Bluteid - Black Magic Sanction
Er war ein guter Mann. Komm schon, Ivy«, drängte er, wieder ganz der erfolgreiche, weltgewandte Junggeselle aus einer vermögenden Westküstenfamilie. »Das Boot war Geschäft. Das hier ist Überleben. Rachel hat mir vergeben.«
Ich fing an zu erkennen, warum Trent diesen Kerl mochte, obwohl sie in geschäftlichen Dingen Rivalen waren. Ich hatte ihm nicht vergeben, aber ich war nicht so neben der
Spur, dass ich das jetzt sagen würde. Ivy presste die Lippen aufeinander und die Anspannung im Raum ließ nach, als sie sich abwandte. Ich streckte eine Hand nach der Kücheninsel aus und stand auf. Ich musste meinen Beschwörungskreis finden. Ich würde nicht auch nur eine Sekunde länger warten, um das Mal von meinem Fuß weg- und meinen Namen zurückzubekommen – meinen wunderbaren, anonymen Dämonennamen, den niemand kannte außer Ivy, Jenks, Al und meiner Mutter. Gott helfe mir .
Jemand packte meinen Ellbogen und ich blinzelte Pierce an, der mich auf den Beinen hielt, als ich die zwei Schritte vom Tisch zur Kücheninsel stolperte. Sein Hut rutschte mir fast vom Kopf und ich rückte ihn zurecht, nur um dabei beinahe umzufallen. »Du schläfst ja im Stehen ein«, sagte er. »Setz dich.«
»Al«, sagte ich und atmete schwer, als meine Handflächen die Kücheninsel fanden. Ich hatte es geschafft. »Ihr geht besser in einen Schutzkreis. Ich muss Al rufen.«
Lee zuckte zusammen. »Das ist nur eine Falle? Du übergibst mich an Al?«, rief er, und ich fühlte, wie er die Linie im Garten anzapfte.
Ivy duckte sich und ich schrie auf, als Pierce eine Hand nach vorne riss und der purpurne Ball, der auf uns gerichtet war, in die Spüle abgelenkt wurde. Die Pixies stoben kreischend auseinander. »Mr. Saladan!«, schrie Pierce, als ich von dem Rauch husten musste. Wenigstens war das Fenster offen. »Zum Kuckuck, beruhigt Euch!«
»Ich werde nicht dorthin zurückgehen!«, rief Lee, entschlossen in seiner Angst.
Ivy stand hinter der Kücheninsel auf. Ihre Augen waren schwarz und, wie Pierce sagen würde, voll des Zorns. »Rachel übergibt niemanden an Al, du Idiot! Du magst es verdient haben, ins Jenseits geworfen zu werden, aber das tut
sie nicht! Solange du Al nichts schuldest, bist du sicher.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Aber es würde vielleicht nichts schaden, in einem Schutzkreis zu stehen.«
Lee sah sie an, der nächste Ball schwarzes Zeug lag schon in seiner Hand. Da sie beschäftigt waren, beugte ich mich zu dem Regal unter der Kücheninsel, nur um zu fluchen, als ich auf den Hintern fiel. Ich erhob mich vorsichtig auf Hände und Knie und suchte nach meinem Beschwörungsspiegel. Al würde endlich bezahlen. Ich würde ihn dazu zwingen. Ich würde eine Verbindung weniger zu den Dämonen haben. Es würde noch eine gute Nacht werden.
»Ich habe keine Händel mit Euch«, sagte Pierce, »aber wenn Ihr Rachel noch einmal bedroht, gebe ich Euch dreifach zurück, was Ihr ihr versprochen habt.«
Blinzelnd starrte ich auf meine Zauberbücher. Mein Spiegel war nicht da. »Er ist weg!«, rief ich, dann erinnerte ich mich daran, dass er noch in meiner Tasche war.
»Du machst mir keine Angst«, sagte Lee zu Pierce.
»Dann bin ich gesonnen, zu sagen, dass Ihr nicht aufgepasst habt«, sagte Pierce, und es klang wie eine Drohung.
Über mir kletterte Bis die Decke entlang und traf dabei die Farbe fast perfekt. Er hatte die Ohren an den Kopf gelegt, weil Pierce und Lee sich stritten. Ich schlurfte völlig unbeachtet zurück zum Tisch und fiel hin, als ich den Abstand falsch einschätzte, und zog dabei nicht nur meine Tasche, sondern auch alle Mäntel zu mir auf den Boden. Ich saß für einen Moment still da und versuchte, aus der Situation schlau zu werden, dann beschloss ich, hierzubleiben. Wenn ich auf dem Boden saß, konnte ich nicht hinfallen. Ich zog meinen Spiegel heraus und kämpfte mit dem schweren Glas. »Al?«, schrie ich, als ich den Spiegel endlich auf dem Schoß liegen hatte. »Schaff deinen Hintern
hierher!«, fügte ich hinzu und breitete die Handfläche in der Mitte des Spiegels aus.
Die Diskussion verstummte plötzlich und Lee schob sich vorsichtig um die Kücheninsel herum in mein Blickfeld. »Sollte sie das momentan wirklich tun?«, fragte er besorgt.
Plötzlich stand Ivy neben mir. »Nein«, sagte sie trocken, lehnte sich unter den Tisch und versuchte, mir den Spiegel wegzunehmen.
»Meiner!«, sagte ich und riss ihn zurück. »Lass los!« Sie stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und
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