Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
Vom Netzwerk:
… Probae etsi in segetem sunt deteriorem datae fruges, tamen ipsae suaptae eniten. Das war es doch, was du sagtest, Priester, oder nicht?«
    » Sehr gut, junger Prinz«, murmelte Adalbert.
    Orm schüttelte lächelnd den Kopf. » Na ja, wenigstens lernst du dadurch Latein«, meinte er, dann sah er Bergliot an.
    Es entstand eine peinliche Stille.
    » Bergliot«, sagte sie verlegen, als ihr klar wurde, dass Krähenbein keine Absicht hatte, sie vorzustellen. » Ich komme aus dem Wendland.«
    » Eine Thrall«, fügte Krähenbein hinzu und sah sie vielsagend an. » Gehörte einer Prinzessin.«
    Orm sagte nichts, doch er war sich sicher, dass diese Bergliot der Meinung war, sie sei mehr als das und erst recht für Krähenbein. Er nickte nur und wandte sich mit schwerem Herzen ab. Er war erwachsen geworden, dieser Krähenbein, aber er hatte noch sehr viel zu lernen, sowohl über die Liebe als auch über Freundschaften, und über die Bedeutung eines Schwurs.
    Die Kälte und das schlechte Essen hatte ihnen allen zugesetzt, und viele der Männer stolperten nur noch dahin, während ihnen die Scheiße an den Beinen herunterlief und gefror. Manche stürzten und baten darum, dass man sie trug, während andere flehten, man möge sie töten, statt sie den Samen zu überlassen. Und so mancher blieb einfach zurück und verschwand spurlos. Was die übrigen Männer jetzt noch zusammenhielt, war nichts weiter als ein wirres Knäuel aus Schwüren, Furcht und Hoffnung. Es hielt die Männer zwar davon ab, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, aber es verhinderte nicht, dass sich Misstrauen entwickelte, und es lagen so viele Tote unter dem Schnee, dass dieser anstrengende Anstieg bis zum Eingang der rauchenden Felsspalte auch die Tapfersten von ihnen in Todesangst versetzte.
    Als sie die letzte Wegkehre genommen hatten, die sie von der Höhle trennte, ragte die Felswand fast senkrecht über ihnen auf.
    Finn bemerkte es als Erster.
    » Es ist warm hier. So warm, dass überall der Schnee taut«, sagte er fast fröhlich. Die stinkende Wärme, die aus der Öffnung drang, schlug ihnen entgegen wie aus einer Schmiede, aber das trug nicht dazu bei, dass ihnen leichter ums Herz wurde.
    » Ich meine«, sagte Svenke Klak, » wenn das Ungeheuer, das dort drinnen haust, so warmen Atem ausstößt, dass schon hier draußen der Schnee schmilzt, dann können wir davon ausgehen, dass dies hier nicht gerade ein Kaninchenloch ist.«
    » Da kriegt man ja vor Angst die Scheißerei«, knurrte Kaetilmund und sah Krähenbein wütend an. » Diese Eidbrüchigen, die jetzt nicht unter Odins Schutz stehen, müssten eigentlich vor Angst schlottern.«
    Krähenbein warf ihm einen vernichtenden Blick zu. In seiner Schulter pochte und brannte es, und er fühlte sich leicht benommen.
    » Ich bin nicht hierhergekommen, um vor der Öffnung zu stehen und mir in die Hose zu scheißen«, knurrte er. » Ich werde hineingehen, und wenn es euch lieber ist, gehe ich erst mal allein und sehe mich um.«
    Der Junge hatte Mut, stellte Orm fest – aber das hatte er schon immer gewusst. Es waren andere Dinge, die Orm nicht gefielen, Dinge, die er von Onund, Kaetilmund und den anderen erfahren hatte. Er hatte gehofft, Krähenbein hätte die Bedeutung des Schwurs verstanden, er würde sich daran halten und die Stärke des Schwurs für sich nutzen, aber jetzt war ihm klar geworden, dass er doch zu sehr ein Prinz der Ynglings war. Er war kein Eingeschworener, so viel stand fest. Aber was einmal aus ihm werden würde, das war völlig ungewiss.
    » Es ist besser, du gehst nicht hinein, Prinz«, riet er. » Der Hund könnte dich verraten, außerdem werden wir dich hier brauchen, glaube ich … Schick einen anderen vor.«
    Der gelbe Hund stand mit gesträubten Haaren da und schien in der Tat etwas zu wittern. Die Männer wurden ebenfalls unruhig und besannen sich wieder auf ihre Schilde und Waffen.
    Krähenbein ging zum Eingang – eine senkrechte Spalte, in der nicht mehr als drei Männer nebeneinander Platz hatten. Die gelbe Hündin jaulte jetzt laut, und Bergliot bückte sich, um sie zu beruhigen.
    » Beim Hammer«, knurrte Finn und sah auf den Rauch, der über den Boden quoll, » ich hoffe, dass das nicht die Möse einer Riesin ist, in die wir hier kriechen sollen, obwohl mich das doch sehr an eine Frau erinnert, die ich kenne.«
    » Mit so einer war ich auch mal verheiratet«, murmelte Murrough, was ihm ein krächzendes Lachen aus Kehlen einbrachte, die trocken vor Angst waren. Selbst

Weitere Kostenlose Bücher