann gingen sie den Weg entlang durch den lodernden Oktoberwald zum Haus.
    Aus der Bridgton News
    24. Oktober 1980
     
    DAS GEHEIMNIS DER TOTEN FISCHE
    von Betsy Moriarty
     
    Ende letzter Woche trieben auf dem Crystal Lake in der Umgebung der Stadt Casco Hunderte toter Fische mit den Bäuchen nach oben. Die meisten scheinen in der Nähe von Hunter’s Point verendet zu sein, obwohl es aufgrund der Strömungen im See schwierig ist, das genau festzustellen. Unter den toten Fischen waren alle Arten vertreten, die gewöhnlich in diesen Gewässern leben – Klumpfische, Hechte, Sonnenfische, Karpfen, Katzenwelse, Regenbogenforellen, braune Forellen, sogar ein in eingeschlossenen Gewässern lebender Lachs. Experten und zuständige Behörden stehen vor einem Rätsel …

Kains Aufbegehren
    Garrish trat aus dem hellen Maisonnenschein in den kühlen

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