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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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nach ein paar gefaxten Blättern und warf sie Insch über den Tisch zu. »Sie haben in DS McRaes Namen einen förmlichen Antrag auf eine Vernehmung Wisemans gestellt. Dann haben Sie dafür gesorgt, dass der Wärter ihn einen Moment unbeaufsichtigt ließ. Und dann haben Sie sich auf ihn gestürzt!« Logan rutschte auf seinem Stuhl hin und her und versuchte jeden Blickkontakt zu vermeiden, nur für den Fall, dass jemand ihn noch tiefer in dieses Schlamassel hineinzuziehen gedachte, als er ohnehin schon drinsteckte. Insch nahm den blauen Eisbeutel von seinen Knöcheln, um nach dem gefaxten Beschwerdeschreiben zu greifen und es zu überfliegen. Dann warf er es wieder auf den Tisch. »Nun, Inspector?« Der Polizeipräsident stützte die Hände auf den Tisch und baute sich vor Insch auf. »Wollen Sie uns vielleicht mal erklären, wie dieser mit Handschellen gefesselte Gefangene Sie provoziert hat?« »Er hat meine Tochter umgebracht.«
»Er ... « Der Polizeipräsident schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was Sie da angerichtet haben? Nein?« Er drehte sich um und deutete auf die Staatsanwältin. »Sagen Sie es ihm. Sagen Sie ihm, was Sie mir gesagt haben.«
Die Staatsanwältin trug heute ihr pinkfarbenes Tweedkostüm, doch die fröhliche Farbe passte nicht so recht zu ihrem Gesichtsausdruck. »Indem Sie Wiseman tätlich angegriffen haben, haben Sie seiner Verteidigung eine Steilvorlage geliefert. Sie kann jetzt behaupten, Ihre Handlungen bewiesen, dass Sie aus Rachsucht zu allem fähig seien. Und dass man deshalb nichts, was Sie sagen, für bare Münze nehmen dürfe.«
»Verstehen Sie, Inspector? Sie haben den Erfolg unserer Ermittlungen aufs Spiel gesetzt.« Der Polizeipräsident wandte ihnen den Rücken zu und starrte aus dem Fenster des Besprechungsraumes. »Alles, was Sie über die Vorgänge in Ihrem Haus aussagen, ist jetzt in den Augen der Geschworenen suspekt. Anstatt ihn wegen Entführung, Folter und Freiheitsberaubung dranzukriegen, können wir froh sein, wenn wir noch mit einer Anklage wegen fahrlässigerTötung durch rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr durchkommen!«
Insch nickte. Und sagte kein Wort.
»Ich wusste, dass es ein Fehler war, Sie wieder den Dienst antreten zu lassen. Betrachten Sie sich als suspendiert ohne Bezüge.« Er drehte sich um und sah Logan an. »Ich nehme an, Ken Wiseman will Anzeige erstatten?«
Logan hüstelte. »Nun ja, vielleicht können wir -«
»Will er Anzeige erstatten?«
»Ja, Sir.«
»Dann haben wir keine Wahl. Sergeant, bringen Sie DI Insch nach unten in den Zellentrakt und fertigen Sie ihn ab.« »Aber -«
Der Polizeipräsident brachte ihn mit erhobenem Zeigefinger
    zum Schweigen. »Nein. Kein Aber. Ich bin nicht bereit, ein Auge
    zuzudrücken, wenn einer meiner Beamten einen Gefangenen attackiert. Ich will, dass er erkennungsdienstlich behandelt und bis zum ersten freien Gerichtstermin morgen in eine Arrestzelle gesteckt wird. Genau wie jeder andere Kriminelle.« »Sir, Wiseman hat seine Tochter umgebracht, da wird man doch
»Ich sage es Ihnen nicht noch einmal, Sergeant.«
»Es ist schon in Ordnung«, sagte Insch, indem er sich von seinem Stuhl hochwuchtete. »Ich würde das Gleiche tun, wenn es jemand aus meinem Team wäre.« Er stand einen Moment lang schweigend da. »Werden Sie ihn auf freien Fuß setzen müssen?«
Die Staatsanwältin schien plötzlich über die Maßen fasziniert vom Anblick der Knöpfe ihres pinkfarbenen Kostüms. »Darüber werden wir mit seinem Anwalt sprechen müssen. Aber möglich ist es.«
Insch machte kehrt und verließ den Raum. In dem kleinen Kabuff aus Hohlblocksteinen im Keller des Präsidiums, das lächerlicherweise unter der Bezeichnung »Abfertigungstrakt« firmierte, nahm Logan Insch die Fingerabdrücke und eine DNS-Probe ab. »Möchten Sie, dass ich Miriam anrufe?«
Der dicke Mann erwiderte nichts, sondern griff nur nach der Namenstafel und begann die Magnetbuchstaben aus der Ablage zu klauben. Nachdem er »DAVID INSCH« gelegt hatte, hielt er sich das Schild unters Kinn, damit Logan ihn fotografieren konnte. Klick. »Kopf bitte nach rechts.« Klick. »Jetzt nach links.« Klick ... »Sind Sie sicher, dass ich Miriam nicht anrufen soll?« Insch pflückte die Buchstaben seines Namens von der Tafel und legte sie zurück. Dann schob er sich an Logan vorbei und marschierte los in Richtung Zellentrakt. Logan öffnete die Tür von Nummer fünf und bat Insch, ihm Schnürsenkel, Gürtel und

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