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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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versucht hat, im Flur einen Herzinfarkt hatte«, sagte Nick, und ich drehte mich zu ihm um, gerade als er ein Shirt aus seinem Schrank zog und es aufs Bett fallen ließ.
    Aus der hinteren Ecke der Küche meldete sich Jax: »Er ist direkt in die Schutzwand gelaufen und Bumm! Es hat drei Tage gedauert, bis der Gestank nach verbrannten Haaren verschwunden war. Annie war vielleicht stinkig.«
    Mir wurde leicht übel und ich setzte mich mit dem Rücken zu ihm auf die Couch. Deswegen war Jax vor uns hergeflogen. Ich holte mein Böse-Zauber-Amulett hervor, das in einem sehr leichten, fast nicht vorhandenen Rot glühte. Was für Schutzmaßnahmen Nick auch hatte, sie waren sogar scheußlich, wenn sie nicht aktiviert waren. »Du hast dir einen Ruf geschaffen, hm?«, stichelte ich und beobachtete ihn in der Reflektion auf dem ausgeschalteten Fernseher, während Pierce versuchte, die Jalousien zu verstehen.
    Nick zog mit einer geschmeidigen Bewegung sein Hemd aus. »Keinen so üblen wie du.«
    Pierces Augen leuchteten wütend auf, aber ihm blieben die Worte im Hals stecken, als er Nicks vernarbten, böse
zugerichteten Körper sah. Ich hatte es vergessen, aber Nick war mit Narben übersät; tiefe Wunden, die nie richtig versorgt worden waren, hatten sich in knotiges Narbengewebe verwandelt, das sich quer über seine Brust und Schultern zog und ein bizarres Muster bildete. Ein Großteil kam wahrscheinlich von den Rattenkämpfen, wo wir uns getroffen hatten. Beunruhigender war die neue Dämonennarbe mit zwei Querstrichen auf seiner Schulter. Nick schaute zur Seite, als ihm aufging, dass ich sie gesehen hatte, und zog sich schnell ein leichtes T-Shirt über.
    Angefressen verschränkte ich die Arme und ließ mich in die Kissen zurücksinken. Unangenehmes Schweigen breitete sich aus, nur durchbrochen von Jax’ Flügelschlägen. In dem Fast-Spiegel der Mattscheibe beobachtete ich, wie Nick einen dreckigen blauen Overall über seine Hosen zog. Ich fragte mich, ob es derselbe war, den er getragen hatte, als er mir geholfen hatte, bei Trent einzubrechen. Vielleicht war ich genauso schlimm wie er.
    »Das Bad ist hinter der Küche«, sagte Nick, als er aufstand und die Hosenträger über seinem Hemd zurechtrückte. »Unter dem Bett sind zusätzliche Decken, falls euch kalt wird oder falls ihr nicht zusammen schlaft und einer von euch die Couch benutzt.«
    Ich drehte mich um und warf ihm einen bösen Blick zu. Pierce riss den Blick von einem Regal mit alten, handgefertigten Knöpfen los und versteifte sich, während er Nick empört anblitzte. »Rachel ist eine Lady, Sir, keine Abenteurerin. Wäre ich nicht zu guten Manieren verpflichtet, weil Ihr uns geholfen habt, wäre ich gesonnen, dieses Thema gleich klarzustellen.«
    Nick sagte nichts und blieb völlig unbeeindruckt. Ohne auf seine Hände zu schauen, zog er die oberste Kommodenschublade auf und schob alles, was auf der Kommode
lag, hinein. Er drehte sich um, zog etwas aus seinem Mantel und ließ es auch in die Schublade fallen, während er die Sicht mit seinem Körper verdeckte. »Rachel ist keine Lady«, sagte er, als er mit einem Rumms die Schublade zuschob. »Sie ist eine Hexe, scharf und bereit. Rachel, mit wie vielen Männern hast du geschlafen? Ein Dutzend? Zwei?«
    »Nick«, protestierte ich und stand auf, erst verlegen, dann besorgt, als Pierce auf ihn zuhielt. »Pierce, nicht!«, schrie ich und sprang zwischen sie. Ich legte ihm die Hände auf die Brust und stoppte ihn. Kurz fühlte ich einen Energieaustausch zwischen uns. Er wurde rot und trat mit zusammengebissenen Zähnen und gesenktem Blick zurück.
    »Und das von einem Mann, der in einem Haus von übler Reputation wohnt?«, murmelte Pierce.
    Mit steifen Schritten ging Nick in die Küche, um seine Schuhe wieder anzuziehen. Ich war fast schon so weit, Nick selbst zu schlagen, aber das würde auch nicht helfen.
    »Was Rachel tut, ist ihre Sache«, sagte Pierce. »Ich stelle fest, dass es einen Feigling braucht, um eine Frau in sein Lager einzuladen, nur um dann ihre Reputation in Zweifel zu ziehen. Entschuldigt Euch auf der Stelle.«
    Nick stellte geräuschvoll den Fuß auf den Boden und zog sich den zweiten Turnschuh an. »Ich werde mich entschuldigen, wenn es unwahr ist. Rachel? Wie ist es?«
    Ich konnte nichts sagen und starrte ihn nur mit verschränkten Armen an. Warum tut er das? Um mich zu verletzen? Es funktionierte, und schließlich wandte Nick sich ab.
    »Ich muss zur Arbeit«, sagte er und nahm einen zerrissenen

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