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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schnell genug ging.
    Darauf wette ich , dachte ich und trat zur Seite, als Pierce neben mir erschien.
    »Alles, was recht ist«, flüsterte der erschütterte Mann und starrte unauffällig der Frau hinterher. »Ich habe die gewichtige Vermutung, dass es keine mächtig gute Idee mehr ist, Toms Aussehen zu tragen.«
    Sein Akzent war wieder voll ins frühe neunzehnte Jahrhundert zurückgefallen, ein Beweis dafür, wie erschüttert er war. Ich schenkte ihm einen säuerlichen Blick. »Das siehst du richtig«, stellte ich fest und folgte seinem Blick zum Fuß der Treppe, wo die Frau uns noch einen Kuss zublies, bevor sie durch die Tür verschwand und sie hinter sich verschloss. »Warum veränderst du dich nicht wieder? Ich mag es, wenn du aussiehst wie du.«
    Pierce schaute noch einmal die Treppe hinunter. »Ich wollte in der Autoscheune nicht mit zwei Gesichtern gesehen werden.«
    »Garage«, korrigierte ich ihn, und er wiederholte das Wort leise und konzentriert.
    Nick ging fast lautlos die Treppe nach oben. Am Ende der Treppe erstreckte sich ein Flur über die gesamte Länge des Gebäudes, mit Türen auf einer Seite, Fenster auf der anderen. Es wirkte, als wäre es einmal ein offener Laubengang zur Straße hin gewesen, aber schon vor einiger Zeit zugemauert worden, um ihn vor den Elementen zu schützen.

    »Es ist die Wohnung am Ende«, sagte Nick, der mindestens so scharf darauf zu sein schien wie wir, niemandem mehr zu begegnen.
    Jemand schrie wegen der Programmwahl im Fernsehen jemanden an, und weil er den gesamten Joghurt gefressen hatte. Ich schlurfte mit meinen kaputten Knien hinter Nick her und schaute aus dem Fenster auf das hässliche braune Gebäude auf der anderen Straßenseite. Ich fühlte ein Ziehen in meinem Bewusstsein und war nicht überrascht, als Pierce sich schüttelte und plötzlich wieder aussah wie er selbst. Sogar seine Finger waren anders. Nicht so dick, schmaler, beweglicher.
    Nick blieb vor der letzten Tür stehen und erschrak, als er Pierce sah. »Die ist gut«, sagte er, als er einen zweiten Schlüssel herausholte. »Ich hätte dich niemals erkannt, wenn du nicht neben Rachel gesessen hättest. Dämonenmagie? Muss eine Menge gekostet haben.«
    Pierce zuckte mit den Achseln. »Jemand ist dafür gestorben. Und das ist die Verkleidung, Sir.«
    Nick zögerte, den Schlüssel im Schloss, und musste offensichtlich nochmal überlegen.
    »Danke, dass wir bei dir unterkriechen dürfen«, sagte ich schnell, weil ich nicht wieder nach unten und in einen Bus steigen wollte. »Ich bin erstaunt, dass du uns gefunden hast, wo ich doch aussah wie eine alte Dame.«
    Nicks Gesicht wurde weicher und er drehte den Schlüssel. »Erinnerst du dich an die Bibliothek? Als wir eingebrochen sind, um in die geschlossene Abteilung zu kommen? Da hattest du dieselbe Verkleidung.«
    Ich lachte, aber Pierce war entsetzt. »Du bist ein Räuber, Rachel? Stiehlst Bücher aus einer … öffentlichen Einrichtung? «
    Mein Lächeln wurde warm. »Ich wollte sie nur lesen. Ich
habe nichts mitgenommen.« Nick allerdings schon. Langsam verblasste mein Lächeln. Das war die Nacht gewesen, in der ich Al getroffen hatte. Er hatte mir auf Befehl von Ivys altem Meistervampir die Kehle aufgerissen. Ich hatte, wie man sehen konnte, überlebt, aber das war der Beginn von allem gewesen, was mich letztendlich dorthin gebracht hatte, wo ich jetzt war – gebannt und gebunden an den Dämon, der versucht hatte, mich zu töten. »Ich musste in die Zauberbücher schauen«, beendete ich leise meine Erklärung.
    »Warum hast du nicht einfach gefragt?«, wunderte sich Pierce. »Wenn du dem Bibliothekar deine missliche Lage eingängig geschildert hättest, hätte er dir sicherlich den Zugang gewährt.«
    »Sie hätten keine Ausnahme gemacht«, sagte ich traurig und wusste, dass ich Recht hatte. »So sind die Leute einfach nicht mehr.«
    Meine gute Laune war endgültig verschwunden, als ich in Nicks Apartment ging. Während ich über die Schwelle trat, rieb ich mir das Dämonenmal, das ich in jener Nacht bekommen hatte, und fragte mich, ob diese Entscheidung für den Rest meines Lebens verantwortlich sein konnte. Ich hatte keine Ahnung, warum Pierce so böse dreinschaute. Es konnte nicht an Nicks Wohnung liegen. Sie war nett. Wirklich nett. Wie ein hübsches Apartment.
    Es war eine Eckwohnung mit Fenstern an zwei Seiten und einem hängenden Garten unter einem Oberlicht. Jax staubte bereits heftig zwischen den Pflanzen und der Raum roch wie ein

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