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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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vorgestellt hatten. Kannten Sie den Toten?«
Laura staunte über das rationale Verhalten, mit dem die Frau auf den unverhofften Tod reagierte.
Diese bemerkte Lauras Verwunderung und sagte: »Oh, entschuldigen Sie bitte, ich muss Ihnen ja seltsam vorkommen. Doch ich habe mit einem Mord gerechnet.«
»Wie bitte?«, gelang es Laura zu fragen. »Mit einem Mord? Gerechnet?«
»Ja, ich bin extra deswegen hierher gefahren.«
Der Schalterbeamte ächzte entsetzt auf und Lauras Unbehagen wuchs.
»Nein, nein. Nicht eigentlich hierher. Es sollte eher in Waldau passieren.«
Jetzt war Laura außer sich, schließlich wollte sie dort entspannte Tage verbringen! Stattdessen saß sie nun wegen eines Toten mit dieser seltsamen Person und einem vor sich hinjammernden Fahrkartenmann fest. Reden, dachte Laura, einfach nur reden. Jeden Moment musste ja die Polizei da sein. »Ach, nach Waldau wollten Sie? Haben Sie dort Verwandte?«
»Nein, doch mit schlimmen Ereignissen musste man dort rechnen.«
Laura gab es auf. Sie wurde aus der Unterhaltung nicht mehr schlau. Ein angekündigter Mord in ihrem Waldau? Endlich wurde das Blaulicht eines Polizeifahrzeuges sichtbar und erlöste sie aus der unangenehmen Situation.
»Wer hat angerufen?«, fragte ein Uniformierter in die Runde.
»Hier«, sagte Laura, »ich war das.«
Der Polizist drehte sich um und erkundigte sich weiter: »Und Sie?«, woraufhin die Frau ihren Namen nannte und meinte: »Ich warte schon eine kleine Weile auf Sie. Wollten Sie mich nicht abholen kommen?«
»Ach, Sie sind das, na dann herzlich willkommen!« Danach wandte der Uniformierte sich wieder Laura zu. »Na, wie ich sehe, hatten Sie Glück. So klappt das nicht jedes Mal.«
Laura war nahe am Verzweifeln. »Glück? Na hören Sie mal! Ein Toter ist wenig beglückend. Wovon reden Sie?«
»Oh, ich dachte, Sie hätten sich bereits bekannt gemacht.«
»Pardon!«, mischte sich die Frau wieder ein. »Entschuldigen Sie bitte, ich habe ganz vergessen, mich vorzustellen. Ich bin Judith Brunner, Hauptkommissarin bei der Morduntersuchungskommission Magdeburg.«
Laura nahm erleichtert ihre ausgestreckte Hand. »Du meine Güte, ich fing schon an, mir Sorgen zu machen. Mein Name ist übrigens Laura Perch.« Dann sagte sie leise: »Der Mann da draußen war hier, um mich abzuholen. Er heißt Laurenz Heitmann und arbeitet auf dem Gut in Waldau als Fahrer.«
Judith Brunner sah Laura Perch ernst an. »Tut mir leid für Sie. Ein Chauffeur, da könnte man unter anderen Umständen richtig neidisch werden. Aber es geht alles zu schnell und kommt aus der falschen Richtung. Mein Gott, ich drücke mich schon wieder furchtbar aus. Entschuldigen Sie nochmals die Verwirrung. Aber ich verspreche Ihnen Aufklärung, ganz sicher. Nur etwas später, bitte.«
Doch Laura hatte ohnehin nicht mit sofortiger Erhellung des Geschehens gerechnet und schickte sich ins Warten.
Der Schalterbeamte schlurfte in Richtung der Bahnhofswirtschaft. Kurz darauf kam er mit einem großen Glas Wasser zurück und begab sich sofort wieder an seinen Arbeitsplatz hinter der Glasscheibe. Dort schlug er irgendetwas nach, obwohl weit und breit kein Reisender zu sehen war. Offenbar wollte er sich durch Routinearbeit ablenken.
Laura beobachtete, wie die Kommissarin einige Anweisungen an den Streifenpolizisten gab, bevor sie sich wieder ihr zuwandte. »Frau Perch, Sie sind eine wichtige Zeugin. Ich fürchte, ich muss Sie bitten, mir noch eine Weile zur Verfügung zu stehen.« Sie sah sich im Schalterraum um und bot freundlich an: »Sie können aber in der Wirtschaft warten, ich komme dann rüber, um Sie zu befragen, einverstanden?«
Laura nickte. Was blieb ihr übrig?
Judith Brunner versuchte sie aufzumuntern: »Ich muss heute ohnehin noch nach Waldau fahren und kann Sie dann im Auto mitnehmen, ja? Während der Fahrt könnten wir uns dann auch unterhalten.«
»Gern«, ging Laura auf den Vorschlag ein. »Ich werde auf Sie warten. Ich muss aber noch einmal zum Auto. In dessen Nähe habe ich mein Gepäck vorhin stehen gelassen.«
»Lassen Sie mal, darum kümmern wir uns schon. Den Tatort sichern und so«, lächelte Judith Brunner vieldeutig. »Ach, und bitte nicht in Waldau anrufen. Wir müssen, solange es möglich ist, Stillschweigen bewahren. Wegen unserer Ermittlungen. Das verstehen Sie sicher.«

Judith Brunner war Laura Perch bis vor die Bahnhofshalle gefolgt und hatte nun einen kurzen Moment Zeit, die Situation zu überdenken. Es war ein ziemliches Desaster. Was

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