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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Pixie schoss davon. »Du hast auf ihn geschossen?« Meine Sorge machte sich in Wut Luft. »Bist du verrückt? Ich bin überrascht, dass er dich nicht umgebracht hat.«
    Pierce stand aufrecht vor mir und versteckte seine verbrannte Hand hinter dem Rücken. »Ihm wäre das sicher lieber. Ich bin nicht geblieben, um ihm die Chance zu geben. Ich habe schlecht gezielt, und er hat deinen Zauberwerfer nach meiner zweiten Salve geschmolzen. Wäre es dir lieber gewesen, ich wäre für meine Bestrafung geblieben?«
    Und jetzt, wo die Sonne aufgegangen war, konnte Al ihm nicht folgen. Ooooh, ich wette, er ist sauer .
    Jenks hinterließ eine goldene Spur, als er zurückkam. Ich nahm ihm das Amulett ab und legte es um Pierces Hals, wobei ich kurz an seinem Hut hängen blieb. Pierces verspannte Züge lösten sich ein wenig, aber Jenks brummte warnend. »Al wird so saaaaaaa-a-uer sein«, sagte er langgezogen. »Er wird denken, Rachel hätte dir ihre Splat Gun gegeben.«
    Ivy gab ein missbilligendes Geräusch von sich und ging Richtung Vordertür. Beängstigend graziös beugte sie sich vor und spähte hinaus. Ich schaute zu der geschmolzenen Waffe auf dem angekokelten Kissen und musste dem Pixie Recht geben. »Ich kann nicht glauben, dass du auf ihn geschossen hast. Komm«, sagte ich, als ich Pierces Oberarm umfasste, »ich habe einen Verbrennungszauber. Er ist nur für kleinere Verbrennungen, aber er wird helfen.«
    Pierce rührte sich nicht und meine Hand glitt von seinem Arm. »Du bist vom Hexenzirkel zum Tode verurteilt worden«, sagte er und spähte wachsam zu Ivy. »Ich weiß, du findest keinen Gefallen am Jenseits, aber Al wird dich aufnehmen. Dort kann der Hexenzirkel dich nicht erreichen.«
    Sein Akzent wurde stärker, was mir verriet, dass er wirklich
besorgt war. Ich beäugte ihn ungläubig. »Ich werde nicht um Hilfe schreiend zu Al rennen. Vielleicht hätte ich mich mit dir abgefunden, aber ich muss deine Ratschläge nicht annehmen. Du lagst ja schon falsch damit, Al nichts vom Hexenzirkel zu erzählen. Du lagst falsch mit der Idee, die Kirche zu verlassen. Und du lagst falsch, als du dachtest, wir hätten den Bus nehmen sollen. Wusstest du, dass Vivian fast alle Insassen getötet hätte? Ich werde nicht gehen und mich im Jenseits verstecken!«
    Pierce runzelte die Stirn. »Vielleicht wären sie nicht gestorben, wenn wir dort gewesen wären.«
    Ich blickte finster drein, weil ich genau dasselbe gedacht hatte. Ist das seine indirekte Art, mir die Schuld zu geben?
    Ivy kam wieder aus dem Foyer zurück und hörte uns aufmerksam zu. Ihre Augen waren immer noch dunkel, aber zumindest wirkte sie nicht mehr, als wäre sie bereit, jemanden anzuspringen. Jenks gesellte sich zu ihr und das Klappern seiner Flügel war laut in der sonst pixiefreien Kirche. »Wir können Rachel am Leben erhalten«, sagte er fast rotzig. »Wir brauchen deine Hilfe nicht.«
    Pierce verschränkte die Arme, aber ich würde hier nicht weggehen, basta. Es war mir egal, wie oft er die Stirn runzelte oder sich räusperte. Ich strich mir mit der Hand über die zerzausten Haare und versuchte mich zu erinnern, wie lange es her war, dass ich das letzte Mal einen Verbrennungszauber gemacht hatte. Weniger als ein Jahr auf jeden Fall. Aber ich musste einen Weg finden, allein mit Pierce zu sprechen. Ich wollte nicht, dass sie alle hörten, was als Nächstes über meine Lippen kam. »Jenks, wie viel Mutterkraut haben wir noch?«
    Er flog wütend rückwärts, weil er genau merkte, dass ich ihn loswerden wollte. »Ich werde mal schauen – Rachel«, sagte er in ätzendem Ton, dann schoss er davon.
    Ich drehte mich als Nächstes zu Ivy um und wartete einfach.
    »Ich kontrolliere die Umgebung«, murmelte sie. »Halt dich von den Fenstern fern.«
    Mit laut klappernden Absätzen ging sie aus der Vordertür, stellte dabei aber sicher, dass Rex nicht entkam. Ich erhaschte einen Blick nach draußen, als die Tür sich öffnete und den Blick auf die helle Sonne auf dem Gehweg freigab, der vom gestrigen Regen noch feucht war. Kühl und friedlich. Na, das kann ich ändern , dachte ich und drehte mich wieder zu Pierce um.
    Seine Schultern waren steif und seine glatten Wangen waren leicht gerötet. Wann hatte er Zeit, sich zu rasieren? , dachte ich und wusste genau, dass Jenks lauschte. »Danke, dass du Al dazu gebracht hast … Ich meine, du hättest nicht … Ich wäre schon klargekommen«, sagte ich klagend, gab auf und sackte in mich zusammen. »Danke«, meinte ich ernst.

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