Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
sonderlich eilig. Wenigstens zögerte der Stop
-and-go- Verkehr das Unvermeidliche noch ein wenig hinaus ... Als er die Tür der Einsatzzentrale aufstieß, verstummten die aufgeregten Gespräche auf der Stelle. Dann begann der Detective Chief Superintendent zu klatschen, und alle, Uniformierte wie CID-Ier, erhoben sich von ihren Plätzen und fielen in den Applaus ein. Der DCS klopfte Logan auf die Schulter und ließ die versammelte Mannschaft wissen, dass er der Truppe Ehre gemacht habe. Dass sie Wiseman nie gefasst hätten, wenn Logan nicht gewesen wäre. Dass sie alle stolz auf ihn seien. Nur Logan war nicht besonders stolz auf sich. Nicht, solange er immer wieder dieses kleine Mädchen auf dem Asphalt liegen sah, das weiße Gesicht, die blauen Lippen. Und das schrille Fiepen des Defibrillators hörte, mit dem die Sanitäter ihr Herz wieder in Gang zu bringen versuchten. Und den Blick ihrer Mutter, als er es ihr gesagt hatte. Insch, in Tränen aufgelöst. Nein, er war ganz und gar nicht stolz auf sich. Mitternacht. Zwei Schritte nach rechts ... Ausfallschritt nach links ... und voll gegen das Teil gerumpelt, das im Flur herumstand. Irgendwelches Zeug fiel polternd herunter ... Logan tastete nach dem Lichtschalter, verfehlte ihn, versuchte es noch einmal, 22 und dann endlich wurde es hell in dem kleinen Flur. »Schatz, ich bin da.« Er brauchte drei Versuche, um den Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen. Die Jacke an den Türhaken gehängt. Und in die Küche gewankt ...
»Ach ... du Kacke.« Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Arbeitsplatten und der ganze Boden mit Mehl und Eiern versaut. Im Schlafzimmer sah es nicht besser aus - alle Schubladen aufgerissen, der Inhalt über sämtliche verfügbaren Flächen verstreut. Und das Wohnzimmer erst: CDs, Kissen, Reklamepost, alles auf dem Teppich verteilt. Mit einem Schlag war Logan fast nüchtern.
Aber der Fernseher und der DVD-Spieler waren noch da, ebenso wie sein Laptop. Was war denn das für ein Einbrecher, der einbrach und nichts mitnahm?
Das Einzige, was fehlte, waren Jackies Kleider und Habseligkeiten: die zweckmäßige graue Unterwäsche; die Stoff-und Porzellanschweine; der Föhn; die umfangreiche Sammlung von Shampoos, Pflegespülungen, Feuchtigkeitscremes und sonstigen Salben und Lotionen ...
Sie war gekommen, hatte ihre Sachen eingepackt und die Wohnung verwüstet. Es würde Stunden dauern, das alles wieder in Ordnung zu bringen.
Im Schlafzimmer hob Logan vorsichtig eine Ecke der Bettdecke an und sah nach, ob etwas darunter lag, obwohl er insgeheim hoffte, dass Jackie in ihrer Rachsucht nicht ganz so weit gegangen war wie Alecs Ex. Immerhin, das Bett war eine fäkalienfreie Zone. Er setzte sich auf die Matratze und betrachtete das Bild der Verwüstung. Als reine Vorsichtsmaßnahme würde er heute Abend aufs Zähneputzen verzichten - Jackie mochte sich nicht so weit erniedrigen, dass sie ihm aufs Spannbetttuch schiss, aber er hielt sie durchaus für fähig, mit seiner Zahnbürste das Klo zu putzen;
»Großartiger Tag, wirklich.«

25
    Im Vernehmungsraum 2 war es stickig und heiß. Es stank nach altem Schweiß, kaltem Zigarettenrauch, Blähungen und zu vielAftershave. Und alles zusammen war nicht gerade Balsam für Logans verkaterten Schädel. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass DC Simon Rennie für die übelsten Gerüche verantwortlich war, doch der Constable stritt alles ab. Rennie trat von einem Fuß auf den anderen, und Logan machte sich schon auf die nächste Faule-Eier-Attacke gefasst.
»Hör endlich auf damit, Mann!«
Rennie setzte seine Unschuldsmiene auf. »Ich hab gar nichts gemacht. Das war wahrscheinlich unser Sonnyboy hier.« Er deutete auf den Gefangenen.
»Leck mich.« Ken Wisemans Stimme klang wie Rasierklingen auf Kies. Sein Gesicht war auch nicht viel besser: Zwischen zahllosen kleinen Heftpflastern, Kratzern und schorfigen Stellen begannen sich auf der käsigen Haut die ersten Blutergüsse auszubreiten; seine Nase war schief, und der rechte Arm steckte in einem Kunststoffgips, der das Anlegen der Handschellen zu einer interessanten Herausforderung gemacht hatte.
»Oh, hört ihn an, unseren Oscar Wilde.« Rennie reckte hinter Wisemans Rücken den Mittelfinger in die Höhe. »Halt's Maul, Kenneth.«
»Willst du versuchen, es mir zu stopfen?« Der Fleischer hob die Hände und zerrte an den Handschellen, bis es knirschte. »Glaubst du echt, die Dinger würden mich daran hindern, dir die Scheißbirne

Weitere Kostenlose Bücher