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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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über Hubert herfallen konnten.
    Die Bullen rückten fünf Zentimeter vor. Die Hippies sieben Zentimeter. Der Abstand verringerte sich. Der Hass nahm zu.
    Crutch beobachtete sie. Das lauernde Patt machte ihn nervös. Clyde nahm ihn zu sehr in Anspruch. Er musste den Horchposten bedienen und bekam eine Zusatzaufgabe aufgehalst: einen L. A.Bullen in Chicago zu überwachen. Woran sich nun auch Buzz beteiligte.
    Die Bullen rückten vor. Die Hippies rückten vor. Ein dicker Blumensohn schrie »Schwein!«. Die Bullen griffen an. Die Hippies wichen zurück. Ein Kraushaariger warf einen Stein. Der vom Helm eines schmächtigen Polizisten abprallte. Die Bullen gingen mit geschwungenem Gummiknüppel auf den Feind los. Die Hippies hatten keinen Manövrier- oder Wurfraum. Sie wurden niedergemacht: Die Bullen trampelten und traten auf sie ein und knüppelten Köpfe aufs Pflaster.
    Ein Wagen fuhr an der Schlägerei vorbei. Etwas Rotes flammte auf. Zwei Schwarze warfen eine brennende Hundescheiße-Bombe auf die Bullen. Zu kurz. Die Tüte platzte und versengte und verschmutzte ein paar am Boden liegende Jugendliche. Die Schwarzen erhoben die Faust und fuhren Vollgas davon.
    Crutch rannte ins Hotel und zum Horchposten zurück. Er hatte Südblick mit Aussicht auf brennende Wagen und Flammenspiegelungen im See. Die Abhörkonsole stand an der Nordwand. Er hörte Fick-Saug-Geräusche durch den Lautsprecher. Er zog sich die Kopfhörer über. Er konnte die Fick-Saug-Geräusche lauter hören. Der Teil des Dr.-Fred-Auftrags war reine Zeitverschwendung.
    Die Clyde Duber Dr. Fred auf die Rechnung setzte. Was Gret chen/Celia und Joan Rosen Klein betraf, brachte das nichts. Clyde holte das Maximum aus dem Auftrag raus. Clyde hatte ihn angewiesen, Farlan Brown nicht persönlich anzusprechen. Theoretisch konnten sämtliche Gespräche Bezug zu den beiden Frauen haben.
    Es war 01:00 früh. Crutch verputzte zwei Törtchen, um seinen Speedrausch abzumildern. Er stellte Joans Verbrecherfoto auf die Konsole. Er schaute Joan immer wieder an und sah Neues.
    Sein Fall steckte in der Sackgasse. Sam Giancana oder ein ihm Nahestehender hatte Gretchen/Celia angerufen. Was ein wichtiger Hinweis und eine Sackgasse war. Einen schweren Jungen von Sam G.s Gewichtsklasse knöpfte man sich nicht vor.
    Auf dem Weg zum Flughafen war er in Arnie Moffetts Maklerbüro eingebrochen. Er hatte nichts mehr über Gretchen/Celia gefunden. Er war beim LAPD und beim Sheriff die Vermisstenanzeigen nach Hinweisen auf Südamerikanerinnen mit Tätowierungen durchgegangen. Null Resultat. Er hatte Joan Rosen Kleins Namen und Daten bei Polizeiverbindungsleuten in ganz Amerika abgefragt. Vierzehn Police Departments, vierzehn Bullen. Raubdezernate, Staatssicherheitsdezernate, Nachrichtendienstdezernate. Niemand hatte eine Ahnung von der Roten Joan.
    Vielleicht hatte das FBI eine Akte über sie angelegt. Da Nachforschungen anzustellen war riskant. Er musste Clyde bitten, bei seinen FBI-Verbindungsleuten nachzufragen. Bis jetzt gehörte Joan ihm allein. Den Hinweis hatte er ausschließlich sich selber vorbehalten.
    Das Fick-Saug-Geräusch ebbte ab. Und wurde von Bezahl-mich-, Bezahl-mich-Geräuschen abgelöst. Crutch blätterte in einem Bibliotheksbuch. Das sich ausschließlich mit Kuba befasste. Mit Rebellen-Angriffen, brennenden Zuckerrohrfeldern, der Niederlage in der Schweinebucht. Er las andauernd Bücher. Er telefonierte andauernd per Ferngespräch mit dem Franzmann. Mes- plède suchte immer noch nach den abtrünnigen Exilanten Fuentes und Arredondo. Sie hatten La Causa sacrée verraten. Sie waren Räuber. Vielleicht überfielen sie Warenhäuser in Des Moines oder Duluth. Der Franzmann brachte Crutch bei, sich kein X für ein U vorzumachen. Der Franzmann arbeitete mit Wayne Tedrow zusammen und war dennoch vor ihm auf der Hut. Franzmännchen und Wayne standen in Graf Draculas Diensten. Ihr Auftrag: den Parteitag aufmischen und Hubert Humphreys Herbst-Wahlkampf sabotieren.
    Freddy Turentine hatte einen Bericht über die Abhöraktion im Golden Cavern abgegeben. Fehlschlag - nur Nutten und Mormonen. Aber, Fred T. hatte mitbekommen, wie Fred O. ein Treffen am 30.08. mit Wayne Tedrow und »möglicherweise anderen« erwähnte. Das konnte was bringen. Wayne konnte was sagen oder einen Hinweis auf Draculas Hort geben. Ein Foto/eine Million Piepen - Life Magazine hielt das Angebot aufrecht. Der Franzmann sagte, er werde vielleicht heiße Infos über Wayne brauchen. Crutch hatte ihm gleich ein

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