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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Schicht, die um acht Uhr begann und um sechzehn Uhr endete, hatten sie hinter sich. Ein kleiner, quirliger Mann sprang in letzter Sekunde zu ihnen in den Aufzug.
    »Ich kann die Zukunft aus der Hand lesen. Na, wie wär’s?« Der kleine Mann hatte glatte braune Haut, und das Lid am linken Auge hing schlaff herunter. Er stand genau vor Joe und schaute mit einem freundlichen Lächeln zu ihm auf. Joe warf Danny einen Blick zu und hielt dem Mann seine linke Handfläche hin.
    Der Mann trat zurück und knallte mit dem Kopf gegen die Aufzugtüren.
    »Nicht Ihre Handfläche«, sagte er. »Nicht die Handfläche. Den Handrücken, bitte. Ich kann nur vom Handrücken lesen.«
    Joe drehte die Hand um.
    »Die andere Hand auch. Sie ebenfalls«, sagte der Mann mit Blick auf Danny. »Beide Hände. Beide Hände. Viele Hände machen Jack ganz schwach.«
    Joe und Danny lächelten und taten, was der kleine Mann verlangte.
    »Sie lächeln? Na, freuen Sie sich mal nicht zu früh«, sagte der Mann. »Was ich hier sehe, könnte auf schlechte Nachrichten hindeuten. Schreckliche Nachrichten! Es könnten zu viele Köche sein, die den Brei rühren.«
    »Wir wollen keine schlechten Nachrichten hören«, sagte Danny. »Stimmt’s, Joe?«
    »Stimmt«, pflichtete Joe ihm bei.
    »Ja, sicher«, sagte der Mann. »Aber ich bin nicht nur der Überbringer. Ich bin der, mit dem alles beginnt. Ich bin der, der alles in Bewegung setzt. Ich bin wie der Urknall. Und die Zukunft, die ich sehe, beginnt genau hier. Volle Kanne.«
    Der Mann hob die Arme und drehte die dunkelrote gehäkelte Wollmütze auf seinem Kopf herum, sodass eine der Ohrenklappen mitten auf seinem Gesicht hing. Er drehte sie noch einmal und schaute dann wieder auf die Hände der beiden Detectives.
    »Ja«, sagte er. »Ich sehe was. Ich sehe tatsächlich was. Eine Zeile … der König der Fifth Avenue. Ihr Produkt in einer Zeile. Ihre Marke in einer Zeile. Ihre Zukunft in einer Zeile.« Der Mann starrte auf die Hände der Detectives.
    »Da ist ja alles schön und gut.« Danny schmunzelte. »Aber was hat es zu bedeuten?«
    Die Klingel ertönte, und die Aufzugtüren öffneten sich in der fünften Etage. Joe und Danny stiegen aus. Als die Türen sich wieder schlossen, schob der kleine Mann sein Gesicht dicht vor den Spalt.
    »Sie beide haben die Arschkarte gezogen.«
    Die Türen schlossen sich.
    Joe und Danny blickten einander an.
    »Der Typ gehört in die Klapse«, meinte Joe.
    »Ja«, sagte Danny. »Oder wir schicken ihn zu den Kollegen vom Innendienst. Die haben ohnehin schon die Arschkarte gezogen.«
    In der Mordkommission Manhattan Nord arbeiteten sechzehn Detectives in drei Teams in einem modernen Großraumbüro. In einer Ecke befand sich ein kleines Büro mit Glaswänden, das der Sergeant und der Lieutenant sich teilten. Die New Yorker Polizei war die einzige Polizeibehörde in den USA, deren Beamte sich keinen regelmäßigen Gesundheitschecks unterziehen mussten. Allein dadurch war es möglich, dass Sergeant John Rufo ein Gewicht von zweihundertdreißig Pfund auf die Waage brachte und jetzt vor dem Dilemma stand, mühsam wieder abzuspecken.
    »Ihre geistige Beweglichkeit ist geschwächt.« Rufo zeigte mit einer Gabel, auf die irgendein beigefarbener Bissen gespießt war, auf Joe und Danny.
    »Ist das Tofu?«, fragte Danny.
    »Nein, das ist kein Tofu. Das ist mariniertes, gedünstetes Huhn. Tofu! Verschonen Sie mich mit so einem Zeug.«
    Joe und Danny wechselten einen Blick.
    »Huhn? Es ist elf Uhr morgens«, sagte Danny.
    »Man soll viele kleine Mahlzeiten einnehmen«, erwiderte Rufo. »Das ist eine der Grundregeln für gesunde Ernährung.« Er zeigte auf seinen Teller. »Gemüse, Proteine …«
    »Ja«, sagte Danny. »Und Tomatensauce, Hackbällchen, Sahnekuchen zum Nachtisch … darauf achte ich auch immer.«
    »Wie halten Sie dabei Ihr Gewicht?«, fragte Rufo.
    »Ich treibe Sport.«
    Rufo verdrehte die Augen und stocherte mit der Gabel in seinem Salat. »Wer ist heute dran?«
    »Ich«, sagte Joe. »Übrigens, ich esse gern Französisch.«
    »Beim französischen Essen muss man aufpassen.« Rufo hob den Blick zu ihm. »Es schmeckt sehr gut«, er hob warnend einen Finger, »weil es reichhaltig ist. Ihre Frau, Joe, hat als gebürtige Französin die richtigen Gene für diese Ernährung. Sie nicht. Jetzt sind Sie noch schlank, aber warten Sie mal ab, wie es in ein paar Jahren mit Ihnen aussieht.«
    Joe lachte. »Danke, dass Sie sich Sorgen um mich machen, Chef.«
    »Eine abwechslungsreiche

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