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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Spur zu stoßen.«
    »Hast du so was schon mal gemacht?«
    Wayne rollte von ihr weg. Er konnte ihr Shampoo auf dem Kissen riechen. Er atmete tief ein. »Du hast Wendell Durfee gefunden, nicht wahr?«, fragte sie. Wayne sah sie an. »Ja, das habe ich.« »Und du hast ihn umgebracht?« »Ja.«
    Sie holte das Kissen rüber und schaute ihm aus nächster Nähe in die Augen. Das tat sie oft. Sie sagte, sie hätten beide diese grünen Flecken.
    »Das habe ich mir schon lange gedacht, Süßer.«
    (Los Angeles, 27.12.68 )
    Das FBI besaß eine Suite im Statler in der Innenstadt. Karens Baby war genau vier Blocks entfernt zur Welt gekommen. Joan trug ein rotes Kleid. Dwight einen bürograuen FBI-Anzug.
    Auf dem Wilshire-Boulevard blinkten Weihnachtslichter. Der vorige Mieter hatte eine Flasche Ten High zurückgelassen. Joan hatte Dwights zerschundene Hände gesehen und sie mit einem Waschlappen abgetupft, auf dem Bourbon war. Das tat weh. Dwight kämpfte gegen Tränen an. Er dachte an Thomas F. Narduno und fragte sich, wie weit Joan Bescheid wusste. Er dachte an Karen und Eleanora.
    »Passen Sie auf Ihre Hände auf. Sie sind zweiundfünfzig.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Das sag ich nicht.«
    »Was haben Sie denn von alldem?«
    »Was meinen Sie mit >alldem    »Dem Auftrag. Der Oper -«
    Joan berührte seine Lippen. »Ich bin hier, weil ich hier sein will. Ich hätte dich aufgefordert, wenn du mich nicht aufgefordert hättest.«
    Die Hände brannten. Ein paar Tränen liefen ihm über die Wangen. Joan stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste sie weg. Die Lichter draußen tauchten sie in sonderbare Farben.
    Sie fielen aufs Bett. Joan hielt seinen Kopf fest und küsste ihn. Ihr Atem schmeckte nach Zigaretten und trockenem Wein. Sie wischte seine Tränen mit ihren Daumen ab.
    Er hielt sie mit den Armen. Die Hände waren nutzlos. Er wollte in ihr Haar fassen. Er wusste, dass seine Hände das nicht überstehen würden. Er konnte seine feuchten Augen nicht ertragen. Wenn er ihr Haar berühren würde, würde er sich weh tun und nie damit aufhören wollen.
    Sie drückte seinen Kopf zurück. Sie küsste ihn. Sie lehnte sich über ihn und hielt seine Handgelenke fest und ließ ihr Haar auf ihn fallen. Er knabberte an den dunklen Haaren und biss in die grauen Strähnen und zwang ihre Beine mit den Knien auseinander. Sie zog seine Arme nach oben und drückte seine Handgelenke über dem Kopf zusammen. Lichter tanzten über den Härchen auf ihrem Unterarm und auf ihrer Messernarbe. Sie sah, wie sehr er es wollte. Sie gab seine Handgelenke frei und ließ ihn an ihre Seite. Sie hielt ihre Arme hoch und ließ ihn sie dort küssen. Er hörte sich keuchen und nahm wahr, dass sie beide nackt waren, und wusste, dass er sein Zeitgefühl verloren hatte. Sie sagte etwas. Nicht Worte im eigentlichen Sinne. Vielleicht seinen Namen. Sie hielt ihn zärtlich fest. Sie fasste zärtlich seine Hände und ließ sie über ihren Körper streifen, da, da und da. Er küsste all die Stellen, die seine Hände berührt hatten. Sie drückte ihm die Hände über dem Kopf zusammen. Sie spreizte die Beine für ihn, damit er sie dort berühren und schmecken und halten konnte. Sie keuchte, als er keuchte, und seine Augen brannten wegen der vielen Tränen, und seine Hände taten überhaupt nicht mehr weh.
    DOKUMENTENEINSCHUB : 12.01.69. Auszug aus dem Tagebuch von Marshall E. Bowen.
    12. Januar 1969
    Man macht mir den Hof. Es geht langsamer, als Mr. Holly sich das wünschen würde. Aber sowohl die BTA wie die MMLF haben mich gefunden, ebenso wie die Panther und die US. Eldridge Cleaver hat mich zum Lunch eingeladen. Er hatte einen zweifelhaften literarischen Agenten dabei, der mich aufforderte, meine Memoiren zu veröffentlichen: »Bruder Schwein: Ein Ex-Bulle packt aus - das völkermörderische LAPD von innen«. Ich lehnte ab. Mr, Cleaver musterte mich misstrauisch. Ghetto-Gerüchten zufolge ist Mr. Cleaver ein gut platzierter V-Mann, mit Kontakten zu Zwischenträgern diverser bundesstaatlicher Kriminalbehörden, die Mr. Hoover nicht länger zutrauen, Information rationell abzuschätzen. Ich empfand Bruder Cleaver als Spitzel und Parvenü, und ich denke, dass es ihm mit mir ebenso ging.
    Ich habe die Panther und die US abblitzen lassen. Meine Beziehung zu Jomo Clarkson verweist mich zur MMLE . Jomo soll Schnapsläden überfallen; wenn ich Genaueres höre, werde ich Mr. Holly Bericht erstatten.
    Die Southside-Klubs sind die Hauptrekrutierungszentren beider

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