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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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packte. Mit einem Lächeln quetschte Pierce die Serviette in einer Hand zusammen, um noch den letzten Kaffee herauszupressen. Er nahm meinen Finger, zog ihn durch die Pfütze und führte ihn an meine Lippen, so dass ich salzigen Kaffee schmeckte. Das war allerdings nicht der Grund, warum ich zitterte. Stopp. Hör jetzt sofort auf, Rachel .
    »Genau wie das Salz kann deine Aura so gestimmt werden, dass die Lücken darin größer sind. Es ist immer noch deine Aura, unverändert, aber wenn die Löcher zu den Löchern in der Kraftlinie passen, kannst du hindurchgleiten. Wie Magie. Jede Linie ist anders. Sobald du die Linie kennst, kannst du dort hinreisen.«
    Meine Lippen waren salzig und ich fühlte das nächste Schaudern, als er mein Handgelenk weiter festhielt. »Du hast eine ganz schöne Schweinerei gemacht«, sagte ich, ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden. Sie waren blau, aber nicht wie Kistens. Überhaupt nicht wie Kistens.
    »Nein, wirklich?« Pierce lehnte sich über den Tisch, bis er nur noch Zentimeter entfernt war. Seine Augen glitzerten.
Mir war egal, ob mein Puls seinetwegen raste oder wegen dem, was er mir erzählt hatte. Er hielt mein Handgelenk fest und zog mich ein wenig näher heran. »Bist du gesonnen, zu versuchen, deine Aura zu verschieben?«, bot er an. »Ohne Bis wirst du nicht wissen, woran du sie anpassen sollst, aber falls ich sterben sollte, hat meine böse Hexe in Alcatraz etwas zum Nachdenken.«
    Die Erinnerung an Alcatraz war wie ein Schlag ins Gesicht und ich entriss ihm meine Hand. »Gott, ja«, sagte ich, als er mich losließ. »Was machen wir zuerst?«
    Er lächelte und nahm sich einen Moment, um mit dem Handtuch die Kaffeepfütze aufzuwischen, bevor er seine Hände mit den Handflächen nach oben über den Tisch streckte. »Wir bringen unsere Seelen in perfekte Balance.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Eine Linie anzapfen und die Energie in unseren Chis ausgleichen?
    »Meine Absichten sind ehrenhaft«, protestierte Pierce, aber gleichzeitig zuckten seine Lippen amüsiert.
    Ich kniff die Augen zusammen, verschränkte die Arme und musterte ihn. Das Chi zweier Leute auszugleichen war unschuldig genug. Irgendwie. Es geschah oft zwischen Lehrern und Studenten in höheren Kraftlinienkursen, so eine Art Grundlage, um neue Zauber zu lernen, aber es war auch dasselbe wie ein Energiezug, was quasi Sex mit Klamotten war, wenn man es richtig machte. Und ich würde darauf wetten, dass Pierce wusste, wie man es richtig machte.
    »Aber wenn du dich fürchtest …«, spottete er, lehnte sich zurück und ließ seine Hände unter den Tisch sinken.
    Ich sagte leise: »Das ist etwas, was ich wirklich wissen will. Bitte.«
    Sein Lächeln wurde sanfter. »Du bist in der Tat eine züchtige Frau«, sagte er. Ich schnaubte und beäugte seine
Hände, die er wieder mit den Handflächen nach oben ausgestreckt hielt. »Kommunizierst du mit der nächstgelegenen Kraftlinie?«, fragte er.
    Ich wurde aufgeregt, schob meinen Stuhl näher an den Tisch und streckte meine Gedanken nach der Kraftlinie an der Universität aus, die breit und langsam floss. »Habe sie«, sagte ich und legte meine Hände auf seine, die Handflächen nach unten, aber ohne sie zu berühren.
    »Wenn du dir sicher bist«, sagte er langsam. »Ich will nicht, dass behauptet wird, ich hätte dich übervorteilt.«
    »Gott, Pierce! Wir gleichen nur unsere Chis aus. Es ist nicht so, als würden wir einen Energiezug machen.« Zumindest noch nicht. Wieder erschauerte ich und unsere Blicke trafen sich, als er es bemerkte.
    »Dann lass es uns versuchen«, sagte er, als ich ein Lächeln unterdrückte, und hob seine Handflächen, so dass sie meine berührten.
    Für einen Moment konzentrierte ich mich nur auf diese Berührung, eine automatische Reaktion, um meinen Energielevel bei mir zu behalten. Das war eine Notwendigkeit, wenn man salonfähig sein wollte. Er sah mich immer noch an, und etwas in mir verknotete sich. Er war schnell, clever, mächtig. Ich hatte in einer Nacht mehr von ihm gelernt als in den letzten zwei Monaten von Al. Aber was mich wirklich beunruhigte, war, dass er mich nicht danach beurteilte, was andere sagten, sondern nach dem, was er selbst sah. Und er sah mich, nicht den Schmutz des Dämonenpakts oder meine Bannung.
    Zwischen uns gab es nur die sanfte Wärme seiner Hände, weil wir uns beide zurückhielten, als hätten wir Angst. Ich schluckte, und beim Ausatmen lockerte ich meinen Halt. Ein Rinnsal, ein Hauch, ein Flüstern von

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