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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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knallte mit dem Hinterkopf gegen die Gitterstäbe. Gedämpfte Geräusche.
»Heather? «
»Schatz, bist du verletzt?«
»Heather? «
Und das Dunkel nahm sie zu sich. Rennie unterdrückte ein Gähnen. Streckte sich. Schüttelte sich. Und kratzte dann noch ein bissehen an seiner Hose herum. »Mann, ich bin fix und alle ... Hast du die Zeitungen von heute Morgen gesehen?« Logan blickte von der Kommode auf, die in der Ecke des kleinen Zimmers stand. »Hast du unter der Matratze nachgeschaut?« Das Turrabrae Guesthouse war die deprimierendste Pension, die er je betreten hatte: die Wände mit billiger Raufaser tapeziert; Wasserflecken an der Decke; abgetretener orange-brauner Teppichboden, der vermutlich in den Siebzigerjahren mal modern gewesen und seitdem nicht mehr gewechselt worden war; ein Einzelbett, das in einer mittelalterlichen Folterkammer nicht weiter aufgefallen wäre.
Sie hatten an diesem Morgen schon zwei der drei Schlachthofarbeiter einen Besuch abgestattet, die Marek Kowalczyk für die Nacht des Überfalls auf Tom und Hazel Stephen ein Alibi verschafft hatten. Und das Turrabrae Guesthouse setzte allem die Krone auf. Piotr Nowak -Alibi Nummer drei - führte wirklich alles andere als ein Leben in Luxus. Rennie zog die Nase hoch. »Hast du eigentlich schon mal ans Heiraten gedacht?«
Logan zog die unterste Schublade heraus und inspizierte den Berg von Sockenpaaren. »Du bist nicht mein Typ.«
»Ich denke nämlich ernsthaft drüber nach - Laura zu heiraten, meine ich.«
»Die Matratze!«
»Hä? Ach so, ja ... « Logan hörte ihn beim Bett herumstöbern. »Natürlich würden wir uns noch ein bisschen Zeit lassen. Müssen ja erst mal auf ein Haus sparen.«
Die Sockenschublade enthielt nichts als Socken. Logan zog noch einmal kräftig, bis die ganze Schublade herauskam und auf dem poppig gemusterten Teppichboden landete. Dann spähte er in die leere Höhle. Zwei Magazine, beide pornografischen Inhalts, aber nichts Illegales.
Er stecke die Magazine dorthin zurück, wo er sie gefunden hatte, schob die Lade wieder hinein und stellte sich dann an das kleine Fenster, um in den trüben Tag in all seiner grauen Pracht hinauszublicken. Zwanzig vor elf an einem kalten Novembermorgen, und draußen war es wahrscheinlich wärmer als hier drin. Er konnte DI Steel unten auf dem Gartenweg stehen sehen, rauchend und an ihrer Unterwäsche herumnestelnd. Logan ließ die Gardine wieder zufallen. »Da nimmst du die lange Reise aus Polen auf dich, weil du auf ein besseres Leben hoffst, und was kriegst du? Eine schäbige Abstellkammer in einer abgefuckten kleinen Pension und einen Job, wo du Schafsköpfe in einen Müllcontainer schaufeln musst.«
»Pack doch mal eben mit an ... « Rennie kämpfte mit der schlaffen Matratze. Der gestreifte Bezug war fleckig und an den Rändern ausgefranst. Logan half ihm, sie ganz hochzuklappen, bis die Schwerkraft sie prompt in der Mitte einknicken ließ. Fluchend zerrte Rennie sie vom Bettgestell auf den Boden. Es war eigentlich nur eine Liege, und das Gestell sah auch nicht besser aus als die muffige Matratze.
Logans Handy machte metallische Geräusche, wie ein Huhn im Schraubstock. Es war die Leitstelle - sie konnten DI Steel nicht erreichen, aber Logan sollte ihr ausrichten, dass sie gerade ein Fax von der polnischen Polizei bekommen hatten: die Personalien von Kowalczyk und den drei Schlachthofarbeitern, die ihm das Alibi geliefert hatten. Nur Piotr Nowak war vorbestraft, und auch nicht 34 wegen Kannibalismus - er hatte zu einer Bande gehört, die in Firmengebäude einbrach und alles mitnahm, was nicht niet-und nagelfest war. Logan legte auf, während Rennie die Matratze wieder an ihren Platz zurückwuchtete und dabei irgendetwas von Wanzen und Pissflecken grummelte. »Nicht so schnell.«
Ein gequälter Ausdruck erschien auf dem Gesicht des Constables. »Was?«
»Du hast den Unterbau vergessen.«
»Oh verdammmt ... « Rennie zerrte die Matratze wieder auf den Boden. Sie mussten beide anpacken, um das schwere Holzgestell auf die Seite zu kippen, und als sie es geschafft hatten, entdeckten sie eine wahre Räuberhöhle - allerdings von einem Räuber, der eher praktisch zu denken schien und statt Gold, Juwelen und Münzen lieber Stifte, Post-its, Hefter, Telefone und Vierfach-Locher hortete. Die ganze Liege war vollgestopft mit Büroartikeln, manche noch mit kleinen Aufklebern mit der Aufschrift »EIGENTUM VON ALABA FARM FRESH MEATS LTD.« versehen. Sie fanden sogar zwei Faxgeräte und einen Laptop.

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