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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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in L.A. sind verwanzt. Das alte Mädchen hat mal einen Stadtrat in einer Klitsche bei La Ciénega erwischt, seitdem lässt er neun Horchposten rund um die Uhr betreiben.«
    Dwight holte eine Akte hervor und blätterte sie durch. Johnnie
    Ray lutscht einen Schwanz in Ferndell Park. Der Abgelutschte ist ein FBI-Informant. Lana Turner besorgt's schwarzen Schwestern, ca. '54. Eine Informantin ruft aus Sultan Sam's Sandbox an.
    »Wie geht's dem alten Mädchen gesundheitlich?«, fragte Jack. »Ich hab ihn letzten Monat in Washington gesehen. Er sah gespenstisch aus. Ich hatte mal 'ne Informantin namens >Jean die böse Königin. Muss die lang verloren geglaubte Schwester des alten Mädchens gewesen sein.«
    Der Jungmänner-Puff von Liberace. Danny Thomas war sko-pophil, Peggy Lee eine Nymphomanin. Sol Hurok leckte gern Mosen. James Dean, der Masochist - der »Menschliche Aschenbecher«.
    Dwight legte die Akte zurück. Randbemerkungen blieben haften. Ava Gardner und Redd Foxx. Jean Seberg und jeder zweite der Black Panther.
    »Amüsier dich, Dwight. Ich habe dem alten Mädchen gesagt, dass wir in einer swingenden Neuen Welt leben, aber er will mir einfach nicht glauben.«
    Er mietete eine Notunterkunft. Ein Arbeits- und Schlafraum für alle Fälle. In der Nähe des Tarnbüros und von Karens Wohnung. Er und Joan hatten Schlüssel. Dort bewahrten sie ihre Ausrüstung auf. Der Bungalow überblickte Karens Straße. Er konnte den Mädchen beim Spielen zusehen.
    Baxter und Cove waren in der Nähe. Zwei Blocks entfernt, mit dem Feldstecher beobachtbar.
    Dwight parkte und schleppte Kisten rein. Er hatte Zeit zum Brüten. Er sollte Joan später im Statler treffen. Die Notunterkunft war eine Verschwörer-Höhle. Wohnzimmer, Küche, Badezimmer, Matratze fürs Nickerchen zwischendurch.
    Er zog einen Stuhl auf die Terrasse. Er richtete den Bausch-8c-Lomb-Feldstecher gegen Süden. Karen ging über den Hof. Dina und Ella jagten Katzen hinterher.
    Karen wirkte verhärmt. Sein Angebot hatte sie überrascht. Sie weiß, dass dies nur eine beigeordnete Operation ist. Sie weiß, dass die hauptsächliche Operation bedeutend wird. Er kann ihr nicht sagen, worum es geht. Wir werden Mr. Hoover töten und die Schuld auf Marsh Bowen schieben.
    Wir werden eine Konvergenz manipulieren. Marsh wird durch eine gefälschte Dokumentenspur belastet. Die im Jahr null beginnt und weit über das Jahr 2000 hinausweist. Wir werden einen professionellen Schützen engagieren. Bob Relyea hat Martin Luther King erschossen. Er soll erneut schießen. Der Attentäter ist ein homosexueller schwarzer Polizist. Er erschießt das Primärsymbol weißer Autorität seiner Epoche und beendet unmittelbar darauf sein eigenes Leben. Eingeschmuggelte Akten verweisen auf eine verfehlte Öffentlichkeitspolitik. Marsh Bowen wurde von politisch motiviertem Wahnsinn verzehrt. Das FBI stiftete ihn an und setzte ihn als verdeckten Ermittler ein. Er durchlebte eine radikale Verwandlung. Zugleich versuchte er, die Situation auszunutzen. Er war von sexuellen Dämonen besessen, die peinigende Scham erzeugen. Der »Schwarz-militante Feuerwechsel« hinterließ zwei tote Kinder. Der ehrenvolle Neubeginn von Marsh Bowens Polizeikarriere wurde mit getöteter Unschuld erkauft. Mr. Hoover hat den Gesamtzusammenhang geschaffen. Special Agent Dwight C. Holly hat ihn umgesetzt.
    Wir werden ein Marsh-Bowen-Tagebuch führen. Das die sich anbahnenden Veränderungen und den psychischen Zusammenbruch eines brillanten schwarzen Mannes schildert. Eintragungen werden seine eigenartige Freundschaft mit Special Agent Holly beschreiben. Agent Holly hat sich Marsh Bowen gegenüber offenbart. Er hat den Krieg des FBI gegen die Bürgerrechtsbewegung beschrieben ebenso wie Mr. Hoovers fanatische rassistische Vorurteile.
    Das Mordkomplott gegen King sollte nicht erwähnt werden. Das würde den Schock von Mr. Hoovers Tod neutralisieren und apokalyptische Folgen haben. Die fiktive Holly-Bowen-Freund-schaft würde weitreichend sein. Sie würde eine Welt der Schuld und Hoffnung beschreiben. Das Tagebuch würde einen Lehrplan beinhalten. Es würde Leser zu einer Schwemme von bereits bestehenden FBI-Akten führen. Die Akten würden zahllose banale Einzelheiten zu einem furchterregenden Gesamtzusammenhang bündeln. Grand Jurys würden Marsh postum anklagen. Verschwörungstheorien die ganze politische Welt ergreifen. Jede reale und imaginäre Spur würde zu Mr. Hoover und dessen Legat des Hasses zurückführen.
    Mr. Hoover war

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