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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sich nur noch mehr. Ich überlegte, ob ich mein Schmerzamulett abnehmen sollte, aber dann entschied ich, dass ich es brauchen würde,
falls ich beschworen wurde und kämpfen musste. Also ließ ich es unter meinem Hemd hängen. Das schwarze Top war heute Morgen frisch gewesen und die Jeans konnte ich wahrscheinlich noch einen Tag tragen. Irgendwann würde ich es allerdings wagen müssen, nach Hause zu gehen, um mich umzuziehen und meine Zahnbürste zu holen, oder ich würde ein paar Stunden in einem Kaufhaus verbringen müssen.
    Wie war ich hierhergekommen? Gebannt und auf der Flucht vor dem Hexenzirkel, unfähig, auch nur zum Unterwäschewechseln nach Hause zu gehen. Was mir am meisten Angst machte, war, dass der Hexenzirkel sich nicht einmal an die Gesetze halten musste, oder zumindest das Gefühl hatte, es nicht zu müssen. Vielleicht sollte ich Glenn anrufen und rausfinden, ob es einen Haftbefehl gegen mich gab? Das wäre eine gute Nachricht, denn wenn es einen gab, dann konnten sie mich nicht einfach unauffällig wegsperren. Okay, es war ein Problem, dass meine Kinder Dämonen sein würden, aber sollte nicht die gesamte Hexengesellschaft entscheiden, ob ich begraben oder kastriert werden sollte?
    »Danke, Trent«, flüsterte ich, als ich Nicks Bürste enthaarte. Ich ließ die Faustvoll Haare von mir und ihm ins Waschbecken fallen und zündete es mit einem lateinischen Wort an. Nichts hiervon wäre passiert, wenn Trent dem Zirkel nicht erzählt hätte, was sein Dad mit seinen Experimenten an meinen Mitochondrien angerichtet hatte.
    Ich war mit einem weit verbreiteten genetischen ›Fehler‹ geboren worden, der mich hätte töten müssen, bevor ich zwei war. Tausende von Hexen starben daran. Doch das Rosewood-Syndrom war in Wirklichkeit eine biologische Waffe der Elfen und uralt. Sie sprang an, wenn eine
Hexe geboren wurde, die fähig war, Dämonenmagie zu entzünden.
    Es hatte sich herausgestellt, dass die Elfen die Dämonen verflucht und dafür gesorgt hatten, dass ihre Kinder in ihrer Magiefähigkeit eingeschränkt waren. Nachdem wir von den Dämonen als minderwertig verstoßen worden waren, hatten uns die Elfen der alten Zeit Hexen genannt und uns belogen, so dass sie uns und unsere Restmagie für ihren Krieg rekrutieren konnten. Sie konnten das Gen, das uns befähigte, Dämonenmagie zu entzünden, nicht loswerden, ohne uns die gesamte Begabung zur Magie zu nehmen, und manchmal verbanden sich die Gene wieder zu voller Stärke; daher die kleine genetische Bombe, die in unsere DNS eingesetzt war, so dass wir starben, wann immer das Dämonenenzym auftauchte.
    Als Trents Dad lange genug herumgespielt hatte, so dass ich das Dämonenenzym überleben konnte, hatte er unwissentlich wiederhergestellt, was seine Spezies zerstört hatte. Trents Behauptung, dass er dem Hexenzirkel nichts erzählt hatte, war Dreck, besonders in Verbindung mit der Lüge, dass er mich kontrollieren und vernichten konnte.
    »Rachel?«, hörte ich eine besorgte Stimme an der Tür, und ich schaute von dem bisschen Asche auf, das von meinen Haaren übrig war. Das und ein wirklich scheußlicher Gestank.
    »Mir geht’s gut!«, rief ich zurück. »Ich vernichte nur potentielle Bezugsobjekte.«
    Ich hörte sein zustimmendes Mmmmm, dann ging er weg. Ich ließ das Wasser lange Zeit laufen und säuberte das Waschbecken, bis nicht einmal ein Hauch von Asche zurückblieb. Mit einem gezwungenen Lächeln trat ich aus dem Bad und fand Pierce am Herd. »Nick hat gesagt, dass es Eier gibt«, erklärte er. Das war ein seltsames Bild von
Heimeligkeit, wie er da mit seinem Pfannenwender in der Hand stand. »Aber ich war gesonnen zu glauben, dass du lieber heiße Pfannkuchen haben willst.«
    An seinem Hemd klebte ein wenig Teig, was mir ein aufrichtiges Lächeln entlockte. Von Eiern bekam ich Kopfweh, aber in Pfannkuchen war nicht genug davon, um Auswirkungen zu haben. »Wunderbar«, sagte ich und nahm mir eine der Kaffeetassen, die auf dem verblichenen Tisch standen. »Ist das meiner?«, fragte ich, und er nickte, bevor er mit einer gekonnten Bewegung den Pfannkuchen in der Luft wendete.
    Drei Pfannkuchen standen bereits wartend im Ofen und ihr Duft verdrängte den Gestank von verbranntem Haar. »Ich habe noch nie vorher Kaffee gekocht«, sagte er und rückte den Pfannkuchen in der Pfanne zurecht. »Nicht auf diese Weise. Aber ich habe dich oft genug dabei beobachtet. Ist er … okay?«
    Ich nippte und grinste, als ich daran denken musste, wie er in der Nacht,

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