Blut Und Knochen: Thriller
und schaukelte vor und zurück. Nur ein bisschen Wasser ...
Dumme, nichtsnutzige Kuh, kannst nicht mal richtig um Wasser bitten. Gar nichts kannst du richtig. Kannst nicht mal mit deiner Familie zusammen sterben, musst dich hier im Dunkeln einsperren lassen, mutterseelenallein.
Sie holte mit der Faust aus und boxte sich mit aller Kraft in den Bauch.
Dumme.
Zack.
Unfähige.
Zack.
KUH!
KLONK, und wieder ging die Tür auf. Heather erstarrte. Der Metzger war wieder da, mit einem Multipack Wasserflaschen. Er stellte es auf dem Boden ab, riss die Verpackung auf und fing an, ihr die einzelnen Flaschen durch die Gitterstäbe zu reichen.
Er war zurückgekommen.
»Danke ... « Sie musste wieder weinen. Er war zurückgekommen. »Ich ... ich heiße Heather.« Sie streckte die Hand durch die Stäbe und nahm ihm eine der Flaschen ab. Der Metzger verharrte einen Moment reglos. Dann zog er blitzschnell die Hand zurück. »Habe ich etwas Falsches gesagt? Es tut mir leid! Ich wollte nicht ... «
Er wich zurück bis zur Wand und starrte schweigend auf sie herab.
»Es tut mir leid! Bitte, lassen Sie mich nicht im Dunkeln allein! Bitte! Ich -«
Aber er war schon weg und schlug die Tür hinter sich zu. RUMMS.
Allein in der finsteren Zelle, rollte Heather sich ganz eng zusammen und weinte, bis sie heiser war.
14
Heißes Wasser, um den Kater zu lindern, die Folge von zu vielen Bieren und zu vielen Wodkas. Logan stand mit dem Kopf an die kühlen Kacheln gelehnt und ließ den Brausestrahl auf sich niederprasseln. Was zum Teufel hatte er sich dabei gedacht? »Summer Nights« aus Grease war kein guter Song für ein Duett mit DI Steel, ganz egal, wie besoffen man war. Die Stelle, wo sie ihn während der finalen Kreischorgie in den Hintern gezwickt hatte, tat immer noch weh. Die Frau hatte echt Finger wie eine Kneifzange
Das schrille Klingeln des Telefons riss ihn aus seinem dampfigen Frieden. »Ruhe da draußen!«, herrschte Logan es an, doch es klingelte einfach weiter und hörte erst auf, als der Anrufbeantworter das Gespräch annahm.
Er spitzte die Ohren, um zu hören, wer es war, doch da ging das Klingeln wieder los. »Himmel Herrgott noch mal ... «
Logan hüllte sich in ein Handtuch, tappte tropfend ins Wohnzimmer und riss den Hörer von der Gabel. »Ja?«
DI Inschs Stimme tönte ihm ins Ohr: »Sie hätten schon vor Stunden hier sein sollen!«
»Ich habe heute frei. Und morgen übrigens auch. Ich war ununterbrochen im Dienst seit -«
»Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sergeant: Sie hätten gerne einen bequemen Job mit geregelten Arbeitszeiten von Montag bis Freitag? Dann gehen Sie doch in ein Büro, Mann! Ich dachte, Sie sind Polizist!«
Logan schloss die Augen und versuchte bis zehn zu zählen.
»Hallo? Sind Sie noch da?« »Ja, Sir.«
»Gut. Wir hatten einen Anruf von einem alten Bekannten von Ihnen: Angus Robertson.«
Logan erstarrte. »Was will dieser Dreckskerl?«
»Er sagt, er hat Informationen über Wiseman. Und er will nur mit Ihnen reden.«
»Sein Pech - ich will nämlich nicht mit ihm reden. Das miese
Schwein soll doch in seinem eigenen Saft ver-«
»Machen Sie, dass Sie aufs Revier kommen, wir fahren nach
Peterhead, ob es Ihnen gefällt oder nicht.« Der überwältigende Hundegestank hatte sich unauslöschlich in DI Inschs Range Rover festgesetzt. Lucy, die dafür verantwortliche Spanieldame, lag auf einer zerschlissenen Wolldecke mit Schottenkaro hinter dem Gitter, das den Kofferraum vom Rücksitz trennte, wo sie vor sich hin schnarchte und dann und wann mit den Ohren zuckte, während Insch sie über dieA90 nach Peterhead chauffierte. Logan saß auf dem Beifahrersitz, und Alec fummelte auf dem Rücksitz an seiner Kamera herum. »Also ... « Alec schloss zwei Mikrofone an. »Ich weiß schon, es soll ein Gespräch unter vier Augen sein, nur Sie und er, aber meinen Sie, dass Robertson es mich filmen lässt?«
Logan starrte finster in die vorbeiziehende Landschaft hinaus. »Es ist sowieso alles für die Katz. Er ist ein widerliches, hirrnloses Mörderschwein, und er weiß absolut gar nichts. Das Ganze ist eine einzige Zeitverschwendung.« Alec rutschte nach vorne, bis sein Kopf zwischen Fahrer-und Beifahrersitz hervorlugte. »Aber er ist das Monster von Mastrick! Das wird eine geniale Szene für unsere Dokumentation! Wie wär's mit einem schnellen Statement, wenn wir dort ankommen? Wir könnten kurz den Hintergrund beleuchten - warum er nur mit Ihnen reden will,ja?« »Nein.«
»Ach, kommen Sie bitte!« Der Kameramann
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