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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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sich im März '67 bei der Polizei beworben. War er angenommen worden?
    Der Mitarbeiter wollte nachschauen. Dwight blieb sechs Minuten in der Leitung. Der Mitarbeiter meldete sich wieder, ziemlich aufgeregt: Treffer Nr. 3: Marshall E. Bowen hatte es ins LAPD geschafft.
    Abschluss an der Polizeiakademie: Juni '67. Der Wilshire-Streife zugeteilt. 1A-Führungszeugnisse. Marshall, du bööööse. Weil:
    Du Hasstraktat-Abonnent warst. Du Rote-Socken-Treffen besucht hast. Bruder, das war bööööse. Für so was kann man dich mit einem Tritt in deinen schwarzen Hintern aus dem LAPD rausbefördern. Weil:
    Sie bei deiner Leumundsüberprüfung geschlampt und deine Hass-Geschichte übersehen haben. Linke Weißen-Hasser werden ohne viel Federlesens aus dem LAPD geschmissen.
    Du sein bööööse. Du sein ausbeutbar, lenkbar, kurz vor der Kündigung. Dein schwarzer Hintern sein mein Privateigentum.
    Dwight rief bei Freddy Otash in Vegas an. Freddy war mal LAPD-Bulle gewesen. Beim LAPD kannte sich Freddy aus.
    Das Telefon klingelte neunmal. Otash nahm ab, fragte barsch: »Wer da?«
    »Ich bin's, Dwight, Freddy.«
    »Ach du Scheiße«, sagte Otash. »Sag nichts. Das Grapevine.«
    Dwight lachte. »Das ATF zieht sich am Ersten zurück. Ich denke, dann sollten wir einsteigen.«
    »Und am 30. treffen wir uns mit Wayne?«
    »Richtig, und ich glaube, du und ich sollten uns schon mal vorher treffen.«
    Otash seufzte. »Weiß Wayne, was auf ihn zukommt?« »Ich denke doch«, sagte Dwight.
    »Jesus, Wayne Junior. Du kannst dich nie auf ihn verlassen, darfst ihn aber nie aufgeben.«
    Dwight zündete sich eine Zigarette an. »Ich hab 'ne Frage zum LAPD.«
    »Ich höre.«
    »Die Leumundsüberprüfung. Ich befasse mich mit einem schwarzen Burschen namens Marshall Bowen. Er war bei Roten-Treffs dabei und hat es letztes Jahr ins LAPD geschafft. Kannst du mir erklären, wie sie den Rote-Socken-Scheiß übersehen konnten?«
    Otash gähnte. »Ich kenne den Bowen-Jungen. Ein Spitzel von Clyde Duber. Clyde hat ihm Tarnung verschafft und bei ein paar Rote-Socken-Gruppierungen eingeschleust.«
    »Freddy«, sagte Dwight, »du bist ein Weißer.«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte Otash. »Ich bin ein Scheiß-Liba-nese.«
    Marshall Bowen, du bööööse.
    Clyde wies auf seine Wandbilder. Die Dwight erkannte. Sie zeigten den Geldtransporterüberfall in L. A. Verbrannte Leichen, tintenbefleckte Noten, Smaragde. Ein riesiger Bulle, der zwei Neger fertigmachte.
    Dwight musste niesen. Clydes Büro war eiskalt. Der Anblick des Lehnsessels machte ihn schläfrig.
    »Dieser Fall«, sagte Clyde, »ist mein Hobby und hat zu meiner Bekanntschaft mit Marsh geführt.«
    »Ich weiß kaum was darüber. Jack Leahy hat sich fürs FBI flüchtig damit befasst.«
    »Richtig. Der Fall ist nach wie vor ungelöst, wobei immer wieder tintenbefleckte Banknoten im Ghetto auftauchen. Manchmal macht das LAPD den Leuten, die die Geldscheine weitergeben, Druck, schon um irgendwie am Ball zu bleiben. Das genau ist Marsh passiert. Er reicht, ohne sich was dabei zu denken, einen Zwanziger weiter, und schon ist Scotty Bennett zur Stelle.«
    Dwight gähnte. Er war fix und fertig. Der gottverfluchte Stuhl wirkte wie ein Himmelbett.
    »Und weiter?«
    Clyde blies Rauchringe. »Scotty knöpft sich Marsh vor und macht ihm Druck, wobei Druck von Scotty B. eine äußerst unerfreuliche Erfahrung ist. Marsh ruft bei einem Freund an, und der bei mir. Ich hole Marsh bei Scotty aus der Scheiße und schleuse ihn als Infiltrator ein. Ich habe den Burschen in ein halbes Dutzend verdrehter linker Trupps und farbiger Vereine geschickt, wobei sich Marsh als verdammt guter verdeckter Ermittler erwies. Er mag's, wenn's rund geht, hat sich beim LAPD beworben und ist, trotz Scottys heftigen Protesten, eingestellt worden.«
    Dwight gähnte. »Erzähl mir was über seine politische Haltung. Ein Linker oder Weißenhasser kann er nicht sein, sonst hätten sie ihn beim LAPD nicht genommen.«
    Clyde zündete sich eine Zigarette an der anderen an. »Was heißt
    Politik? Er ist ein Spieler. Er lebt fürs Spiel, wobei's ja ein Spiel ist, und die Einzigen, die das nicht schnallen, sind die reichen rechtsextremen Spinner, die mich dafür bezahlen, dass ich ihre Spitzel einschleuse. Die reinste Goldgrube. Ich kriege fünfundsiebzig Riesen pro Jahr von Fred Hiltz und Charlie Toron.«
    Dwight rieb sich die Augen. »Ich hatte gerade geschäftlich mit Dr. Fred zu tun.«
    »Mein Junge Don Crutchfield steigt in seinem Auftrag gerade

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