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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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auf jeden Fall war. Aber dann war ich gebannt worden und er war gegangen. Ich warf es ihm nicht vor. Tatsächlich hatte ich ihn vor ein paar Wochen im Old Newport Theater gesehen, mit einer
Frau, die längere rote Haare hatte als ich. Er hatte mir nicht mal zugewinkt, sondern mich nur angesehen, und war dann mit ihr im Arm verschwunden.
    Eine Lücke öffnete sich und ich trat aufs Gas, als auf meiner Spur Bewegung aufkam. Ich beschleunigte, bog auf die Brücke ein und holperte über den schlechten Asphalt. Wie erwartet ließ der Verkehr sofort nach und ich umklammerte das Lenkrad nicht mehr ganz so fest. Vor uns waren die Hollows wunderschön erleuchtet. Dann nieste ich plötzlich. »Gesundheit«, sagte Ivy und Jenks kicherte.
    »Das ist witzig«, sagte er. »Ein Vampir wünscht Gesundheit. «
    Ich hätte ihm zugestimmt, aber mein Magen verkrampfte sich und stoppte jede Kommunikation. »Au«, sagte ich und legte eine Hand an den Bauch.
    Ivy drehte sich zu mir. »Bist du in Ordnung? Du bist ganz grün.«
    »Ich fühle mich auch grün.« Ich drehte mich um und schaute schnell hinter mich, um zu sehen, ob ich auf die Spur für die Ausfahrt wechseln konnte. »Mein Magen hat sich gerade verkrampft, das ist alles. Mir geht’s gut.« Aber mir ging’s nicht gut. Mir war auch schwindlig. Es fühlte sich fast an wie das eine Mal als … Schockiert schaute ich Jenks an und er erwiderte meinen Blick genauso entsetzt. Dreck. Es war nach Sonnenuntergang. Jemand beschwor Al, aber da ich seinen Beschwörungsnamen hatte, würden sie stattdessen mich bekommen.
    »Rachel?«, fragte Ivy ahnungslos.
    Nein! , dachte ich verängstigt. Ich war kein Dämon. Ich konnte nicht auf diese Art beschworen werden.
    Aber ich war schon einmal von schwarzen Hexen beschworen worden, die Al haben wollten, und genauso hatte es sich angefühlt.

    Ich stieß zischend den Atem aus, als die nächste Schmerzwelle mich traf. Hinter mir hupte jemand und ich riss das Auto zurück auf meine Spur. »Nein«, keuchte ich durch die Zähne. »Ich werde nicht gehen. Ihr könnt mich nicht zwingen.«
    »Sie wird beschworen!«, kreischte Jenks und Ivy starrte mich erschrocken an.
    »Fahr an den Rand!«, rief Ivy. »Rachel, halt das Auto an!«
    Ich konnte nicht denken, weil es so wehtat. Meine Hände umklammerten das Lenkrad und ich verkrampfte mich. Der Motor heulte auf, bis ich daran dachte, den Fuß vom Gas zu nehmen. Das Auto verlor plötzlich an Fahrt und mein Kopf knallte aufs Lenkrad. Tränen stiegen in meine Augen und ich hielt den Atem an, in dem Versuch, die Welt davon abzuhalten, sich um mich zu drehen. Verdammt, ich hätte darauf bestehen sollen, dass Al mir mein Passwort zurückgab. Aber solange wie ich seines hatte, konnte er niemanden entführen.
    »Ivy! Tu was!«, schrie Jenks, als die nächste Schmerzwelle mich überrollte. Ich ließ das Lenkrad los, um meinen Bauch zu umklammern. Ivy packte es, als das Auto ausscherte. Vampirisches Räucherwerk umgab mich und das Auto knallte kurz gegen den Randstein, um dann weiterzufahren.
    Mein Kopf schlug wieder aufs Lenkrad und es hupte. »Au«, stöhnte ich und bemühte mich darum, meine Augen zu öffnen. Ich konnte Asche riechen. Ich würde nicht gehen. Ich war kein Dämon.
    Schwindel erfasste mich. Ich streckte die Hand aus und versuchte irgendetwas zu finden, woran ich mich festhalten konnte – die Tür, den Sitz … irgendwas.
    »Raus, Jenks!«, schrie Ivy. »Das gibt einen Crash!«
    Ich hörte kurz das Summen von Flügeln, dann spürte ich
einen erschreckenden Ruck. Plastik splitterte und Bremsen kreischten. Mein Gesicht knallte gegen etwas, das sich anfühlte wie eine Wand und nach Plastik roch. Ich verlor die Kontrolle, und mit der Plötzlichkeit eines Wassertropfens in einem Wasserhahn fühlte ich, wie mein Körper nach innen gesogen wurde und meine Seele und Aura mit sich nahm.
    Und ich war nicht mehr im Auto.
    Die plötzliche Schmerzlosigkeit war fast ein Schock. Ich versuchte einzuatmen, aber ich hatte keine Lunge. Ich war in der vertrauten Wärme der Kraftlinien, während ich wohin auch immer gezogen wurde. Irgendwann zwischen dem Aufprall meines Wagens und jetzt hatte ich den Dämonenschmutz akzeptiert und der Schmerz war verschwunden. Es tat nur weh, wenn ich mich widersetzte.
    Oh mein Gott, Ivy und Jenks . Es musste ihnen einfach gutgehen. Ich glaubte, dass der Airbag ausgelöst worden war. Wir waren gegen etwas geknallt und mir ging es gut, aber Ivy und Jenks …
    Wut verdrängte meine Angst.

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