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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Frühlingssonne.
    Pierce und ich folgten ihm. Jetzt umfasste er meine Hand und ich unterdrückte ein Zucken, als in meiner Handfläche plötzlich Wärme entstand. Was zur Hölle tut er? , dachte ich, dann riss ich meine Hand weg. Pierce lächelte und ich starrte ihn böse an. Es war kein Energiezug gewesen, aber irgendwas war es. Und die neue Spannkraft in seinen Schritten gefiel mir auch nicht.
    Das Gebäude, auf das Nick zuhielt, war größer als die anderen. Ich schätzte, dass es einmal ein Kino gewesen war, auch wenn jetzt in verblassten Buchstaben SALTY CHOCOLATE zu lesen war, wo sonst die Filmtitel gestanden
hätten. Restaurant? , fragte ich mich, änderte aber meine Meinung, als wir durch eine Tür ein weites Foyer betraten. Dort hing ein ausgeschaltetes Neonschild, das erklärte, dass das hier die Salty Chocolate Bar war. Es gab noch zwei große versperrte Türen – dahinter lagen ein Raum voller kleiner Tische, eine Tanzfläche mit drei Stangen und eine lange Bar. Es roch nach Brimstone. Auch auf der Bar war eine Strip-Stange. Es war niemand da, aber die dunkle Bar ließ mich an Kisten denken.
    »Du lebst über einer Strip-Bar?«, fragte ich, und Nick schaute mich nur kurz von der Seite an, zog einen einzelnen Schlüssel hervor und öffnete eine Seitentür, die genauso gestrichen war wie die Wände. Dahinter lag ein schmales Treppenhaus mit verblasstem Teppich und leeren Wänden, das sich über vielleicht drei Stockwerke erstreckte. Ich ließ meinen Blick nach oben gleiten und verzog das Gesicht. Das würde meine Knie töten.
    »Nach oben, letzte Tür am Ende des Flurs«, sagte Nick. Jax flog voraus – er schoss aus Nicks Tasche und glitt funkelnd nach oben. Es sah so aus, als würden die zwei seit Mackinaw zusammenarbeiten, und ich fragte mich, ob es nur die Tatsache war, dass Nick ein Dieb war, die mich und Jenks von ihnen unterschied.
    Die Stufen quietschten und es roch alt, so alt, als würde noch mit Kohle geheizt und Schweine sich auf den Straßen suhlen. Gelegentlich erleuchtete ein Fenster in der alten Ziegelwand den Weg. Pierce war hinter mir und ich schaute auf, als uns Schritte entgegenkamen. Es war eine wirklich große Frau, und ich wich aus, als wir uns in der Mitte der Treppe trafen. Sie trug schwarze Spitze und Pelz, beide falsch. Und zu viel Rouge.
    »Hi, Süße, tolle Haare«, sagte sie heiser zu mir, dann zu Nick: »Hey, Liebling. Wo ist Jax?«

    »Oben«, sagte Nick knapp. Es war offensichtlich, dass er die Frau nicht mochte – oder den Mann, wenn ich richtig vermutete. Ich lächelte höflich, als sie mit klappernden Absätzen an uns vorbeiging, aber bevor ich weitergehen konnte, gab sie ein erfreutes Geräusch von sich.
    »Tom!«, rief sie, und Pierce drückte sich an die Wand, als sie die Hände nach ihm ausstreckte. Panisch drückte er seinen Hut auf den Kopf, als er ins Rutschen geriet.
    »Hey, Mann!«, sagte die Frau und schlug ihn auf die Schulter, worauf der die Augen noch weiter aufriss. »Tom, Tom, der magische Mann. Das war wirklich unheimliches Zeug, was du beim letzten Mal hier abgezogen hast. Wo hast du gesteckt? Den Gerüchten nach wurdest du von irgendeinem Weib unter der Stadt abgemurkst. Hätte wissen müssen, dass das nichts als Salzwasser unter der Brücke ist. Ich wusste nicht, dass du Nicky kennst. Kommst du heute Abend vorbei? Ich habe einen Tisch für dich. Sag nur ein Wort, und ich reserviere dir auch ein paar meiner besten Mädchen. Keine Kosten, kein Säuberungsaufschlag. «
    Säuberungsaufschlag?
    Nick musterte Pierces verängstigte Miene. Ich war ebenfalls überrascht. Tom war ein bekanntes Gesicht in dieser Gegend? Super. Einfach nur super.
    »Sie verwechseln mich mit jemand anderem … Ma’am«, presste Pierce hervor.
    Die Frau sah mich an und lachte. »Oh. Klar. Ja. Mein Fehler«, sagte sie. »Man sieht sich. Bye, Nicky«, sagte sie, und ihre Stimme wurde höher. »Arbeitest du heute Abend?«
    Nick schüttelte den Kopf. »Nicht heute, Annie. Ich will meinen Freunden die Sehenswürdigkeiten zeigen.«
    »Jede Menge Sehenswürdiges im Club«, sagte sie listig. Dann winkte sie nochmal kurz und ging weiter. Ihre Schultern
waren breiter als die von Glenn, und sie bewegte sich mit derselben mühelosen Anmut.
    »Annie gehört das Gebäude«, erklärte Nick. »Und ihr gehört der Club. Kümmert sich gut um ihre Mädchen.«
    »Deine Vermieterin«, riet ich und Nick nickte.
    »Stellt keine Fragen«, fügte er hinzu und schob sich an mir vorbei, als es ihm nicht

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