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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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jemand auf einem Rollwagen hereingeschoben hatte. Des Bain wies Rennie an, die Pausetaste zu drücken, und deutete dann auf den Bildschirm: Es war Nacht, und die Kamera zeigte einen Mann mit einer dicken gefütterten Jacke und einer dunklen Wollmütze auf halbem Weg zwischen der Tierkörperverwertungsanlage und dem Gebäude, wo die in Salz konservierten Häute gelagert wurden. Er hatte eine schwer aussehende Sporttasche über die Schulter geschlungen. DI Steel versuchte den flimmernden Zeitstempel in der Ecke des Bildschirms zu entziffern. »Wann war das?«
Rennie sah auf einem Klemmbrett nach. »Freitagabend, 23:28 Uhr. Da genehmigen sich die Wachleute meistens ein schnelles Tässchen - die offizielle Pause ist erst um Mitternacht, aber sie schieben auch schon mal eine inoffizielle ein, wenn niemand hinschaut. Das ist laut der Schätzung des Rechtsmediziners rund sechsunddreißig Stunden, nachdem Tom Stephen ermordet wurde.« Er drückte wieder die Abspieltaste, und die Gestalt eilte an dem Gebäude mit den Häuten vorbei. Alle zwei Sekunden ein neues Bild - es wirkte wie ein billig produzierter kanadischer Animationsfilm. Dann schlüpfte die Gestalt durch den Zaun und verschwand in der Leylandzypressenhecke.
»Verdammt ... « Steel haute Rennie auf die Schulter. »Wieso ist das bis jetzt niemandem aufgefallen?«
»Aua!«
Bain forderte ihn auf, mit dem Jammern aufzuhören und das Fotolabor anzurufen. »Ich will das Gesicht des Mannes vergrößert und bearbeitet haben. Sagen Sie denen, das hat oberste Priorität, verstanden? «
Der Constable grüßte zackig und drückte die Auswurftaste des Videorekorders.
»Und jetzt möchte ich, dass Sie sich alle noch einmal die Liste der Mitarbeiter des Schlachthofs vornehmen und mir das passende Gesicht heraussuchen.« Er lächelte. »Wir haben ihn - endlich.« Logan stand auf dem Parkplatz hinter dem Präsidium und versuchte Chief Constable Faulds auf dem Handy zu erreichen. Er bekam nur einen anonymen elektronischenAntwortservice dran. Nachdem er es abgelehnt hatte, eine Nachricht zu hinterlassen, probierte er es mit der Nummer, die ihm Faulds für Lloyd House gegeben hatte, das Polizeipräsidium von Birmingham.
    »West Midlands Police, was kann ich für Sie tun?« Er bat darum, zu Faulds durchgestellt zu werden, und landete in der Hölle der Warteschleifenmusik, mit einer Panflöten-Version von In the Air Tonight. Endlich meldete sich wieder ein menschliches Wesen, von dem Logan erfuhr, dass Faulds ein paar Tage Urlaub genommen habe, aber am Mittwoch wieder im Büro sein werde. Ob Logan eine Nachricht hinterlassen wolle? »Ja, sagen Sie ihm, wir haben einen Verdächtigen: Marek Kowalczyk - arbeitet in dem Schlachthof, wo wir die Leichenteile gefunden haben.« In diesem Moment erschien Alec am Hinterausgang. Er trug eine klobige schusssichere Weste unter seinem Parka und grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Das wird ein super Finale für die Doku!« Logan dankte dem Sergeant am anderen Ende der Leitung und legte auf. »Sie wissen schon, dass wir vermutlich stundenlang im Auto hocken und vergeblich darauf warten werden, dass etwas passiert?« »Ach, wo bleibt denn Ihr Sinn für Abenteuer? Das wird einfach genial!«
Womit er mal wieder bewies, dass er keinerlei Ahnung hatte.

39
    Garioch View Guesthouse, Turriff Sonntag, 19:54 Uhr Die Pension war ein heruntergekommenes Haus nicht allzu weit vom Zentrum von Turriff. Warum sie das Ding ausgerechnet »Garioch View« genannt hatten, war ein Rätsel, denn das Einzige, was man von den schäbigen Zimmern aus sehen konnte, waren die Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite und eine Reihe Häuser aus rußgeschwärztem rotem Sandstein. Laut Auskunft der Wirtin war Marek Kowalczyk ausgegangen, aber er würde irgendwann wiederkommen

    - wahrscheinlich mit Schlagseite -, also parkten sie den CIDEinsatzwagen zwei Häuser weiter unter einer Straßenlaterne. Von hier aus hatten sie den Hauseingang gut im Blick. Logan drehte das Fenster herunter und ließ die kühle Nachtluft herein. DI Steel fröstelte auf dem Beifahrersitz. »Wollen Sie, dass wir uns alle den Tod holen? Machen Sie das verdammte Fenster zu!«
    »Dann ziehen Sie aber Ihre Schuhe wieder an.«
    »Nein.«
    »Hier riecht's wie verschimmelter Gorgonzola.«
    »Frecher Sack. Und überhaupt,Alec beschwert sich schließlich auch nicht, oder,Alec?«
    Der Kameramann beugte sich auf dem Rücksitz vor. »Nein, aber dieser blöde Paul hat mich mit seinem Schnupfen angesteckt.« Er putzte

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