Blut Und Knochen: Thriller
Zungenspitze hatte aus dem Mundwinkel hervorgelugt, so sehr hatte er sich konzentriert. Seltsam, wie ein einziger kleiner Mensch so viel Freude - und so viel Kummer - in die Welt bringen konnte ...
Noch ein Bissen Schokolade, und dann steckte sie die Tafel weg Duncan sollte schließlich nicht mitbekommen, dass sie wieder gesündigt hatte -, schloss auf und betrat das Haus. »Duncan?« Keine Antwort, aber sie konnte den Fernseher in der Küche hören. Vielleicht machte er ja zur Abwechslung mal das Abendessen? »Duncan, kannst du mir mal mit den Einkaufstüten helfen? Die Dinger sind echt sauschwer.« Sie stellte sie im Flur ab und machte die Haustür hinter sich zu. »Du kommst nie drauf, wen ich im Asda getroffen habe: Gillian! Erinnerst du dich? Die diesen Typen vom Radio geheiratet hat und nach Edinburgh gezogen ist?« Heather schälte sich aus ihrer Jacke und hängte sie auf, wobei sie kurz innehielt, um das Elend auf zwei Beinen zu betrachten, das ihr aus dem Spiegel entgegen blickte. »Stell dir vor - er hat sie Knall auf Fall sitzen lassen und ist mit dem Typen durchgebrannt, der immer auf STV die Wettervorhersage gemacht hat. Aber vorher hat er ihr drei Kinder gemacht!« Sie nahm eine der Einkaufstüten und ging durch bis in die Küche. »Das nennt man wohl Überkompensieren ... «
Heather ließ die Tüte fallen. Sie landete mit einem dumpfen Poltern auf dem Boden, und die Suppendasen kullerten über die Fliesen.
Duncan lag reglos am Boden, den Kopf an die Schrankwand gelehnt, das Gesicht blau angelaufen und blutig, den Mund offen, dunkelrote Krusten um Lippen und Nasenlöcher.
»0 Gott, Duncan! « Sie stürzte sich auf ihn, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. »Duncan, was hast du gemacht?« Seine Hände lagen verdreht im Schoß, die Handgelenke mit Kabelbinder gefesselt.
»Duncan? Duncan, wo ist Justin? DUNCAN! -«
Etwas krachte seitlich gegen ihren Schädel, und sie sackte auf dem Fliesenboden zusammen. Es war jemand im Haus! Noch ein Schlag in die Rippen. Heather hob mit letzter Kraft die Hände, um ihren Kopf zu schützen, während sich im gleichen Moment eine Stiefelspitze in ihr Kreuz rammte.
Sie versuchte zu schreien, aber es kam kein Laut über ihre Lippen. Ein irrer Schmerz zuckte durch ihren Kopf, als jemand sie an den Haaren packte, sie rückwärts über den Boden zerrte und RUMMS - ihr Kopf krachte gegen die Küchenschränke. Blut am Griff: Sie konnte es im Schein der Deckenstrahler glitzern sehen, als ihr Kopf aufs Neue gegen die Schrankwand donnerte. Alles drehte sich um sie.
Warm.
Sie rollte auf den Rücken, ihre Zähne klapperten, als ihr Kopf auf dem Fliesenboden aufschlug. Justin ... Ihr kleiner Junge war oben ... Sie hatte ihm Ready Brek zum Frühstück gekauft. Justin liebte Ready Brek.
KRACH. Wieder knallte sie mit dem Kopf auf den Boden. Justin ... Ein Funke flammte im Inneren ihres Kopfs auf. JUSTIN! Sie musste Justin retten! Sie musste jetzt sofort aufstehen undSchwarz.
- jetzt sofort. STEH AUF! Sie versuchte sich aufzurappeln, und etwas Schweres landete auf ihrem Brustkorb. Konzentrier dich! Steh auf! Justin braucht
Hände schlossen sich um ihren Hals und drückten zu. Sie versuchte sich zu wehren, die Hände wegzuziehen, doch sie waren zu stark. Sie
Schwarz.
Die Augen, versuch, seine Augen zu erwischen! Sie krallte nach dem Gesicht des Killers, doch es war ganz glatt und hart. Die Augen bloße Löcher, dahinter Leere. Das Ding hatte keine Augen! Das Ding
Schwarz.
NEIN! Justin brauchte sie! Heather streckte eine Hand aus, tastete auf den Terrakottafliesen umher. Nichts. Nichts. Nichts. Dose! Eine Suppendose! Sie packte sie und wollte sie mit aller Kraft schwingen.
Aber ihre Finger versagten den Dienst. Die Dose bewegte sich kaum von der Stelle.
Und dann rollte sie davon und blieb neben Duncans Fuß liegen. Die Welt wurde immer dunkler und dunkler und dunkler undSchwarz '"
5
DI Insch wirkte in seinem weißen Tatort-Overall wie ein aufgeblasenes Riesen-Marshmallow. Er füllte das winzige Wohnzimmer fast alleine aus, sodass Faulds auf der Kante eines quietschenden Sofas balancieren musste, während die Spurensicherung noch in der Küche zugange war. Es war nur ein kleines Häuschen in Fittie, und es war zum Bersten voll mit Polizeifotografen, Kriminaltechnikern und Fingerabdruckexperten, die alle eifrig damit beschäftigt waren, einen Tatort in ein Katastrophengebiet zu verwandeln. Logan kramte sein Notizbuch hervor. »DieAnwohnerbefragung hat nichts erbracht - niemand
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