Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)
sie einen rothaarigen Babysitter hatten? Weil sie zu viele Filme mit Emma Stone gesehen haben? Keine Ahnung. Wen interessiert es? Ich meine, warum mag ich weiße Jungs? «
» Ich bin der einzige weiße Junge, mit dem du je zusammen warst. «
» Und ich bin das einzige schwarze Mädchen, mit dem du je zusammen warst. So. «
» Alles wieder gut, also? «
» Mehr als gut. «
» Wird dein Dad das nächste Mal, wenn ich vorbeikomme, mit einer Flinte auf mich anlegen? «
» Wahrscheinlich. « Sie wartete kurz. » Du bist zu weit gegangen, das weißt du. Am Flughafen. «
» Ich weiß. «
» Du hast eine Grenze überschritten. «
» Ich weiß. «
» Es ist eine Sache, einen Lehrer konfus zu machen, damit er dir den Arrest erlässt, oder dieses Mädchen auf der Polizeistation zu bezirzen, dir Akten zu überlassen, die du nicht haben dürftest, aber … «
» Ich weiß. «
» … das ist mein Dad, Jazz. Er ist mein Vater. Und du hast dich aufgeführt, als würdest du ein rotes Tuch vor einem Stier schwenken. «
» Das war total falsch. «
» Und du weißt, was mit Stieren geschieht, oder? Und so hast du meinen Vater behandelt. «
» Es tut mir leid, wirklich. « Ach was, flüsterte Billy. Es tut dir nicht leid. Du weißt nur, was du sagen musst, damit du kriegst, was du willst.
Jazz schüttelte Billy ab. Es tat ihm wirklich leid.
Er war sich zu neunundneunzig Prozent sicher, dass es ihm leidtat.
» Ich hätte das nicht tun sollen « , sagte er. » Ich werde mich auf der Stelle bei deinem Dad entschuldigen. «
Vielleicht achtundneunzig Prozent.
» Das ist keine gute Idee. Er ist immer noch auf hundertachtzig. Er ist so angefressen, dass es schon lachhaft ist. Er hat eben erst aufgehört, mir Vorträge zu halten. Wenn du fünf Minuten früher angerufen hättest, hätte er sich das Handy geschnappt, und du würdest jetzt mit ihm reden. «
Autsch.
» Wie auch immer « , fuhr sie fort. » Jedes Paar hat seine Probleme. Mein Vater mag dich nicht. Deine Großmutter hält mich für eine Ausgeburt des Teufels. Wir kommen schon klar. «
» Was ist mit … « Er wollte es gar nicht zur Sprache bringen, aber er musste. Es war jetzt raus. » Was ist mit Sex? «
» Ja, bitte « , sagte Connie trocken.
Er lachte. » Im Ernst. Komm schon. «
» Wir lassen es langsam angehen. «
» Wir lassen es schon die ganze Zeit langsam angehen. Wegen mir. Du weißt, es stimmt, Connie. Jeder andere Typ wäre nach einer Woche über dich hergefallen. Wir sind seit fast einem Jahr zusammen. «
» Vielleicht wären diese Typen über mich hergefallen, aber sie wären nicht weit gekommen. Genauso wenig wie du. Nicht so schnell, jedenfalls. Ich war nicht bereit, damals. Jetzt bin ich es. Jeder Mann, der es wert ist, wird warten, bis seine Frau bereit ist. Wie sollte ich mich dafür nicht revanchieren? «
In diesem Moment wusste Jazz, dass Connie mehr war, als er verdient hatte.
» Ich darf nur nicht an dich denken, wenn ich unter der Dusche bin « , fuhr sie fort. » Das hat mich so weit gebracht. «
Jazz stöhnte. » Musstest du mir dieses Bild jetzt in den Kopf setzen? «
» Es ist wirklich ein tolles Bild « , sagte sie, » der ganze Schaum und die Seifenblasen und meine nasse, glänzende Haut … « Ihre Stimme klang leise und verführerisch.
Jazz rutschte nervös umher. » Ich gebe auf. Wir müssen das Thema wechseln. Du bringst mich um. «
Er konnte Connie förmlich über das Telefon lächeln sehen. » Worüber sollen wir denn reden? «
» Ich weiß nicht. Erzähl mir, was du getan hast, als ich gestern bei der Polizei war. «
» Ach ja, richtig. « Sie berichtete ihm rasch von ihrer kleinen Tour zu den Tatorten.
» Und an einem Tatort war dieses Graffito … «
» Graffito? «
» Das ist der Singular von Graffiti. «
» Jetzt verarschst du mich aber. «
» Ich schwöre es bei Gott. Es ist wie Espresso und Espressi. «
» Niemand sagt Espressi. «
» Wer richtig spricht, schon. « Connie schniefte. » Jedenfalls hatte irgendwer Ugly J da hingemalt. «
» Ugly J? Wieso hast du das überhaupt bemerkt? «
Sie erklärte, wie es herausgestochen war. » Jemand ist also nachher hingegangen und hat dieses Tag hinterlassen « , spekulierte Jazz.
» Vielleicht der Mörder? Sie kehren doch manchmal an den Tatort zurück, oder? «
» Manchmal. Nicht immer. Genauso gut kann es irgendein Schlaumeier sein, der Tags an Tatorte malt. Vielleicht hält das irgendein kranker Typ für witzig. «
» Ich weiß nicht. Es war nicht
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