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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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könntest ihn gebrauchen.«
    Ich hielt den Atem an und starrte darauf. Langsam lächelte ich. »Nein, danke«, sagte ich leise. »Gib ihn jemandem,
der dringend eine Lektion fürs Leben braucht. Ich bin damit fertig.«
    Die roten Haare der Frau glänzten im Sonnenlicht, als sie lachte. »Okay«, sagte sie und steckte die Münze wieder ein. »Pass auf sie auf«, warnte sie mich. »Auf beide. Keiner von beiden denkt an jemand anderen als sich selbst … noch.«
    Ich hatte mir schon so was gedacht und nickte. Ich fühlte mich, als wäre ich zum ersten Mal seit Jahren Herrin der Lage, während ich langsam zu Nicks Wagen ging. Meine Knie protestierten, als ich einstieg und mich in die Mitte der durchgehenden Sitzbank schob. Pierce stieg nach mir ein und schloss die Tür. Er saß zu nahe, aber es war mir egal.
    »Hi«, sagte ich und schaute Nick an, der mich mit seiner blutigen Nase anlächelte. Der Erfolg ließ seine Augen glitzern. »Bewegt sich dieses Ding auch?«
    »Du hast keine Ahnung, Rachel«, sagte er und legte für den kurzen Moment, den es brauchte, zurückzusetzen, einen Arm hinter meine Schulter. Ich nickte, beäugte die zusätzlichen Schalter an der Konsole und versuchte mir auszumalen, wie viele Lachgasflaschen man wohl in dem riesigen Kofferraum unterbringen konnte, den dieses Ding hatte.
    Pierce lehnte sich nah zu meinem Ohr, als wir vom Parkplatz fuhren. »Du hättest in den Bus steigen sollen.«
    »Warum?«, fragte ich. Vielleicht lag es am Schlafmangel oder daran, dass ich den Wunsch des Leprechauns abgelehnt hatte, oder auch daran, dass ich es liebte, einen Plan funktionieren zu sehen, selbst wenn es nicht meiner war, aber ich hatte wunderbare Laune, als ich hier zwischen zwei cleveren, gefährlichen Männern saß. »Ich traue ihm nicht, wenn du dir darum Sorgen machst«, sagte ich, als wir
uns in den Verkehr einfädelten. »Aber du musst zugeben, dass das besser ist, als in einem Flugzeug nach Alcatraz zu sitzen. Vivian wäre nicht hinter mir her, wenn sie jemanden hätten, der mich beschwören kann. Für eine Weile bin ich in Sicherheit.«
    Pierce gab ein leises, missbilligendes Geräusch von sich, lehnte sich in seinem Sitz zurück und schob sich den Hut tief ins Gesicht, als wir in die Hollows fuhren. »Wenn Ihr das sagt, Mistress Hexe.«

12
    Ich schreckte aus dem Schlaf auf, als Nicks Auto über Bahnschienen rumpelte. Schnaubend wischte ich mir den Mundwinkel und setzte mich auf. Mein Blick fiel auf Jax, der auf dem Rückspiegel saß und mit den Füßen dagegentrommelte. Er sah aus wie sein Dad. Dann schob ich mich wieder in die Mitte der Bank. Dreck, ich war an Pierce gelehnt eingeschlafen, aber als ich ihn ansah, erschrak ich, als Tom mit hochgezogenen Augenbrauen und fragendem Blick auf mich herablächelte. Peinlich berührt schaute ich auf die vorbeigleitenden Gebäude. Sie waren niedrig und eckig, und ziemlich heruntergekommen. Etwas sagte mir, dass wir noch auf der Cincinnati-Seite des Flusses waren und – so wie es hier aussah – tief in menschlichem Gebiet. Es war nicht der beste Teil der Stadt, und ich beäugte die untätigen Leute, die vor hässlichen Läden in der Sonne saßen.
    Nicks Blick glitt zu mir und dann wieder auf die Straße. »Willkommen zurück, Schlafmütze.«
    Ich fühlte mich irgendwie benebelt. »Bitte sag mir, dass ich nicht geschnarcht habe«, sagte ich und zog mir meinen Alte-Damen-Mantel höher auf die Schultern. Es war warm hier, aber ich fühlte mich verletzlich.
    Pierce schnaubte und berührte aus Versehen mein Knie, als er sich bewegte. »Wie Jenks sagen würde: Du schnarchst nett.«

    Ich lächelte wenig überzeugend zurück. Ich schnarchte nett. Nicht: ›Meine Meinung ist, dass deine hörbaren nasalen Luftströme bezaubernd sind‹. Er verlor bereits seine einzigartige Sprache. Nicht, dass es mir etwas ausmachte. Ich erinnerte mich vage an zwei intensiv diskutierende männliche Stimmen in meinen Träumen. Anscheinend hatte ich etwas verpasst. »Wo fahren wir hin?«, fragte ich, weil ich immer noch nicht einordnen konnte, wo wir uns befanden. Kein Wunder, da ich nicht oft in die ärmeren menschlichen Gebiete von Cincinnati vordrang.
    Nick hielt den Blick angestrengt auf die mit Schlaglöchern übersäte Straße gerichtet. »Meine Wohnung. Na ja, eine meiner Wohnungen.« Sein Blick fiel kurz auf sein vernarbtes Handgelenk und die kleine, aber wahrscheinlich teure Uhr. »Du bist dort sicher.« Er öffnete das Fenster einen Spalt und murmelte zu Jax: »Willst

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