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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Björn hat sich in den letzten Wochen sehr viel Gedanken wegen Dope
gemacht, er sprach oft darüber, dass hier viel zu viel davon kursierte. Seiner Meinung nach war das gefährlich. Ich meine, das Gelände hier ist ja ohnehin schon gemeingefährlich, und die Vorstellung, dass hier Leute in bedröhntem Zustand auf Fünfzigtonnern Steilhänge mit engen Serpentinen runterdonnern, ist nicht gerade beruhigend.«
    »Und woher hatte er diese Informationen?«, fragte Steinþór. »Ich meine, dass hier so viel Drogen kursierten?«
    Lárus befeuchtete ein weiteres Mal seine Lippen, bevor er antwortete. »Das ist natürlich etwas, was … was hier in aller Munde ist, das weiß man einfach«, antwortete er mit beinahe verlegenem Gesichtsausdruck. »Ich meine, ihr wisst das doch genauso gut, ihr seid ja oft genug hierhergekommen, um danach zu suchen. Das war ja wohl kaum einfach so ins Blaue hinein? Und manchmal sieht man es den Männern einfach an, dass sie nicht … dass sie nicht so sind, wie sie vielleicht sein sollten.« Er räusperte sich. »Ihr wisst, was ich meine.«
    Steinþór setzte seine Amtsmiene auf. »Und was weiter?«, fragte er. »Habt ihr nichts unternommen? Ihr habt gewusst, dass die Leute hier Rauschgift genommen haben, und habt nichts unternommen? Weshalb nicht?«
    Lárus hob resignierend die schmalen Hände. »Was hätten wir denn tun können? Wir haben euch manchmal angerufen, wenn wir dachten, dass dabei etwas herauskommen würde, und wir haben mit den Kollegen von Impregilo gesprochen. Die tragen ja schließlich die Verantwortung für diese Leute. Wir sind nicht befugt, bei ihnen Blutproben entnehmen zu lassen, das ist deren Sache. Beziehungsweise eure.« Er warf den beiden Polizisten unruhige Blicke zu und beeilte sich mit der Fortsetzung, bevor sie sich beleidigt fühlen oder protestieren konnten. »Aber in erster Linie ist es natürlich Sache der Italiener. Ich glaube aber, dass die den Weg gewählt haben, geflissentlich darüber hinwegzusehen.« Er breitete die Arme aus
wie jemand, der die Wahrheit auf seiner Seite hat. »Ich meine, für diese Leute gibt es überhaupt keine Abwechslung hier oben, absolut gar nichts. Wahrscheinlich finden die Italiener einfach, dass man ihnen nicht auch noch das Dope wegnehmen kann.« Er zuckte mit den Achseln. »Überlegt euch das doch mal. Was würden diese Typen womöglich sonst anstellen, wenn sie sich nicht zudröhnen könnten? Das würde vielleicht einen richtigen Aufstand geben.«
    Steinþór und Auðunn starrten erst Lárus und dann einander an. Schließlich schüttelte Steinþór zutiefst schockiert den Kopf. »Was du nicht sagst.« Als er aufstand, herrschte auf einmal eine drangvolle Enge in der Hütte. »Was du nicht sagst, mein Lieber.« Er öffnete die Tür, und wieder wirbelten die Papiere in die Luft. »Wir unterhalten uns aber vielleicht lieber morgen darüber. Vielen Dank für deine Informationen.«
    Lárus blickte verdutzt drein und zögerte einen Moment, doch dann nickte er und ging zur Tür hinaus. Steinþór machte sie hinter ihm zu. »Als wüssten wir nicht, wer Björn Egilsson war«, sagte er, nachdem die Tür lautstark ins Schloss gefallen war. »Nach allem, was vorausgegangen ist. Dieser Bursche hält uns anscheinend für vollkommene Idioten!«, schnaubte er. »In seinen Augen sind wir einfältige Landpolizisten.«
    »Wieso hast du so getan, als wüsstest du nicht, wer Björn war?«, fragte Auðunn.
    »Weil er nicht alles zu wissen braucht, was wir wissen. Das geht ihn gar nichts an. Und er darf auch gerne glauben, dass wir unbedarfte Landpolizisten sind. Vielleicht ist das sogar besser so.«
    »Aber wieso denn? Du hast doch wohl nicht ihn im Verdacht, dass er …«
    Steinþór schüttelte den Kopf. »Ich habe niemanden im Verdacht. Noch nicht. Aber er hat mit Björn zusammengearbeitet.
Und man weiß nichts, bevor man es nicht weiß, kapierst du?« Er setzte sich seine Dienstmütze auf. »Du sammelst vielleicht noch diese Papiere wieder auf«, sagte er und öffnete die Tür ein weiteres Mal mit denselben Folgen wie zuvor. »Morgen früh sehen wir uns das Ganze noch einmal genauer an.«
    »Man weiß nichts, bevor man es nicht weiß«, äffte Auðunn seinen Vorgesetzten leise nach und streckte ihm die Zunge heraus, nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte und die Papiere wieder auf den Boden gefallen waren. »Määh, määh, määh«, fügte er sehr viel lauter hinzu, als er sich sicher zu sein glaubte, dass Steinþór außer Hörweite

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