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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mich, und als ich lächelnd mit den Achseln zuckte, nahm er den letzten Bissen von seinem Teller. »Das Jenseits soll seinen Anfang gefunden haben, als ein ernstzunehmendes Unglück die Zeit traf und – um im Bild zu bleiben – eine große Menge Wasser über die Ufer trieb.« Er zögerte; dann fügte er hinzu: »Es ist nicht wirklich wie ein Ufer, eher wie ein Strohhalm. Das Innere wird von derselben Kraft gehalten, welche die Sterne am Himmel fixiert.«

    Ich verzog das Gesicht und versuchte, das Konzept in moderne Worte zu übersetzen. »Ähm, Schwerkraft?«, riet ich, dann fügte ich hinzu: »Was alle Dinge nach unten fallen lässt, aber den Mond am Himmel hält?«
    Pierce riss die Augen auf und blinzelte mich an. »Kurz und bündig, ja. Es ist Schwerkraft und eine Macht, die ich gezwungen bin … Laut … zu nennen?«
    Ich leckte mir den Maissirup von den Fingern und fragte mich, was Geräusche mit Schwerkraft, dem Weltall und dem Ganzen zu tun hatten.
    »Alter Laut?«, versuchte Pierce es wieder. »Manche sagen, das Wort Gottes.«
    Wort Gottes. Alter Laut. Ich verstehe das nicht . »Oh!«, rief ich fröhlich. »Laut! Wie der Big Bang, mit dem das Universum begann.«
    »Explosionen haben nichts damit zu tun«, meinte er zweifelnd, aber ich wedelte mit meiner Gabel vor ihm herum.
    »Manche Leute glauben, dass das Universum mit einer großen Explosion begonnen hat«, erklärte ich. »Und alles bewegt sich davon weg. Sie sagen, das Weltall hallt immer noch nach wie eine große Glocke, aber wir sind so klein, dass wir es nicht hören können. So wie wir manche Laute nicht hören können, die Elefanten erzeugen.«
    Er wirkte nicht überzeugt. »Ach, wirklich? Studenten der arkanen Mächte, ähm, manche Leute glauben, dass solche Zeittropfen, die nah genug waren, um zurückzufließen, ein Déjà-vu verursachen, aber wenn sie groß genug sind und weit genug weggeschleudert wurden, dann sind sie gezwungen, auszutrocknen und zu verschwinden, was unerklärliche, verlorene Zivilisationen zurücklässt.«
    Seine Augen leuchteten. Ich hatte diesen Blick schon bei Collegestudenten gesehen, die so lächerliches Zeug diskutierten, wie ›Wie sähe die Welt heute aus, wenn Napoleon
den Zauber nicht falsch angerührt und bei Waterloo gewonnen hätte‹, oder ›wenn der Wandel nie stattgefunden hätte und wir stattdessen auf den Mond ausgewandert wären‹. »Okay, das habe ich kapiert«, sagte ich, und Pierce schob seinen Stuhl zurück, um seinen Teller in die Spüle zu stellen.
    »Bist du dir sicher?«, fragte er, während er den Wasserhahn aufdrehte und Spülmittel in die leere Teigschüssel spritzte. Er musste mich und Ivy hundertmal dabei beobachtet haben.
    »Ich habe einmal einen Film darüber gesehen«, sagte ich, und er drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir um.
    »Du bist eine kluge Frau, Rachel, aber ich bin mir nicht sicher, ob du die Komplexität begreifst«, sagte er zögernd. Aber als ich die Stirn runzelte, nahm er vorsichtig meinen leeren Teller entgegen und fuhr fort. »Das Jenseits hat seinen Ursprung dem Vernehmen nach in solch einem Unglück«, sagte er, rollte die Ärmel an seinen schön muskulösen Armen nach oben, die dunkler waren als sein Halsansatz. »Es wurde von den Dämonen ausgelöst, um den Großteil der Elfenpopulation während ihrer jährlichen Versammlung zu töten. Eine mächtige Zeitspanne wurde aus ihrem Fluss gezaubert und landete zu weit entfernt, um zurückzufließen, war aber doch groß genug, um nicht sofort zu verschwinden. Es verweilte lang genug, dass die nichtsnutzigen Urheber des Zaubers zurück in die Realität eilen und die Elfen zurücklassen konnten, um dort zu sterben.«
    »Dämonen«, sagte ich und Pierce nickte. Dämonen und Elfen. Warum endete immer wieder alles bei ihrem dämlichen Krieg?
    »Dämonen«, stimmte Pierce zu. »Nachdem sie die Elfen verbannt hatten, warfen sie sich zurück in die Realität.
Doch ihre Spuren bildeten Narben in der Zeit und schufen die Kraftlinien.«
    »Die Dämonen haben die Kraftlinien geschaffen?«, unterbrach ich ihn überrascht und er nickte.
    »Und das war ihr Untergang, denn nicht nur fuhren die Linien fort, ähm, Energie in das Jenseits zu bringen und es so davon abzuhalten, zu verschwinden, sondern es fixierte die Dämonen auch gerade an diesem Ort, dem sie entkommen wollten. Ich muss gestehen, dass die Elfen wahrscheinlich über ihr fortgesetztes Leben gejubelt haben, selbst in der Verbannung, bis die Sonne aufging und

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