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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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und fürchte dabei weder Sie, Mr. Hoover, Chief Reddin oder sonst jemanden in dieser Operation.«
    Dwight ließ die Knöchel knacken. Man konnte die Manschetten sehen. Sie waren blutgetränkt. »Werden Sie betreffs der Operation dichthalten?« »Ja.«
    »Werden Sie davon absehen, Marsh Bowen eine Falle zu stellen oder ihn aktiv zu verfolgen?« »Ja.«
    »Werden Sie mich über irgendwelche Tipps, die Ihnen bezüglich der BTA oder der MMLF zugehen, informieren?« »Nein.«
    »Angenommen, ich setze mich über Sie hinweg und schließe mich mit Chief Reddin kurz?«
    Scotty lächelte. »Das werden Sie nicht. Wir wissen beide, was die Konsequenzen wären.«
    Dwight lächelte. »Dann wollen wir einander in Frieden lassen und uns gegenseitig ein Zugeständnis machen.«
    »Ich komme als Erster dran«, sagte Scotty. »Werden Sie mich über anstehende Raubüberfälle durch BTA- oder MMLF-Angehörige informieren?«
    »Ja. Meine operativen Parameter sind diesbezüglich äußerst strikt. Bowen wird mich über anstehende Raubüberfälle informieren, und ich werde Sie informieren.«
    »Und wenn Bowen nichts weiß und ich selber von Raubüberfällen erfahre?«
    Dwight hob sein Glas. »Dann mehren Sie Ihren Ruhm und bringen Sie die Motherfucker mit meinen besten Wünschen um.«
    Scotty hob das Glas. »Und was ist mein Zugeständnis?«
    »Erzählen Sie jedem Bullen, jedem Informanten, jedem, der Ihnen zuzuhören bereit ist, von Ihrem Hass auf Bowen. Je mehr Sie ihn hassen, desto mehr Schlag hat er bei den Brüdern.«
    Scotty zuckte mit den Schultern. »Das ist kein wirkliches Zugeständnis. Das tue ich sowieso.«
    Die Musikbox sprang an. Die Musik wurde LAUT. Dwight riss den Stecker raus. Die Musik erstarb. Dwight zog eine Reihe verstörter Blicke auf sich.
    Scotty streckte sich. Man sah sein Arsenal: Gürtelpistole, Schulterhalfter, Messer, Schlagring.
    »Heute ist Weihnachten. Der Nikolaus spendiert Ihnen ein zweites Zugeständnis.«
    »Versuchen Sie, Marsh Bowen nicht umzubringen. Ich weiß, dass Ihnen das gegen den Strich geht, aber das wäre die feine weiße Art.«
    »Gebongt«, sagte Scotty. Die Barmaid-Freundin kam rüber. Scotty schickte sie mit knapper Geste weg.
    »Sie wissen, dass ich ein paar Informanten an der Southside habe.«
    »Ist mir bekannt.«
    »Habe heute einen netten Tipp bekommen.« »Ich höre.«
    »Marsh Bowen ist schwul.«
    Das Krankenhaus schickte ein Telegramm ans Tarnbüro. Elea-nora Sifakis, knapp sieben Pfund, gesund. »Mutter ruft demnächst an.«
    Dwight goss sich nur noch einen Drink mehr ein und steckte seine Hände in Eiswürfel. Ihm drehte sich der Kopf - Karen/Joan, Karen/Joan, Karen/Joan.
    Er schlürfte seinen Drink. Er cremte sich die Finger ein. Ihm schwirrte der Kopf: Eleanora war auf der Welt und Marsh Bowen eine Schwuchtel. Um 23:14 klingelte das Telefon.
    Er nahm ab. »Ich habe die meisten Aktenblätter verbrannt«, sagte Wayne, »und beim Bekannten Umgang nur einen einzigen Namen rausgekriegt. Thomas Frank Narduno. Klang irgendwie bekannt, aber ich konnte ihn nicht unterbringen. Fällt dir was dazu ein?«
    Allerdings:
    Das linke Grapevine-Opfer. Des Raubüberfalls verdächtig: in New York und Ohio. Auf der Leiche waren Abhörgerätschaften gefunden worden.
    Wayne sagte was von Fluoroskopen und Hydroxysäure. Dwight legte auf und goss sich nur noch einen einzigen Drink mehr ein.
    Der ihm ihn der Kehle brannte und zusammenfahren ließ. Dwight wählte am sicheren Apparat eine Nummer.
    Bei sicheren Telefonen gab es kein Klingeln. Nur ein schwaches Zischen und »Hallo, Mr. Holly«.
    »Kann ich heute Nacht mit Ihnen schlafen?«
    »Ja«, sagte Joan.
    (Kubanische Gewässer, 27.12.68)
    Flossen und schäumende Wellen. Mesplède warf Köder aus. Die kreisende Haifische von der Oberfläche schnappten. Das helle Mondlicht ließ sie leuchten. Das Schnellboot war von Boca Chico Key gestartet. Mit Ziel Varadero Beach, Kuba.
    Mesplède hatte ihn in L. A. angerufen. Und von Wayne die Reisen nach Nicaragua und der DOM für die nächsten Monate genehmigt bekommen. Franzmännchen hatte einen negativen Panama-Bericht eingereicht. Panama war out. Nicaragua gestrichen. Die DOM würde den Zuschlag bekommen. Kuba war nah. Sein Fall hing in jeder Hinsicht mit der DOM zusammen.
    Crutch schluckte Dramamin. Er war seekrank und grün im Gesicht. Er hatte sich stärken wollen: mit Schnaps, Pillen, Hasch. Franzmännchen hatte Nyet gesagt.
    »Das wird sehr direkt, Donald. Ich will sehen, wie du dich hältst. «
    Sie waren

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