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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ausgesucht, so dass sich ihre Kräfte ergänzten. Ich erinnerte mich an Vivians Stärke und wusste, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Ja, sie waren in ihr Amt gewählt worden, aber sie wurden wie olympische Athleten seit der Kindheit dafür trainiert – Fähigkeiten und Traditionen wurden in sie eingepflanzt, bis ihre Magie für sie war wie Atmen – instinktiv, schnell und mächtig. Das würde … schwierig werden.

    Die Frau mit dem Laptop schien die oberste Hexe zu sein, da sie ihren Blick kurz über die anderen gleiten ließ, um dann Nick mit süßlicher Stimme zu fragen: »Ist das Morgan oder ein Dämon?«
    Ich schlang die Arme um mich und wollte verlangen, dass sie mich freiließen, aber ich wusste, dass sie es nicht tun würden. Sie wollten mich in einem Grab – schnell und unkompliziert. Ich steckte ja so tief in der Scheiße!
    Nick wusste offensichtlich, dass ich es war, aber er trat näher, als wäre er noch unsicher. Er hatte den Seesack in der Hand, ließ die Schultern hängen, und sein Blick war müde. Er wirkte alt und ausgezehrt, und die Wand aus Jenseits zwischen uns summte, als ich so nah an sie herantrat, dass mein Atem zu mir zurückgeworfen wurde. Sein Handgelenk war von Narben überzogen, weil ihm in seiner Zeit als Ratte fast die Pfote abgekaut worden war, und sein schwarzes Haar war länger als früher. Langsam ballte ich die Hände zu Fäusten.
    Ich hatte mit diesem Mann geschlafen, hatte geglaubt, dass er mich liebte. Vielleicht hatte er das sogar getan. Aber er hatte mich verraten, Geheimnisse über mich an Dämonen verkauft und dann versucht, mich zu hintergehen, nachdem ich ihm das Leben gerettet hatte. Meine Faust schoss nach vorne, bis sie nur Zentimeter von Nicks Magen entfernt war. Alle keuchten auf, als ich zurücksprang und meine Faust schüttelte. Ich rieb meine Knöchel und suchte verbittert Nicks traurigen Blick.
    »Ich dachte, du wärst ein wenig klüger«, sagte er. Nur an einer kurzen Kopfbewegung konnte ich erkennen, dass ich ihn erschreckt hatte. Das Dämonenmal, das er von Al bekommen hatte, blitzte für einen Moment auf seiner Stirn auf, dann verschwand es wieder unter seinen Haaren. »Haben sie Recht?«, fragte er. »Bist du mit Al in eine Partnerschaft
eingestiegen? Bist deswegen du aufgetaucht statt ihm? Gott, Rachel. Du warst doch angeblich die Kluge.«
    »Ich hatte kaum eine Wahl, Nicky«, erklärte ich scharf.
    Er sah für einen Moment zur Seite – das einzige Anzeichen von Schuldgefühlen. »Ich ebenso wenig. Denk daran, wenn das vorbei ist. Ich begleiche hier eine Schuld, die du mir untergeschoben hast«, sagte er laut. »Hast du gedacht, ich müsste keine Rechenschaft dafür ablegen, dass du mit dem Fokus abgehauen bist?«
    Ich hob das Kinn. »Er ist auf meiner Türschwelle erschienen, mit meinem Namen drauf. Erzähl mir nicht, dass du ihn nicht an den Höchstbietenden verkaufen wolltest. Sag mir das, Nick.«
    »Wollte ich«, erklärte er angriffslustig und schaute zu den Hexen um uns herum. »An sie.«
    Sie mal wieder. Dieselben Sie, die mich in einem Schutzkreis gefangen hatten wie ein Tier. »Scheint so, als hätte ich die richtige Wahl getroffen, als ich ihn den Werwölfen zurückgegeben habe, hm?« Ich war so sauer, dass ich hätte schreien können.
    Nick musterte mich von oben bis unten und sein Blick blieb kurz an meinem erdbeerbefleckten Mantel hängen, bevor er sich den Nacken rieb, sich abwandte und ging.
    »Sie ist es«, sagte er zu der großen Hexe mit dem Laptop, und alle atmeten kurz auf und entspannten sich.
    Meine Anspannung allerdings wuchs noch, als die Hexen ihre Posten verließen und sich zu der großen Frau am Laptop gesellten. Das Summen der Barriere ließ etwas nach, als sie nicht mehr ihre volle Aufmerksamkeit darauf richteten, aber der Schutzkreis war immer noch stark genug.
    Der älteste Mann trug ein großes Amulett, das wahrscheinlich so nah an der Küste nicht funktionierte. Erdhexe,
offensichtlich, was die ältere Frau mit dem Laptop zu ihrem Kraftlinienmeister machte. Seine Manschettenknöpfe waren Möbiusbänder. Mein Gesicht wurde heiß, als er Nick einen Packen Geldscheine gab.
    Nick stopfte das Geld mit ungewöhnlicher Eile in seinen Seesack und drehte sich noch einmal zu mir um. »Jetzt sind wir quitt«, sagte er mit gerunzelter Stirn, und ich zeigte ihm den Stinkefinger. Er presste die Lippen aufeinander und wandte den Blick ab. »Ruft mich nicht nochmal an«, sagte er zu dem Mann, als er auf eine fein geschnitzte Holztür

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