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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatte, war offensichtlich gewesen. Sicher, er hatte dieses große Abenteuer gestartet, um der Knute von Al zu entkommen, aber er wusste, dass ich gebannt und mehr an die Dämonen gebunden war als an meine eigene Art. Er war ein Dämonenjäger – oder wollte es sein – und ich war die Schülerin eines Dämons.
    Allerdings waren wir beide dreckig. Seine gesamte Existenz beruhte auf Toms frühem Tod und einem schwarzen Fluch. Und als ich mich daran erinnerte, wie er in der Tür gestanden hatte, während schwarze Magie von seinen Fingern tropfte, zitterte ich.
    »Bett oder Couch?«, wiederholte ich, verängstigt von den Fehlern, die ich diesmal nicht machen würde, und als er einen Schritt vortrat, sprang ich ihm aus dem Weg und schnappte mir die Tagesdecke, die über der Couchlehne lag. Es war dieselbe, unter der ich auch in Nicks anderem Apartment geschlafen hatte.
    Er atmete tief durch, senkte den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Ich bin gesonnen, nur am Tisch zu sitzen«,
sagte er leise. »Ich lege keinen Wert auf Nicks Worte, Rachel. Ein jeder würde sich fragen, warum die Leute denken, eine jüngere Zeit hieße weniger anzügliche Gedanken.« Er verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln, dann fügte er hinzu: »Umsichtig bedeutet nicht zölibatär.«
    Ich umklammerte die Decke fester. Der Geruch von Rotholz stieg von ihm auf, stark und berauschend. Ich schluckte schwer, als er noch einen Moment zögerte. In seinen blauen Augen, die ganz anders waren als die von Kisten, stand eine leise Frage; dann ging er wortlos an mir vorbei.
    Ich glaube, er hat mich gerade angebaggert , dachte ich, als er sich an den Tisch setzte. Wie betäubt sank ich auf die Couch. Auf keinen Fall würde ich mich in das Bett legen.
    »Es passt mir überhaupt nicht, dass du mich als Narr hinstellst, um für ein oder zwei Wochen Al zu entkommen«, sagte ich und legte mich so auf die Couch, dass ich ihn sehen konnte. Meine Knie protestierten, aber wo er gesessen hatte, war es warm, und ich konnte ihn hier riechen. Ich war so müde. Ich hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht richtig geschlafen.
    »Es hat funktioniert, oder nicht?«, grummelte er fast unhörbar.
    »Dann denkst du nicht, dass ich bewacht werden muss?«, fragte ich, und er schaute mich aus dem Augenwinkel an.
    Offensichtlich glaubte er es schon, aber ich war zu müde, um wütend zu werden. Sein Duft hing in den Kissen und das Rotholz verband sich mit einem Hauch von Elektronik und verbranntem Bernstein aus der Ecke. Mein Puls wurde langsamer und das Ticken der vier Uhren wurde laut. An jeder der vier Wände hing eine, und ich fragte mich, ob das Teil des Schutzzaubers war.
    Meine Gedanken wanderten, während ich mich bemühte, mich zu entspannen. Die Ereignisse des Tages kamen
zurück, da ich jetzt die Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken. Bis ich meinen Beschwörungsnamen zurückbekam, war ich verletzlich, ob es mir gefiel oder nicht. Ich streifte mir die Stiefel ab und zog die Füße unter die Decke. Sosehr ich es auch anders haben wollte, Pierce hier zu haben war beruhigend. Nick war vielleicht nur gegangen, um uns zu verraten, aber ich bezweifelte es. Er hatte zu viel zu verlieren, um Vivian oder jemand anders aus dem Hexenzirkel zu sich einzuladen. Sie würden sein Apartment ausräumen und ihn dann in meine alte Zelle in Alcatraz stecken.
    »Du warst ein Mitglied des Hexenzirkels?«, fragte ich. Meine Gedanken sprangen hin und her, während der Schlaf seinen Anteil an meinem Tag verlangte.
    »Bin ich immer noch«, sagte er, und ich öffnete die Augen. Ich sah, wie er in sich zusammenfiel und ins Nichts starrte. »Einmal ein Mitglied, immer ein Mitglied, bis zum Tod. Und ich bin nicht mehr tot.«
    »Sie waren es, die deine Tarnung haben auffliegen lassen, oder?«, fragte ich und dachte zurück an seine Worte – nein, seine Drohung – an Vivian. »Sie haben dich an diesen Vampir ausgeliefert. Warum?«
    Er drehte sich um und richtete sich auf, als ihm aufging, dass ich ihn beobachtete. »Wir hatten verschiedene Ansichten. «
    Weil du schwarze Magie ausübst? Was bin ich überrascht . »Verschiedene Ansichten? Sie haben dich lebendig begraben«, sagte ich, aber statt wütend zu werden, lachte er leise, streckte seine Beine unter dem Tisch aus und öffnete seine Weste.
    »Ja, haben sie, aber hier bin ich. Schlaf jetzt, Rachel.«
    Ich ließ mich tiefer in die Couch sinken, um seinen Duft einzuatmen. »Glaubst du, du kannst sie dazu bringen, mich in Ruhe zu

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