Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
wüsste, verdammt noch mal! Was soll ich denn machen? Soll ich etwa in dieses leere Haus zurückgehen? Nicht einmal beerdigen durften wir sie!« Insch knallte den Marker auf den Schreibtisch. Der Stift sprang von der Platte auf und riss einen Stapel Anzeigen um, die flatternd zu Boden fielen. »Wie ... « Logan wandte den Blick ab. »Wie kommen die Mädchen damit zurecht?« »Woher soll ich das denn wissen? Miriam lässt mich ja nicht zu ihnen!« »Es tut mir leid.« Irgendwie schien das zu wenig. Der Inspector knirschte eine Weile mit den Zähnen und atmete zischend durch die Nase ein und aus, bis sein Gesicht allmählich wieder einen mehr oder weniger normalen Pinkton annahm. »Während alle auf der Jagd nach dem Fleischer rumrennen wie ein Haufen geköpfter Hühner, steigt die Verbrechensstatistik in schwindelnde Höhen. Straßenraub, Vergewaltigung, Körperverletzung, Ladendiebstahl, Vandalismus, räuberische Erpressung ... Die ganze Stadt geht den Bach runter.« Er schniefte. »Irgendjemand muss ja schließlich die Stellung halten. Man sollte meinen, dass das auch dem letzten Hirnamputierten klar sein müsste, aber ich musste mir zwei geschlagene Stunden lang den Mund fusslig reden, bis sie es endlich eingesehen haben.« »Sie lassen Sie wieder arbeiten?« Insch bückte sich, um den Marker vom Boden aufzuheben, wobei seine Knie knackten wie trockene Zweige. Als er sich wieder aufrichtete, ächzte er schwer. »Nur weil ich mich mit diesem ganzen Mist rumärgern muss, heißt das noch lange nicht, dass Sie fein raus sind. Wenn sich irgendwas mit Wiseman tut, will ich darüber informiert werden. Verstanden?« »Ich habe ihm Ihre Nachricht überbracht.« »Haben - Sie - mich - verstanden?« Logan nickte. »Gut. Und jetzt machen Sie sich auf die Socken und bringen Sie mir endlich Beweise her!«

37
    »Hallo?« Eine Stimme in der Dunkelheit. Leise und zaghaft. Heather drehte sich auf die Seite. »Duncan?«
»Was?« Eindeutig weder Duncan noch Mister Neu. Sie hatte wieder mal Halluzinationen.
Heather setzte sich auf und spähte angestrengt in die Dunkelheit.
Versuchte einen Umriss zu erkennen, der zu der Stimme auf der
anderen Seite des Gitters gehörte. »Sind Sie echt?«
Eine Pause.
»Ob ich echt bin?« Es war eine Frau.
»Oder sind Sie tot, so wie die anderen?«
Schweigen.
Und dann sagte die Stimme: »Mir ist kalt.«
Heather zog sich die Decke fester um die Schultern.
»Heather ... « Mister Neu trat durch die Gitterstäbe herein.
»Teilen Sie mit ihr, das ist nur gerecht.«
»Aber was ist, wenn sie stirbt?«
»Stirbt?« Die neue Stimme meldete sich wieder. »Was ist, wenn wer stirbt?«
»Heather ... « Sie seufzte. »Ich habe eine Decke.« Heather kletterte aus dem Bett, schleifte die Matratze ans Gitter und steckte eine Hälfte der Decke durch einen der Zwischenräume. »So, zufrieden?« Sie hatte es zu Mister Neu gesagt, aber es war die Frau, die antwortete. »Danke.« Ein scharrendes Geräusch, und dann hörte Heather, wie sie sich an das Gitter lehnte. Spürte ein Ziehen an der Decke, als die Neue sich in ihre Hälfte hüllte. Eine lange Pause. »Ich heiße Kelley ... Kelley Souter.« Eine zittrige Hand wurde durch das Gitter gestreckt und streifte Heathers Schulter. »Heather Inglis.« »Ich ... Ich habe in der Zeitung über Sie gelesen.« Schweigen. Die Neue, Kelley, sagte: »Sie haben einen kleinen Sohn.« »Justin. Er ist ... Er war drei ... « Sie biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen die Tränen an. »Ich hatte auch einen kleinen Jungen. Sie haben ihn mir im Krankenhaus weggenommen ... Ich wäre zu jung, haben sie gesagt.« Und so erfuhr Heather nach und nach die ganze Geschichte: Sie war erst dreizehn gewesen, aber das hatte keine Rolle gespielt, weil ihr Freund versprochen hatte, sie nicht im Stich zu lassen. Er war fast zwanzig Jahre älter als sie. Und dann war er eines Tages einfach auf Nimmerwiedersehen verschwunden ... Heather hörte schweigend zu, und dann erzählte sie Kelley von Justin, der viereinhalb Wochen zu früh auf die Welt gekommen war. »Er war so winzig, wie ein kleines Püppchen, ganz blau und rot ... Ich durfte ihn eine Minute im Arm halten, bevor er in den Brutkasten kam. Da lag er dann mit den ganzen Schläuchen und Drähten ... « Sie wischte sich mit dem Handrücken die Nase. »Mutter sagte mir, er würde nie durchkommen, und ich sollte ihn nicht zu sehr ins Herz schließen. Und dass es wahrscheinlich Duncans Schuld wäre, weil er Hasch geraucht hatte.« »Dieses

Weitere Kostenlose Bücher