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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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abgelenkt worden, als der Verschluss klickte. Er lächelte nicht, aber überrascht, wie er war, hatte er, vielleicht aus Neugier oder Angst, unbewusst die Lippen zurückgezogen.
    Und zeigte damit einen Großteil seiner oberen Zähne.
    Ich suchte eben nach dem Vergrößerungsglas, als Danny auftauchte.
    »Schon Glück gehabt?« Er stellte zwei dampfende Tassen auf seinen Schreibtisch.
    »Vielleicht. Wo ist deine Handlupe?«
    »Nehmen wir doch lieber eine der Luxos.« Wir gingen ins Labor.
    Danny schaltete die Neonröhre eines runden, auf den Tisch montierten Vergrößerungsglases ein. Ich legte das Foto darunter und bewegte dann den Arm des Geräts so lange, bis Alvarez' Mund unter der Lupe deutlich zu erkennen war. Wir beugten uns beide darüber, Dannys Gesicht so dicht an meinem, dass ich sein Ohr an meinem spüren konnte.
    »Volltreffer.«
    »Volltreffer.«
    Wir stießen wieder einmal die Hüften aneinander.
    »Unsere Computerprofis werden das Bild so vergrößern, dass der Zahn denselben Maßstab hat wie das Sparkle-Fragment, das du gefunden hast. Sie können die Bilder übereinanderlegen. Unter den Umständen des Huey-Absturzes, der Tatsache, dass das biologische Profil perfekt auf Alvarez passt, und den dentalen Indizien sollte die Identifikation in trockenen Tüchern sein.«
    »Und du kannst versuchen, mitochondrische DNS zu sequenzieren, vorausgesetzt es ist noch ein Verwandter mütterlicherseits zu finden.«
    »Das können wir in der Tat.«
    Hinter der Glaswand, die das Labor abtrennte, sah ich in der Lobby Mulcahy mit einem weiteren Karton. Dieser schien schwer zu sein, wahrscheinlich Bücher. Als er verschwunden war, kehrten Danny und ich ins Labor zurück.
    Der Kaffee war inzwischen lauwarm. Wir tranken ihn trotzdem.
    »Also wurde Alvarez kurz nach dem Absturz gefunden und in North Carolina als Spider Lowery beerdigt«, sagte ich. »Lapasa wurde acht Monate später gefunden, in derselben Gegend und mit Spider Lowerys Hundemarke. Da Lowery bereits identifiziert war, kam Lapasa als Unbekannter nach Tan Son Nhut, dann ins CIL-Thai und schließlich hierher.«
    »Und dank uns kommen Luis und Xander jetzt beide nach Hause.«
    »Und Spider ebenfalls.«
    »Gut gemacht«, sagte Danny strahlend.
    Wir stießen mit den Tassen an.
    Tranken.
    Aber was war da sonst noch? Die offenen Fragen nagten an mir.
    »Diese Verwechslung von Alvarez und Lowery kann ich verstehen. Aber warum trug Lapasa Spiders Hundemarke?«
    »Gute Frage.«
    »Und war Lapasa in diesem Hubschrauber? Und wenn ja, warum?«
    »Technisch gesehen sind das zwei gute Fragen.«
    »Und wie landete Spider in Quebec?«
    »Wir haben einen Vierer. Aber die interessanteste Frage vergisst du wohl.«
    Ich schaute Danny fragend an.
    »Wie konnten wir beide einander gehen lassen?«
    »Komm, Danny, das hier ist eine ernste Sache.«
    »Vielleicht waren wir das auch.«
    O Mann.
    »Du liebst deine Frau.«
    »Wie verrückt«, sagte er. »Das ist ein Problem.« Ein kurzes, verlegenes Schweigen entstand. Dann: »War nur ein Witz.« Breites, dümmliches Grinsen. »Ich muss immer noch an mein Gespräch mit Nickie Lapasa denken.«
    Danny ließ einen Kuli durch die Finger gleiten und klopfte erst mit der Spitze, dann mit dem Druckknopf auf die Schreibunterlage. »Warum war Nickie so sehr gegen einen DNS-Test, der die Überreste seines Bruders eindeutig identifizieren könnte?«
    »Wenn die Gerüchte über das organisierte Verbrechen stimmen, traf meine ursprüngliche Vermutung wahrscheinlich genau ins Schwarze.«
    »Wahrscheinlich.«
    Klopf. Klopf. Klopf.
    »Weißt du, was?« Er deutete mit dem Stift auf mich. »Ich mach's trotzdem.«
    »Was?«
    »Einen DNS-Vergleich.«
    »Woher bekommst du eine Familienprobe für den Vergleich?«
    »Ich denke mir was aus.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe, so wie er es bei unserer Ankunft im Haus in Lanikai gemacht hatte. »Heute Nachmittag habe ich noch eine Ankunftszeremonie, aber danach bin ich dran wie Fett an Speck.«
    Sunday, Monday, happy days.
    Ich schaute auf mein BlackBerry.
    Hadley Perry.
    Da ich Danny die gute Laune nicht verderben wollte, nahm ich den Anruf der ME draußen in der Lobby entgegen.
    Während ich mich durch Stapel von Büchern und Papieren schlängelte, bemerkte ich einen Schatten, der über die Fliesen vor der offenen Bürotür wanderte.
    Im Korridor schaute ich nach links und nach rechts. Leer.
    Hatte da irgendjemand gelauscht? Mulcahy? Wenn nicht er, wer dann? Warum?
    Perrys Neuigkeit verjagte die

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