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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Mantel von einem Haken neben der Tür. »Im Kühlschrank sind Eier und ein paar Äpfel. Bedient euch. Ich werde gegen sechs Uhr noch was mitbringen. Wenn ihr
geht und nicht zurückkommen wollt, schließt die Tür ab. Jax kann mich reinlassen.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Er forderte mich quasi dazu auf, zu gehen, und hoffte, dass mein Stolz mich davon abhalten würde, mal richtig auszuschlafen und die Chance auf eine Dusche zu nutzen. »Danke, Nick«, sagte ich trocken. »Ich weiß das zu schätzen.« Bastard .
    Pierce blieb steif stehen und Nick schaute ihn einmal kurz an, bevor er die Tür öffnete. Man hörte einen gedämpften Streit und Jax flog hinaus, eine Spur von unzufriedenem grünem Staub hinter sich. »Ich bin kein Monster, Rachel«, sagte Nick, die Hand an der Klinke und ein Fuß schon auf der Schwelle. »Du hast mich mal geliebt.«
    Die Tür fiel ins Schloss und ich stellte fest, dass ich zitterte. »Na ja, wir machen alle mal Fehler«, flüsterte ich. Ich würde mich nicht schuldig fühlen. Nick hatte mich angelogen. Geheimnisse vor mir gehabt. Und er hatte immer noch welche.
    Pierce räusperte sich und ich wurde rot, wahrscheinlich so rot wie meine Haare. Ich atmete tief durch und drehte mich um. »Pierce«, sagte ich, weil ich alles erklären wollte, aber er hob abwehrend eine Hand.
    »Was für ein geleckter Sohn einer Hure«, sagte er brüsk. Mit langsamen Schritten ging er zur Couch und setzte sich, die Ellbogen auf die Knie gestemmt. Sein langer Mantel öffnete sich und der Hut fiel auf den Couchtisch. Für einen Moment schwieg er, dann fragte er: »Ihr habt einander umworben, als ihr jünger wart?«
    Ich wusste nicht, ob er mit umwerben Dates meinte oder Sex, aber es machte keinen Unterschied. Unbehaglich setzte ich mich ans andere Ende der Couch, mit jeder Menge Platz zwischen uns. Ich fühlte mich wie eine Hure. Ich nahm einen Schluck Wasser und ließ die Flasche zwischen
meinen Knien hin und her baumeln. Zwar wollte ich Pierce nicht unbedingt beeindrucken, aber wer wird schon gerne als Hure gesehen?
    »Ja«, sagte ich, ohne aufzusehen. »Vor ein paar Jahren. Ich habe mein erstes Dämonenmal seinetwegen bekommen. Ich wusste zu dieser Zeit nicht, dass er ein Dieb ist.« Ich schaute Pierce an, der nachdenklich wirkte. »Oder vielleicht ahnte ich es auch und habe es verdrängt. Ich habe ein ziemliches Problem mit üblen Kerlen.«
    Pierces Blick wurde scharf, aber als ich ihn ansah, schaute er weg. Er konnte genauso gut alles hören. »Nick hat allerdings Recht«, gab ich zu und beobachtete die in meiner Hand schwingende Wasserflasche. »Ich bin keine besonders keusche Frau. Verglichen mit den Frauen deiner Zeit bin ich wahrscheinlich eine Hure.«
    »Das bist du nicht«, protestierte Pierce ein wenig zu schrill und ich stellte meine Wasserflasche neben Nicks Bierflasche. Eigentlich wollte ich lieber ein Bier. Gott, war ich müde. Und meine Knie pulsierten.
    »Ich fluche und schimpfe«, sagte ich, gab auf und nahm einen Schluck Bier. Der bittere Geschmack hing in meinem Mund, aber es war wunderbar kalt. »Ich schlucke Beleidigungen nicht, sondern erzähle den Leuten, sie sollen sich verpissen.« Genervt stellte ich die Flasche wieder ab. »Und ich mag Bier.«
    »Meine Meinung … Ich denke, dass du eine Frau deiner Welt bist«, sagte er langsam. »Ich kann mir schwer vorstellen, wie du unterdrückt und gepudert wirst und dich vor einem Leben in Knechtschaft fürchtest, das den Namen Ehe trägt. In diese Form gepresst würdest du sterben. Ich mag dich, wie du bist, feurig und übellaunig.«
    Schweigend schaute ich ihn an. Ich wusste nicht, ob er das wirklich glaubte oder nur höflich sein wollte.

    Mein Gesicht musste meine Zweifel verraten haben, da Pierce die Hand nach mir ausstreckte. Schnell stand ich auf, um aus seiner Reichweite zu kommen. Ich ging zum Fenster und schloss mit abgehackten Bewegungen die Jalousien, wobei ich sorgfältig darauf achtete, dass niemand von draußen mich zu Gesicht bekam. Der Raum wurde dunkel, nur noch vom Oberlicht erhellt. Pierce sagte kein Wort.
    Als die letzte Jalousie unten war, drehte ich mich um und erstarrte, als ich feststellte, dass er direkt hinter mir stand. »Ähm, willst du das Bett oder die Couch?«, fragte ich, weil mir jetzt noch unbehaglicher zumute war. Ich meine, ich hatte gesehen, wie er mich entsetzt angestarrt hatte, weil ich in die Bibliothek eingebrochen war. Seine Abscheu darüber, dass ich mit Nick, Schleimbatzen und Dieb, geschlafen

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