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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Handysymbol.«
    »Und daneben die Handynummer von Sienhaupt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Autist sich selbst eine Nachricht schickt.«
    Der Techniker klickte zweimal auf das Symbol.
    Auf dem Monitor erschien der Schriftzug: »Discite moniti! – Nolite turbare circulos meos!«
    Tannen eilte an seinen Schreibtisch und tippte hektisch die Sätze in sein Notebook.
    »Lesen Sie vor«, sagte Mangold.
    »Auf Deutsch heißt das: Lernt, ihr Ermahnten! Stört meine Kreise nicht.«

33.
    Marc Weitz setzte sich neben sie und sagte: »Glauben Sie mir, Frau Winterstein, ich hab’ mich nicht darum gerissen, für Sie den Wachhund zu spielen. Der Chef besteht darauf, dass ich Sie nach Berlin begleite.«
    Weitz sah sie mit einem Mitleid heischenden Dackelblick an.
    Kaja beantwortete seinen Vortrag mit einem Kopfschütteln. Sie musste ein ernstes Wort mit Mangold reden. Warum schickte er ausgerechnet diesen Rüpel? Befürchtete er vielleicht, dass Travenhorst sie attackieren würde? Unsinn. Sie wurde durch das Baby in ihrem Bauch geschützt. Ohnehin glaubte Mangold nicht, dass der Serienkiller noch lebte.
    Zwei Stunden später stiegen sie am Hauptbahnhof in die Berliner S-Bahn um und erreichten nach zwei Stationen den »Hackeschen Markt«.
    Das in der Gipsstraße gelegene Haus war heruntergekommen. Keiner der schicken Altbauten, der beim Neuaufbau der Stadt restauriert worden wäre. Einen Eimer Farbe hatte das Haus seit mindestens 30 Jahren nicht gesehen.
    Vor der schief eingehängten Haustür blieb sie stehen und wandte sich an Weitz und die beiden Uniformierten der Berliner Polizei, die sie bereits erwartet hatten.
    »Ich werde da allein hochgehen«, sagte sie.
    Den Gesichtsausdrücken der Polizisten nach schienen die nicht so recht einzusehen, was sie hier überhaupt sollten. Kein Wunder. Seit wann marschierten gleich vier Polizisten auf, wenn es sich doch nur um eine einfache Befragung handelte?
    Sie musste schmunzeln. Jetzt hatte sie sich zum ersten Mal zu den Polizisten gerechnet. Besser, sie bewahrte Abstand. Sie hatte eine Sonderstellung, und das war gut so.
    Niemand glaubte an Binkel als Täter, doch sie war sich einfach nicht sicher. Nein, einen weiteren Fehler durfte sie nicht begehen.
    Außerdem hatte Simone Jaspers ebenfalls Kontakt mit der ermordeten Tanja Binkel gehabt. Sicher hatte sie nicht gegen ihren Bruder arbeiten wollen, sondern gegen die Übergriffe in den Heimen, die aus Jens Binkel ein Wrack gemacht hatten. Vermutlich waren auch Schuldgefühle im Spiel, denn sie hatte mit dem Versuch, ihren Bruder zu ertränken, seine Heimkarriere wohl erst ausgelöst.
    Kaja betrat den Hausflur und drehte sich noch einmal um.
    »Das hier ist eine Zeugen- … nein, eine Opferbefragung. Bleiben Sie hier vor dem Haus in Bereitschaft, falls ich Sie benötige.«
    Der junge Polizist nickte sofort und schien darüber erleichtert zu sein, dass er bei seiner Zuschauerrolle bleiben durfte.
    Weitz sagte: »Keine Chance, ich habe die direkte Anweisung.«
    »Sie wollen doch Ihren Kumpel Sienhaupt finden. Vielleicht bringt uns das hier weiter. Die Frau da oben wurde von Binkel vergewaltigt …«
    »Ich weiß«, sagte Weitz mit düsterer Stimme.
    »Sie wird mir nichts sagen, wenn Sie sich mit an den Tisch setzen.«
    »Mangold …«
    »… sitzt in diesem Augenblick in Hamburg und brütet über das, was Sienhaupt da mit seinem Computer veranstaltet hat. Wie wär’s, rufen Sie ihn in der Zwischenzeit an und fragen, ob er etwas Brauchbares über seinen Verbleib herausgefunden hat.«
    Marc Weitz drückte unschlüssig mit dem Daumen auf die Klappe eines Briefkastens und beulte sie leicht ein.
    »Wie lange brauchen Sie?«
    »Holen Sie sich irgendwo einen Kaffee.«
    Sie stieg die Treppe hinauf und vermied es, sich am Handlauf festzuhalten. An einigen Stellen war das Holz gesplittert, an anderen klebte eine dunkle Masse.
    Die Wohnung lag im vierten Stock.
    Eine Frau in einem lindgrünen Kittel öffnete die Tür. Sie war höchstens eins fünfzig groß und sah sie erschrocken an.
    »Ja?«
    »Kaja Winterstein, ich bin von der Polizei.«
    »Sie wollen zu Frau Jaspers?«
    »Ich hätte sie gern kurz gesprochen.«
    »Ist das mit ihrem Lebensgefährten abgesprochen?«
    »Nein, aber es geht wirklich nur um eine kurze Frage.«
    »Wissen Sie, ich bin hier nur die Pflegerin und eigentlich …«
    »Fragen Sie doch bitte und sagen Sie, dass es nicht lange dauern wird.«
    Unsicher öffnete die Pflegerin die Tür und bat sie, im Flur zu warten.
    Eine

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