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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Frage sofort aus meinen Gedanken.

25
    »Lang hat eben angerufen. Er hat einen fünfzehnjährigen Jungen gefunden, der sich 2003 Schien- und Wadenbein am linken Fuß gebrochen hat. Der Junge ist einige Zeit stationär im Queen's Medical Center gewesen.«
    »Mit Streckverband?«
    »Ja, Ma'am. Die Nägel wurden im Jahr darauf entfernt.«
    »Der Junge ist flink.«
    »Das Queen's ist Hawaiis einziges ausgewiesenes Unfallkrankenhaus, deshalb hat Lang dort angefangen und einer Tussi die Daumenschrauben angelegt, damit sie mit den von uns vorgeschlagenen Parametern die Datenbank durchsucht. Kealohas Name ist sofort aufgetaucht.«
    »Hat Lang sich mit der Familie in Verbindung gesetzt?«
    »Die Mutter ist 2007 gestorben, der Vater seit Jahren verschwunden. Aber er hat eine Schwester ausfindig gemacht. Gloria. Eine echte Marke. Gloria meinte, sie hätte ihren Bruder zum letzten Mal vor drei Jahren gesehen oder mit ihm gesprochen. Glaubt sie.«
    »Hat Lang etwas von irgendwelchen Bekannten erfahren, irgendjemandem, der Kealohas Verschwinden bemerkt haben könnte?«
    »Gloria schwört, sie kennt keinen von den Freunden ihres Bruders, hat keine Ahnung, wo er in den letzten Jahren gelebt hat. Oder was er getan hat. Lang arbeitet daran. Ich fahre jetzt ins Queen's, dachte mir, Sie wollen mich vielleicht begleiten.«
    »Warum kann Lang die medizinische Akte nicht abholen und sie in Ihr Büro bringen?«
    »Der behandelnde Arzt ist ein Arschloch. Meint, ohne Einwilligung der Eltern oder eines Vormunds kann er die Akte nicht rausgeben. Oder ohne Todesnachweis.«
    »Zäumt wohl gerne Pferde von hinten auf.«
    »Ja.«
    »Wie alt ist Gloria?«
    »Zweiunddreißig.«
    »Wo ist dann das Problem? Lang kann von ihr die Erlaubnis bekommen.«
    »Gloria ist eine Professionelle mit gewissen Vorbehalten gegenüber der Polizei. Langs Anruf hat ihr offensichtlich Angst gemacht, denn sie geht nicht mehr ans Telefon. Er ist vorbeigefahren, aber niemand hat reagiert, und er hat auch keine Geräusche im Haus gehört.«
    »Hatte Ding schon Glück bei den Tätowierstudios?«
    »Offensichtlich ist dieses Haimotiv ziemlich häufig. Das einzige ungewöhnliche Element ist dieses kleine Kringelmuster über dem oberen Rand. Ein Tätowierer meinte, das sei wahrscheinlich später hinzugefügt worden. Kann sein, dass uns das Tattoo nicht weiterbringt.«
    »Wer ist Kealohas Arzt?«
    »Sydney Utagawa, ein orthopädischer Chirurg.«
    »Wo treffen Sie sich mit ihm?«
    »In seinem Büro im Queen's. Wir können uns die Akte anschauen, aber er gibt sie nicht raus.«
    »Wie komme ich da hin?« Sie beschrieb es mir. »In zwanzig Minuten bin ich da.«
    Als Captain James Cook 1778 über die hawaiianischen Inseln stolperte, lebten dort ungefähr 350000 Menschen. Als Alexander Liholiho 1854 als König Kamehameha IV. den Thron bestieg, war die Zahl auf etwa 70000 gefallen. So heftig waren die Auswirkungen westlicher Mikroben.
    Seit dem Augenblick seiner Krönung kämpfte König K zusammen mit seiner Königin Emma Naea Rooke für die Einrichtung eines Gesundheitssystems für die einheimischen Polynesien 1859 erfüllte sich der Traum des königlichen Paares in Form einer winzigen, provisorischen Krankenstation mit achtzehn Betten. Im folgenden Jahr wurde eine dauerhafte Einrichtung, das Queens Hospital, auf einer Parzelle Land namens Manamana am Fuß der Punchbowl errichtet.
    Im Lauf der Jahre wuchsen um das ursprüngliche, von Seiner und Ihrer Hoheit favorisierte Haus aus Korallenstein und Holz herum mehrere Gebäude. Inzwischen trägt das Krankenhaus den Namen Queen's Medical Center und ist ein Megakomplex aus Hochhäusern und Parkdecks mit mehreren Ebenen, spezialisierten Forschungs- und Behandlungszentren, Ärztehäusern, medizinischen Bibliotheken und Konferenzzentren.
    Ich verirrte mich beim Verlassen der Hickam, fand mich dann aber doch auf dem Vineyard Boulevard wieder. Perrys Beschreibung folgend, bog ich auf die Lusitania Street ein und fand den Parkbereich für das Ärztehaus, das Physicians Office Building 1. Anscheinend sind die Ärzte bei der Benennung ihres Habitats nicht viel kreativer als das Militär.
    Vielleicht wollte aber auch jemand ein Zeichen setzen. Das Physicians Office Building 1 war ein unauffälliger Steinquader ohne jegliches erlösende architektonische Detail. Auf einer Seite allerdings ein hübscher Baum. Baobab? Nawa? Botanikerin bin ich nun keine.
    Als ich auf den Eingang zuging, sah ich das Hauptgebäude des Krankenhauses dahinter aufragen, ein

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