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Bluteis: Thriller (German Edition)

Bluteis: Thriller (German Edition)

Titel: Bluteis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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ist ja nur zufällig unter ihnen – stehen im Begriff, sich mindestens ein Drittel des Ackerlandes Afrikas unter den Nagel zu reißen. Unter Führung der Bank. Diese sechs Leute könnten damit reicher werden als Gates, Buffet, Rockefeller und Rothschild zusammen.«
    Denninger blieb erneut stehen und sagte: »Daher also. Einer unserer Geheimdienst-Strategen äußerste kürzlich: Das einundzwanzigste Jahrhundert wird das Jahrhundert Afrikas. Er meinte damit: des Krieges um Afrika.«
    »Gut möglich. Darüber schreibt bei uns nur kaum jemand. Auch Libyen, Algerien und Marokko sind unglaublich fruchtbar. Man kann sich vorstellen, dass auch der Islamismus und der Arabische Frühling darin ihre Ursachen haben. Dahinter stehen Mächte, die sich ihren Einflussbereich sichern wollen, Europäer genauso wie Araber, Russen, Amerikaner. Und südlich der Sahara geht’s weiter. Hier hätten wir dann auch noch Öl und jede Menge anderer Bodenschätze.«
    »Und in der Sahara Sonne zur Energieerzeugung. Da gibt es ja auch schon die ersten Projekte«, wusste Denninger.
    »Wenn man Milliarden von Menschen zu ernähren hat, dann denkt man in größeren Maßstäben. Man überlegt, wo es fruchtbares Land, Sonne und Wasser im Überfluss gibt. Man sieht bei Google Earth nach und weiß sofort, wo man hinmuss: dort, wo das Satellitenbild schön grün ist. Dann sieht man sich die Regierungen dieser Länder an und freut sich: alles korrupte Bananenrepubliken. Also nichts wie hin und kaufen, kaufen, kaufen. Zuerst den Staatspräsidenten, dann die Minister, dann die Clanchefs und schließlich das Land.« Thien schüttelte sich. »Es ist so einfach!«
    »Gut, das wissen wir jetzt also«, sagte Denninger. »Nur, was hilft es uns?«
    »Wir können uns überlegen, was wir an der Stelle der Entführer mit diesen sechs Menschen machen würden, wenn wir sie davon abhalten möchten, das zu tun, was sie vorhaben.«
    »Sie umbringen?«
    »Dann kommen neue. Und wozu dieser Aufwand?«
    »Sie erpressen?«
    »Würden solche Leute ihre Versprechungen halten, die sie unter Zwang gegeben haben? Das Halten von Versprechungen haben die nicht in ihrer DNA.«
    »Sie umdrehen?«
    »Bingo, Leutnant Denninger. Das würde ich versuchen.«
    »Gehirnwäsche?«
    »Überzeugen, Gehirnwäsche, Hypnose, Lobotomie, Hormone … Was weiß ich. Oder alles zusammen.«
    »Dazu braucht man jedenfalls Zeit.«
    »Sie sind also irgendwo, wo sie ziemlich sicher vor Entdeckung sechs Menschen wochen- und monatelang einsperren, verpflegen, verhören, behandeln können«, schloss Thien Baumgartner den Gedankengang ab. »Wo würdest du das tun?«
    »In einem Berg natürlich. Bergwerk, Höhlensystem, Bunker, irgendetwas in der Art. Die Schweiz ist voll davon.«
    »Sind alle verzeichnet. Auch die geheimen Bunker. Irgendjemand hat eine Liste. Werden alle durchsucht. Ich gehe davon aus, dass die Armee innerhalb weniger Wochen alles durchkämmt hat.«
    »Unbekannte Höhlen?«
    »Vielleicht. Wir wissen ja aus eigener Erfahrung, dass zu Hause die Höhlen unter der Zugspitze nicht erforscht sind. Da gibt es hier sicher noch viel mehr davon. Hier müssen wir beginnen.«
    »Das wird eine Plackerei.«
    »Dann lass uns anfangen.« Thien klickte die Bindungen mit dem Ende des Skistocks auf, zog die Aufstiegsfelle von den Ski und schnallte die Skistiefel enger, bevor er wieder in die Bindungen stieg und sie auf Abfahrtsstellung verriegelte. »Ich muss zurück in die Bibliothek. Ich brauch alles, was es über Höhlen in der Schweiz gibt.« Damit stieß er sich ab und zischte zu Tal.
    Denninger blieb nichts übrig, als Thien zu folgen. Es war schade um die angefangene Tour. Doch er würde in den kommenden Wochen noch genug Gelegenheit erhalten, seine Kondition zu verbessern. Höhlen gab es in der Schweiz mehr als genug – und die meisten hatten die anstrengende Eigenschaft, in großen Höhen zu liegen.
    Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr 45
Im Roseggletscher
    »Was haben Sie für mich, Natalija?«
    Sandra schreckte aus dem Dämmerschlaf empor, in dem sie die meiste Zeit versank. Wieder hatte sie Kisis Kommen nicht bemerkt. Ihre Entführerin bewegte sich leise wie eine Katze durch die gefrorenen Räume.
    »Was ich für Sie habe?«
    »Welche Gedanken Sie für mich haben.«
    O Gott, meine Rolle. Ich muss in meine Rolle zurück, dachte Sandra. Was wollte die Irre gleich noch von mir? Nein, nicht von mir – von Natalija! Ach ja, die Landgeschäfte. Wenn ich nur eine Ahnung hätte, worauf sie hinauswill.
    »Wie

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