Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
hinteren Ecke des Kühlraums, wo Isobel gerade ein Stück Fleisch an einem Haken inspizierte. Es war rund sechzig Zentimeter lang und knapp zwanzig breit; das Muskelfleisch dunkelrosa, das Fett goldgelb, die Oberfläche mit bleichen Knochenenden durchsetzt. Keine Haut.
»Schweinelende?«, fragte Faulds, während er zögernd nähertrat. »Knapp daneben. >Langschwein<, wie es bei den Kannibalen heißt.« Isobel richtete sich auf und wischte sich die in Latexhandschuhen steckenden Hände an ihrem Overall ab. »Das Fleisch ist dunkler als Schwein, eher wie Kalb - es stammt eindeutig von einem Menschen. Die Rippen wurden auf halber Länge durchtrennt, aber die Form ist unverkennbar.«
Der Chief Constable dachte einen Moment lang darüber nach und fragte dann: »Würden Sie eine Vermutung hinsichtlich desTodeszeitpunkts riskieren?«
Isobel starrte ihn an. »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
Faulds ließ sie sein charmantestes Lächeln sehen. »Mark Faulds, West Midlands Police. DI Insch hat mich gebeten zu kommen und mir den Fall einmal anzuschauen.«
Das kam Logan allerdings höchst unwahrscheinlich vor. Insch würde nie irgendjemanden um Hilfe bitten, und wenn seine Hose in Flammen stünde. Nach Isobels Miene zu schließen, glaubte sie es ebenso wenig.
»Ich weiß nicht, mit welcher Sorte Rechtsmediziner Sie es da unten normalerweise zu tun haben, Mr. Faulds, aber wir hier in Aberdeen ziehen keine voreiligen Schlüsse, solange wir noch keine Obduktion durchgeführt haben.« Sie wandte sich wieder ihrem Fleischstück zu und murmelte vor sich hin: »Gott, diese Polizisten halten uns wohl alle für Hellseher ... «
»Verstehe.« Faulds zwinkerte Logan zu und flüsterte: »Ich liebe Herausforderungen.« Er räusperte sich. »Übrigens, die korrekte Anrede lautet >Chief Constable<, nicht >Mr.<.« Falls er geglaubt hatte, Isobel damit beeindrucken zu können, sah er sich getäuscht. Ohne sich auch nur für einen Augenblick aus der Ruhe bringen zu lassen, nahm sie das Fleischstück vom Haken und steckte es in einen großen Beweismittelbeutel.
»Okay«, sagte sie, während sie einem der Kriminaltechniker den Beutel in die Hand drückte, »ich will, dass jedes einzelne Stück Fleisch in diesem Raum ins Leichenschauhaus gebracht wird. Hackfleisch, Würstchen, alles.« Sie riss sich die Handschuhe herunter und nickte Insch zu. »Inspector, auf ein Wort.«
Faulds sah den beiden nach, als sie die Kühlkammer verließen. »Ist sie immer so liebenswürdig?«
Logan grinste. »Nein, Sir. Anscheinend mag sie Sie - normalerweise ist sie viel schlimmer.« Der Inhaber der Metzgerei - der namengebende Mr. McFarlane hatte eine großen Wohnung direkt über dem Laden; es wäre also nicht unbedingt eine Operation Hackebeil vonnöten gewesen, um ihn dingfest zu machen. McFarlane war ein untersetzter Fleischklops mit besorgter Miene, schütterem Haar, rot geäderter Nase und Ringen unter den Augen. Er hatte sich literweise Aftershave ins Gesicht geklatscht, aber es reichte immer noch nicht aus, um den Gestank nach saurem Schweiß und dem Alkohol vom Vorabend zu überdecken. McFarlane saß in einem kleinen Büro hinter dem Laden am Schreibtisch und sah zu, wie ein Kriminaltechniker einen vergilbten Computer abbaute und in einer Beweismittelkiste verschwinden ließ. »Ich ... Ich verstehe nicht«, stammelte McFarlane, und seine roten Triefaugen zuckten hin und her. »Wir müssen doch um neun aufmachen ... «
Insch beugte sich über den Schreibtisch und baute sich drohend vor dem Metzger auf. »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie mit Leuten wie Ihnen im Gefängnis umgesprungen wird?« McFarlane zuckte zusammen, als wäre er geschlagen worden. »Ich ... Aber ich habe doch nichts getan!« »Und warum haben Sie dann ein Stück Menschenfleisch IN IH REM KÜHLRAUM HÄNGEN?«
»Davon habe ich nichts gewusst! Wirklich nicht! Ich war es
nicht! Ich habe nie etwas Verbotenes getan - noch nicht mal einen
Strafzettel für falsches Parken hab ich kassiert. Ich bin ein gesetzestreuer Bürger, ich veranstalte Wohltätigkeits-Barbecues, ich
schummle noch nicht mal beim Abwiegen! Ich habe keinen-« »Sie haben Leichenteile an Thompson's Cash and Carry verkauft. Und die haben sie an Cateringfirmen weiterverkauft.« »0 Gott ... « McFarlane war plötzlich leichenblass. »Aber-« »MENSCHEN HABEN DAVON GEGESSEN!«
»David ... « Faulds legte Insch die Hand auf denArm. »Es wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn Sie den Mann auch mal einen Satz zu Ende bringen

Weitere Kostenlose Bücher