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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Stiel.
    Rico.
    Meine Hand schnellte zu Ryans Handgelenk. »O mein Gott. Ich weiß, was es ist!«
    »Mein Arm?« Ich ließ ihn wieder los.
    »Das goldene Ding, das Danny und ich gefunden hatten.« Ich war total aus dem Häuschen. »Das Fragment, das wir ursprünglich für den Teil einer Zahnkrone hielten. Na ja, ich zumindest. Danny war sich nicht sicher. Aber der Zahnarzt sagte Nein. Craig Brooks. Er hatte recht. Na ja, er hat recht und unrecht. Es gehörte zu einem Zahn, aber es war keine Kro—«
    Ryan legte seine Gabel auf den Teller und hob beruhigend die Hände. »Jetzt hol erst mal Luft.«
    Das tat ich auch.
    »Jetzt. Langsam. Auf Englisch. Oder Französisch. Aber verständlich.«
    Die Band blendete zu einer viel zu klimperigen Version von Hawaii Calls über.
    Ich suhlte mich in meinen Gedanken.
    »Ich wette ein Vermögen, dass das Ding, das wir bei 2010-37 gefunden haben, ein zerbrochenes Zahninlay ist.«
    »Wessen Vermögen?«
    »Schau her.« Ich drehte den Untersetzer um und deutete auf das Logo. »Was ist das?«
    »Ein Playboy -Häschen.«
    »Der ganze Playboy-Quark ist ja inzwischen passé, aber in den Sechzigern war das eine Riesensache. Sind dir Ricos Zähne aufgefallen?«
    »Geschüttelt, nicht gerührt.«
    Ich verdrehte die Augen, eine Geste, die in der Dunkelheit vergebens war.
    »Ich hatte mal einen Fall in North Carolina, in dem das Opfer eine Zahnkrone mit einem goldenen Symbol in Form eines Playboy-Häschens hatte. Daran konnten wir ihn letztendlich identifizieren.«
    »Hatte er auch ein Eat at Joei-Tattoo auf seinem —«
    »Die Krone war rein dekorativ. Ich habe recherchiert. Und herausgefunden, dass man sie als volle Goldkronen mit Ausschnitten in Form von Kreuzen, Martinigläsern, Sternen, Halbmonden —«
    »Dem immer beliebten Häschen.«
    »Ja. Man kann aber auch einen sogenannten Sparkle bekommen. Das ist eine Acrylkrone, die aussieht wie ein natürlicher Zahn, auf die vorne eine goldene Form aufgeklebt ist.«
    »Sind diese Juwelchen permanent?«
    »Man kann es so oder so machen. Sparkies mit rauem Rücken werden permanent mit dem Zahn verbunden. Sparkies mit glattem Rücken können beliebig aufgesteckt und wieder abgezogen werden.«
    »Für den ganz besonderen Abend.« Mit Verachtung in der Stimme.
    »Andere Leute, andere Geschmäcker.«
    »J. Edgar liebte Schuhe mit Marabubesatz. Das heißt nicht, dass ich Plüschpumps in meinem Schuhschrank habe.« Ich ignorierte das.
    »Der Kerl aus North Carolina war ein Wanderarbeiter, der seit 1969 vermisst wurde. Er war Latino. Meine Recherchen ergaben, dass das Tragen von goldenen Schmuckkronen bei Latinos sehr beliebt ist. Einige Artikel sprachen von den präkolumbianischen Wurzeln dieses Brauchs.«
    »Die Maya haben auch Menschen das Herz herausgeschnitten. Heißt nicht, dass wir das auch mal versuchen sollten.«
    »Das waren die Azteken.«
    Ryan wollte etwas erwidern. Ich schnitt ihm das Wort ab.
    »Spider Lowerys Huey stürzte mit vier Besatzungsmitgliedern an Bord ab. Drei wurden geborgen und sofort identifiziert. Der vierte, der Wartungsspezialist, wurde nie gefunden.«
    »Ich nehme mal an, er war Latino.«
    »Luis Alvarez. Er war Mexikanisch-Amerikaner.«
    »Wäre Goldschmuck denn nicht in Alvarez' antemortalem Zahnstatus vermerkt?«
    »Seine Akte enthält keine ärztlichen oder zahnärztlichen Unterlagen. Außerdem, wenn Alvarez sich den Schmuck erst nach seiner letzten zahnärztlichen Untersuchung machen ließ, dann wäre er nicht in seinen Unterlagen.«
    »Oder er könnte das Ding entfernt haben, als er sich zum Dienst meldete.«
    »Genau.«
    Rico kam an unseren Tisch. Ryan bat um die Rechnung.
    Rico zückte seinen Block. Während er rechnete, versuchte ich, seinen Zahn noch einmal zu sehen. Unmöglich. Er hatte die Lippen fest zusammengepresst, weil die komplizierte Rechnung ihn beanspruchte.
    Schließlich lag ein Zettel auf dem Tisch.
    Ryan und ich griffen gleichzeitig danach. Stritten darum. Unser übliches Ritual.
    Ich gewann. Gab Rico meine Visa.
    Ryan anlächelnd, ging Rico davon.
    »Was ist mit Spider Lowery?«, fragte Ryan.
    »Was ist mit ihm?«
    »Könnte er sich was Goldiges zugelegt haben? Er hätte sich das Ding in Vietnam machen lassen können.«
    »Hätte er.«
    »Oder er hätte sich das Klunkerchen vor dem Abtransport besorgen und es immer herausnehmen können, wenn er bei Mommy und Daddy war.«
    »Auch das ist möglich.«
    »Gibt es irgendjemand, dem er es vielleicht erzählt haben könnte?«, fragte Ryan. »Ein Kumpel?

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