Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
Vom Netzwerk:
Richard Nixon das Weiße Haus übernimmt. Dwight wird ihr bald das eine oder andere Plüschtier kaufen, nicht anders als die Alligatoren, die er Dina gekauft hat, und sie wird im Glauben aufwachsen, dass Raubtiere (wie Dwight!) weich und schnucklig sind, An einem bestimmten Punkt wird sie das von mir bestätigt bekommen wollen. Wenn ich auch nur halbwegs ehrlich bin, werde ich ihr meine große Liebe für den Mann eingestehen, was einigermaßen erklären mag, warum die Teddys, die der eigene Vater kauft, bei ihr nicht besonders hoch im Kurs stehen.
    Dwight fehlt mir. Ich werde Wie-heißt-er-doch bald aus der Stadt schicken, damit wir zusammen sein können und Dwight Ella treffen kann. Er ist auf Joan Klein fixiert - das kann ich spüren. Wie immer bete ich, dass meine Manöver und die von mir angebahnten Verbindungen mehr Gutes als Schlechtes bewirken.
    (Washington, D.C., 20.01.69)
    »Wir haben die lange Nacht des Amerikanischen Geistes ertragen. Doch während unseren Augen die ersten Strahlen der Morgendämmerung erscheinen, sollten wir nicht das verbleibende Dunkel verfluchen. Sondern uns des anbrechenden Lichts erfreuen.«
    Sie hatten Logensitze für die große Rede. Dazu Vorzugspässe für die Parade-Route. Dazu Eintrittskarten zu sechs Amtseinführungsbällen.
    Der neue Präsi ließ sich beklatschen. »Ein Langweiler«, sagte Franzmännchen. »Dessen Mangel an Eifer für die kubanische Sache wir umgehen müssen.«
    Crutch berührte seine Reversnadel - eine 15 aus massivem Gold. Er hatte die Skalps genommen und das Mittagessen drin behalten. Franzmännchen hatte ihm die Nadel g ekauft. Um ihn als Nahkampf-Kill er zu ehren. Die Augenhöhle verursachte ihm immer noch Albträume.
    »Unser Schicksal bietet uns nicht den Becher der Verzweiflung, sondern den Kelch der Hoffnung. Den wir ergreifen wollen, nicht furchtsam, sondern mit Freuden -«
    Da sitzt LBJ - erschöpft und fies. Da Earl Warren, da Dicks Pat, da Ex-Vize Humphrey. He, Glatzkopf - Franzmännchen und ich haben dich gründlich verarscht!
    Nixon endete unter lautem Jubel und stehendem Beifall. Franzmännchen gab Schnarchgeräusche von sich. Senator Charles H. Percy musterte ihn zornig.
    Alle blieben stehen und genossen den Augenblick. Crutch prägte sich Einzelheiten ein. Die riesigen Töchter von LBJ. Ein paar vereinzelte Kennedys. He, ihr Knilche - Franzmännchen hat euren Onkel Jack erschossen!
    Crutch stand da und klatschte. Die Leute gingen an ihm vorbei. Er dachte an seine Mutter und an Dana Lund. Er berührte seine Reversnadel. Er dachte an Joan. Er dachte an seinen Fall und die wartende DOM. Nixon ging an ihm vorbei. Heute früh war er bestens rasiert. Nixlein hatte den Zweiten Weltkrieg auf einem Japsenfreien Atoll ausgesessen. Er hatte Rote aus Nahdistanz erledigt. Jack K. hatte Japsen auf der PT-109 erledigt. Getue. Boote zählten nicht. Jack war nie ein Nahkampf-Killer gewesen.
    Die Menge verlief sich. Crutch prägte sich alles noch mal ein. »Genieß deinen kleinen Auftritt, Donald. Aber denk daran, dass unser Schicksal südlich von hier liegt.«
    »Sag's mir noch mal, Franzmännchen. Ich hör's so gern.«
    »Was denn?«
    »Sag mir noch mal, wo wir das Geld herkriegen, um die Waffen zu kaufen, mit denen wir die Castristen umlegen werden.« »Wir verkaufen Heroin.«
    Sie wechselten von Ball zu Ball. Washington bestand aus Limousinen und angestrahlten Monumenten. Die Luft war dick von Pulverdampf. Der meiste stammte von Feuerwerk. Der Rest von Mohren, die in der Mohrenstadt aufeinander schossen .
    Yippies in Nixon-Masken schwankten in und durch den Verkehr. Crutch sah einen Raubüberfall beim Lincoln Monument. Mesplede und er saßen mit ein paar Republikaner-Granden und Ronald Reagan in einer Limousine. Crutch sagte Reagan, dass er Hellcats ofthe Navy toll fand. Gouverneur Ronnie fand Crutch nett und bezeichnete ihn als »jungen Freund«.
    Ein Ball ging in den nächsten über. Crutch sah eine Million berühmter Gesichter. Mickey Mantle, Floyd Patterson, ein paar TV-Show-Katzen. Ein mumienähnlicher J. Edgar Hoover.
    Sie erhielten einen Tipp wegen einer Party im Hay-Adams. Sie hielten ein Amateur-Taxi an und brauchten zwei Stunden, um eine Strecke von sechs Blocks zu fahren. Der Fahrer war ein Brauner aus Jamaika mit geflochtenem Haar und gehäkeltem Käppchen. Er behauptete, Pat Nixons Liebhaber zu sein. Er habe ein bisschen selbstgezogenes ganga. Sie zündeten sich eine an und bekamen einen langen Monolog zu hören. Der Braune pries die

Weitere Kostenlose Bücher