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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Sie's sagen. JEH: Ich sollte jetzt -
    RMN: Bebe Rebozo hat mir kürzlich eine Geschichte erzählt, zum Schießen. Er war mit ein paar Politikern in Paraguay zusammen. Die haben's ihm erzählt. JEH: Äh, jawohl, Sir.
    RMN: So was wie 'ne Sage. Über einen geheimnisvollen Smaragdschatz, der seit ewigen Zeiten rechte Putschversuche finanziert haben soll. Haben Sie je davon gehört -JEH: (Hustenanfall und unterdrückter Kommentar/Transkript endet hier.)
    Scotty Bennett (Los Angeles, 07.12.70)
    »Ich habe in meiner Zeit als V-Mann vieles gelernt, so auch, dass inhärente Kriminalität inhärente Kriminalität ist, unabhängig von den rassischen oder politischen Missständen, mit denen sie sich rechtfertigt, unabhängig von der Vernunft oder Unvernunft der Ideologie, auf die sie sich beruft.«
    Die Pointe bekam Applaus. Bürgermeister Yorty und Chief Davis klatschten. Scotty klatschte mit. Marsh sah gut aus. Sergeant-Streifen auf neuer blauer Uniform. Ein kurzgeschnittener Afro.
    Volles Haus: die Turnhalle der Police Academy, Bullen und Polizisten. Keine FBIler - das war die große Überraschung.
    »Das LAPD hat die kriminellen Aspekte des schwarzen Nationalismus hervorragend unterbunden, unter strenger Beachtung der gesetzlichen Rechte der schwarz-nationalistischen Bürgerbewegung, während es sich zugleich einer neuen Generation von Polizisten aus gesellschaftlichen Minderheiten öffnet.«
    Scotty grunzte innerlich. Er hatte Marsh im März angesprochen. Er hatte die Zeit reifen lassen. Heute war der Tag: das große Überfall-Gipfeltreffen.
    Der Arsch konnte reden. Er wählte seine Worte und bewegte sich im Rhythmus des Texts. Er vermied peinlich jede Homo-Ästhetik.
    Der Chief stand auf ihn. Einfache Polizisten fanden ihn zum Kotzen. Sam Yorty fand seine Onkel-Tom-Nummer großartig.
    Marsh steigerte sich. Wuuuu, das war ein Höhepunkt! Er stocherte in die Luft wie JFK. Er ließ die versöhnlichen Töne von MLK anklingen. Er erhielt stehenden Applaus.
    Das Publikum umlagerte das Rednerpult. Marsh war die Leutseligkeit persönlich. Scotty zwinkerte ihm auf dem Weg nach draußen zu.
    Bewaffneter Raubüberfall - § 211 PC. Er hatte eine Schatzkammer bei sich zu Hause.
    Achtzehn Wandbilder. Achtzehn dokumentierte Abschüsse. Die zwölf Panther waren unbesungen. Tot und begraben kann man sie nicht mehr knipsen.
    Schnapsladen-Überfälle und Supermarkt-Raubzüge. Hinterhalte und Schusswechsel. Achtzehn tote Neger.
    Marsh glaubte, er habe was gegen Schwarze. Marsh irrte sich. Er hatte das Wort Nigger nie benutzt. Er hasste Killer, Rauschgifthändler und Räuber. Aus denen sich schwarze Militante teilweise rekrutierten. Seine rein schwarze Abschussliste war Zufall und Demographie. So was konnte passieren.
    Ann und die Kinder waren in Fresno. Sturmfreie Bude für die Junggesellenparty. Scotty hatte Schnaps, Dips und Fritos bereitgestellt. Scotty hatte all seine Akten hervorgeholt.
    Marsh Bowen hatte ihn von Anfang an interessiert. Marsh hatte das tintenbefleckte Geld weitergereicht. Marsh hatte kurz an der People's Bank gearbeitet. Marsh war ins LAPD eingetreten. Alles interessant, aber unbestimmt.
    Bis Marsh zum FBI wechselt und ihn reinlegt. Bis Marsh anfängt, wegen des Überfalls rumzufragen. Bis er den Führerschein überprüft und auf 84th, Ecke Budlong, stößt.
    Scotty verputzte Fritos mit Bohnendip. Die Wandfotos sprachen.
    Rydell Tyner sagte: »Jesus, Scotty! Junge, ich habe dich gewarnt.«
    Bobby Fisk war im All-American-Schnapsladen verblutet. Er hatte Bobbys Geldrolle Bobbys Großmutter gegeben.
    Lamar Brown hatte einen so dünnen Hals wie ein Bleistift. Drei-fach-Postenschrot hatte ihm den Kopf abgerissen.
    Die Klingel im Keller läutete. Scotty machte auf. Marsh war wieder in Zivil.
    »Hallo, Partner.«
    »Hallo, Scotty.«
    »Fühl dich wie zu Hause. Zeigst du mir deins, zeig ich dir meins.«
    Vom Damals zum Heute: sechs Jahre und zehn Monate. Marsh begann. Er war an dem Tag da gewesen.
    Es hatte einen dritten Räuber gegeben. Ein Schwarzer. Der Anführer hatte ihn erschossen, chemisch verbrannt und für tot liegen lassen. Der Dritte war in eine Seitenstraße gekrochen und hatte sich versteckt. Marsh hatte damals in dem Block gewohnt. Er hatte den dritten Mann gesehen. Er hatte die schusssichere Weste gesehen und die Sicherheitsverbände. Er nahm an, dass sie dem Mann das Leben gerettet hatten. Das LAPD ging bruuutal zur Sache. Marsh war empört. Er brachte den Mann zu einem benachbarten Arzt nach Hause und

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