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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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brauchten. Da saßen kaltblütige Mörder auf ihren Seekisten und unterhielten sich in ihrem nordischen Kauderwelsch – was durch die Zeit, die sie in den slawischen Ländern verbracht hatten, noch fremdartiger klang – und sahen der Mannschaft fast gleichgültig zu, wenn sie nicht gerade hämisch grinsten, weil hier Männer arbeiten mussten, während sie untätig herumsaßen.
    Krähenbein kannte seine acht Auserwählten nur zu gut. Er wusste, wer mehr Svear als Slawe war, wer sich an welchem Tag wusch, und welcher an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelte. Junge Männer – nun ja, bis auf Onund –, zähe Kerle, die allesamt ohne Furcht den harten Eid der Eingeschworenen abgelegt hatten: Wir schwören, dass wir einander Brüder sein wollen, mit Knochen, Blut und Stahl. Wir schwören auf Gungnir, Odins Speer. Möge Odin uns bis in die neun Reiche und darüber hinaus verfluchen, wenn wir diesen Schwur gegeneinander brechen.
    Krähenbein hatte den Schwur abgelegt, noch ehe ihm ein Bart spross, er hatte sich davon angezogen gefühlt wie jemand, der verloren in der Dunkelheit umherirrt, sich von einem Feuer angezogen fühlt, selbst wenn er sich daran verbrennen sollte. Irgendwo hatte er Verwandte, Schwestern, die er nie gesehen hatte – aber Mutter, Vater und sein Onkel, der Vormund, waren alle tot, und Orm Bärentöter von den Eingeschworenen war der Nächstbeste, der alle drei Rollen gleichzeitig für ihn ausfüllte.
    Er betrachtete seine Auserwählten. Nur Onund kannte die wirkliche Bedeutung des Schwurs, denn er hatte ihn vor langer Zeit abgelegt und erfahren, was es für sein Leben bedeutete. Die anderen würden ebenfalls bald merken, was sie da geschworen hatten, aber im Moment grinsten sie noch aus ihren wilden Bärten, die in jeder Farbe vertreten waren, außer grau. Sie lachten und prahlten voreinander.
    Hoskuld, der zufrieden schien, weil sie gute Fahrt machten, erzählte, dass er viele Fertigkeiten besitze, dass er zum Beispiel ein guter Navigator sei, und entsprechend trieb er seinen Spott mit den Landratten, wie er sie nannte.
    » Wir fahren auf ein großes Meer hinaus«, fuhr er fort. » Auf der Seite, wo das Land ist, legen wir an, also kann man es nicht verfehlen. Nach einer Weile drehen wir nach Norden. Das ist rechts, also steuerbord. Wo die Hand ist, mit der man sich einen runterholt.«
    Krähenbein zwang sich zu einem Lächeln, während Hoskuld sich unter seine grinsende Mannschaft mischte. Murrough wandte sich zu seinen Gefährten um.
    » Keine Sorge, Leute«, rief er. » Wir haben Brot und Fisch und Wasser, falls dieser dämliche kleine Händler mit uns in die Irre fahren sollte. Und wenn gar nichts mehr geht, haben wir noch Krähenbeins Vögel, die uns den Weg weisen.«
    Krähenbein hob zustimmend die Hand, während Hoskuld und seine Mannschaft ihn einen Moment stumm anstarrten. Doch bald waren sie wieder an der Arbeit, und Krähenbein grinste, denn er wusste, dass einem Nordmann, und besonders einem Christus-Anhänger, der Gedanke an Seidr-Zauber unheimlich war, und keiner von diesen Männern wollte an die merkwürdigen Geschichten erinnert werden, die man sich über Krähenbein erzählte.
    » Wir brauchen keine Zaubervögel, um dahin zu kommen, wo wir hinwollen«, sagte Hoskuld schließlich mit dem unwilligen Gesicht eines empörten Christen. » Und ich werde mich auch nicht verirren, du irischer Dummkopf. Dieses Schiff fährt nämlich mit dem Segen Gottes.«
    In diesem Augenblick hob die Möwe auf der Spier ab und kreischte laut. Es klang wie irres Gelächter, während sie sich kreisend immer weiter in Richtung der graublauen Linie entfernte, die von der Küste noch zu sehen war. Krähenbein sah ihr nach und bekam eine Gänsehaut. Er wusste, es war töricht, die Nornen herauszufordern.
    » Es war einmal ein Auserwählter, der einem Jarl diente, fragt mich nicht, wo oder wann«, sagte er, und alle hoben erwartungsvoll die Köpfe. Krähenbein hatte eigentlich nicht sprechen wollen, wie immer, wenn seine Geschichten über ihn kamen, aber diejenigen, die seine Erzählungen kannten, beugten sich vor. Der Steuermann lachte, aber Murrough gebot ihm zu schweigen, bis man nur noch den Wind in der Takelage hörte.
    » Ein Teil seines Lohnes bestand aus Brot und einem Schälchen Honig pro Tag«, fuhr Krähenbein mit leiser Stimme fort. » Der Krieger aß das Brot und füllte den Honig jeden Tag in einen Krug, den er gut verschloss und immer bei sich trug, damit er nicht gestohlen wurde. Er wollte den

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