Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
mit Hundehaaren übersäten Karodecke. Eine blasse, weiße Hand lugte darunter hervor. »Nein ... «
Er stürzte sich auf den Wagen und zerrte an der Heckklappenentriegelung - abgeschlossen. 21 »Verdammt!« Logan hob einen Stein auf und hieb damit auf die Heckscheibe ein.
Das Glas verbog sich, brach aber nicht.
Noch einmal - ein Netz von feinen Rissen überzog die Scheibe.
Noch einmal-und der Stein schlug ein Loch vom Durchmesser einer Grapefruit in die Scheibe, während ein Regen glitzernder Glaswürfelchen sich in den geräumigen Kofferraum des Range Rovers ergoss. Logan griff mit der Hand hindurch und tastete nach der Entriegelung, um die Heckklappe herunterzulassen, dann riss er die Kofferraumabdeckung hoch und kletterte hinein.
»0 Gott ... Sophie ... « Inschs jüngste Tochter lag auf der Seite, halb zugedeckt mit der karierten Hundedecke, die Hände mit Kabelbinder hinter dem Rücken gefesselt, die Fußgelenke zusammengebunden, der Kopf mit silberfarbenem Isolierband umwickelt, das ihren Mund bedeckte. Die Nase blutverkrustet, das Gesicht blass und wächsern. »Sophie!«
Logan riss das Klebeband ab und hielt ein Ohr an ihren Mund. Sie atmete nicht. Er legte zwei Finger an ihren Hals und tastete nach einem Puls ... spürte etwas, aber nur sehr schwach. »Stirb mir bloß nicht hier unter den Händen weg, Sophie!« Er drehte sie auf den Rücken und begann sie zu beatmen.
Ein - aus - ein - aus - ein - aus.
Hinter sich hörte er eine Stimme: Faulds. »Was zum Teufel fällt Ihnen ein, Wiseman ohne Bewachung zu lassen? Er ... Ach du Scheiße.«
Ein - aus - ein - aus.
Elektronisches Gepiepse - eine Nummer, die in ein Handy eingetippt wurde. »Halten Sie den Mund und hören Sie zu! Ich brauche einen Rettungswagen, und zwar auf der Stelle!«
Ein - aus - ein - aus.
»Woher soll ich das denn wissen? DS McRae hat Ihnen doch gesagt, wo wir sind, oder nicht? ... Ja!«
Ein - aus - ein - aus. » ... Ist mir egal! Schicken Sie uns jemanden her - wir haben hier ein kleines Mädchen, das nicht mehr atmet!«
Ein - aus - ein - aus.
Logan tastete wieder nach dem Puls - er wurde schwächer. »Es ist Inschs Tochter!«
»0 Gott ... haben Sie das gehört? .... Ja ... ja, okay.« Ein
aus - ein - aus.
»Komm schon, Sophie!«

24
    Ein Krankenwagen hielt mit flackerndem Blaulicht auf der Kiesfläche vor Inschs Haus, während zwei Rettungssanitäter seiner Frau halfen, hinten einzusteigen. Als Logan auf die Einfahrt zuging, konnte er hören, wie sie ihr versicherten, es würde alles gut. Sie sah nicht so aus, als ob sie ihnen Glauben schenkte. Er atmete tief durch, spielte kurz mit dem Gedanken, zu kneifen und das hier jemand anderem zu überlassen - und betrat dann das aus Granit gemauerte Haus. Drinnen herrschte Chaos: die Möbel umgeworfen, Spiegel und Fotorahmen in Scherben, kleine Blutspritzer auf dem graubraunen Teppich. In der Luft hing der Geruch von menschlichen Exkrementen, gegen den eine große Schüssel Orangen-Duftsträußchen vergeblich ankämpfte. Insch war in der Küche, wo er vor dem Hundekorb kniete. »Sir?«
»Das Schwein hat sie getreten. Sie ist fünfzehn, eine alte Dame ... aber sie ist auf ihn losgegangen.« Er strich der Spanielhündin übers Fell. »Armes altes Mädchen ... «
»Sir, ich muss mit Ihnen reden; es -«
»Sie hat innere Verletzungen ... « Der Inspector blickte kurz auf
- sein Gesicht war blutig und verquollen, und in seinen geröteten Augen glitzerten Tränen. »Der Tierarzt ist unterwegs. Und dann wird sie nicht mehr leiden müssen ... Sie ist nicht ... « Er schöpfte tief Luft, und sein Brustkorb bebte. »Wiseman hat uns einzureden versucht, wir hätten eins von den Mädchen gegessen. Aber es war bloß Schweinefleisch. Anna und Brigit haben die ganze Zeit gefesselt in ihrem Zimmer gelegen.«
»Sir, ich -«
»Nein.« Er trocknete sich die Augen. »Sagen Sie es nicht. Ich will keine Todesnachricht hören. Sie können nicht -«
»Es tut mir leid. Die Sanitäter haben getan, was sie konnten. Aber Sophie .. , sie war noch so klein, und der Unfall ... Es ... « Insch biss sich auf die Unterlippe. Dann wandte er sich schweigend ab und begann wieder seine Spanielhündin zu streicheln. Seine Schultern zitterten, als er lautlos in sich hineinweinte.
Logan ging und zog die Haustür hinter sich zu. Die Fahrt zurück zum Präsidium nahm fast anderthalb Stunden in Anspruch - die Rushhour hatte Aberdeen fest im Griff. Logan hätte die Sirene des Einsatzwagens einschalten können, aber er hatte es ohnehin nicht

Weitere Kostenlose Bücher