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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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sie irgendwo versteckt hatte. Brooks ... Brooks dachte, wir könnten sie retten, wenn wir Wiseman zum Reden brächten.« Er schniefte. »Wenn wir ihn dazu zwingen könnten, uns zu sagen, wo Samantha Harper war. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe ... Zwei gebrochene Finger. Drei ausgeschlagene Zähne. Ein blaues Auge. Rippenprellungen. Schulter ausgekugelt. Und immer noch wollte Wiseman uns nichts sagen ... « Eine Träne rann über die Wange des Inspectors. »Wie sich herausstellte, war sie gar nicht vermisst. Sie war mit einem Teppichleger aus Lanarkshire durchgebrannt. Ihr Mann hatte sich die ganze Fleischer-Geschichte ausgedacht, weil er nicht wollte, dass jemand davon erfuhr.« Logan saß in unbehaglichem Schweigen da und sah den Möwen zu, die über dem Aberdeen Royal Infirmary ihre Kreise zogen. Er wollte einfach nicht glauben, was er da hörte.
»Wir waren uns so sicher, dass es Wiseman war ... « Insch wischte die Träne weg, die aber gleich durch die nächste ersetzt
wurde. »Und siebzehn Jahre später kommt er zurück und nimmt mir meine Tochter weg. Alles nur, weil ich -« Der Inspector hob eine massige Faust und begann auf das Armaturenbrett einzuhämmern, mit jedem Wort noch fester und fester, dass der Kunststoff ächzte. »- getan - habe - was - Brooks - wollte!« Das ganze Auto wackelte, als Insch mit seiner Riesenfaust auf das Armaturenbrett eindrosch, bis es schließlich splitterte - und dann steckte er die Finger in das entstandene Loch und rüttelte, drauf und dran, den Wagen komplett auseinanderzunehmen. »Mein Gott, nun beruhigen Sie sich doch!« Es war, als wäre man mit einem wütenden Bären in einem Kleiderschrank eingesperrt. Eine Krankenschwester, die zufällig vorbeikam, hielt kurz inne und eilte dann davon. Wahrscheinlich, um die Polizei zu holen. KRACKst und Insch hielt ein großes Stück Plastik in den blutigen Händen.
»AUFHÖREN!« Logan schlug ihm auf die Finger. Und bereute es augenblicklich, als der Inspector ihm sein lila angelaufenes, zornbebendes Gesicht zuwandte. Er hatte tatsächlich Schaum vor dem Mund, und aus einem Nasenloch sickerte Blut.
Insch hob eine gewaltige, mit Schnittwunden übersäte Faust
Logan schloss die Augen und wartete darauf, dass die Schmerzen einsetzten ...
Aber es passierte nichts.
Stille.
Als Logan die Augen wieder aufschlug, saß der Inspector zusammengesunken auf dem Beifahrersitz, von stummen Schluchzern geschüttelt, das Gesicht tränenüberströmt. Heather lehnte mit dem Rücken an der Metallwand und spürte, wie ihr die Kälte tief in die Schultern drang, während sie in das Dunkel starrte. Duncan hatte recht - das Dunkel war mehr als nur das Fehlen von Licht, es war ein lebendiges, atmendes Wesen. Wenn Duncan sie allein ließ, flüsterte es ihr ins Ohr. Flüsterte ihr schreckliche, schreckliche Sachen ins Ohr. Sie hielt sich die Ohren zu und sang, um es zu übertönen, eins von diesen albernen Kinderliedern aus dem Fernsehen, die Justin so liebt ... so liebte. Sie sang und weinte und versuchte, nicht auf das Dunkel zu hören.
Wo steckte Duncan bloß? Sie einfach so im Stich zu lassen - er wusste es doch, er wusste, wusste, wusste, wusste
    »Heather, Schatz, nun beruhig dich doch.« Sie blickte auf und sah ihn vor sich stehen mit seinem blutigen Heiligenschein, der rot glühte wie ein Haus in Flammen. »Du hast mich verlassen!« »Ich war nur eine Minute weg.«
»Duhast mich verlassen ... «
Er hockte sich neben sie. »Nein, das stimmt nicht.«
»Du bist gestorben.«
»Aber jetzt bin ich hier.«
Sie spähte durch die Gitterstäbe, die sie im schwachen Licht von Duncans Heiligenschein gerade so ausmachen konnte. Das Dunkel war wieder verstummt. »Es macht mir Angst ... «
»Schsch ... « Er küsste sie auf die Stirn, dann stand er auf und ging zu dem Alubehälter mit den Fleischscheiben. »Du, das riecht aber  schon ein bisschen streng.« »Lass mich nicht allein hier im Dunkeln.«
    »Aber wahrscheinlich geht's noch für ein, zwei Tage. Das mit den Mindesthaltbarkeitsdaten ist sowieso alles totaler Quatsch.«
»Duncan. «
»Ich versprech's dir, okay? Ich lass dich nie mehr allein.«
Das Dunkel auf der anderen Seite des Gitters war still.
Es wartete nur auf den richtigen Augenblick.
Es wusste, dass Duncan sie früher oder später im Stich lassen würde.
Und dann würde Heather Inglis dem Dunkel gehören.

Vier Tage später
26
    Im kriminaltechnischen Labor sah es aus wie im Physiksaal einer Schule, deren Hausmeister gerade seinen

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