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Blutengel: Thriller

Blutengel: Thriller

Titel: Blutengel: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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keinerlei Papiere.
    Dann sah er zur Tür, hinter der diese Psychotante jetzt wahrscheinlich einen Sinn des Lebens beim Zusammensetzen von Wolkenbildern suchte. Hoffentlich hüpfte sie nicht hinterher. Selbstmorde sollten ja ansteckend sein.
    Um die Frau wäre es wirklich schade gewesen. Wenn sie mal eine helle Stunde hatte, war sie gar nicht so verkehrt.
    Wie auch immer, mit dem Selbstmord ihrer Zeugin musste die Psychologin selbst zurande kommen. Schließlich war sie vom Fach!
    Nein, er brauchte jetzt eine Handyrechnung, und mit der würde er Sienhaupt schon raushauen. Alles eine Frage kriminalistischer Arbeit. Man musste nur richtig hinsehen, das Ziel anpeilen und dann drauflos. Beherzigte man das, dann fand man auch schon mal einen Briefkasten, der einem ein Geheimnis anvertraute. Unglaublich.
    Er trat zurück in den Wohnungsflur und drückte die Klinke einer weiteren Tür. Abgeschlossen.
    Weitz wuchtete mit aller Kraft seine rechte Schulter dagegen. Beim zweiten Versuch splitterte der Rahmen, und die Tür glitt auf, als würde eine unsichtbare Hand sie langsam aufziehen.
    *
    »Alle Dinge sind in Wahrheit leer«, sagte Hensen.
    Mangold sah ihn fragend an.
    »Nichts entsteht, und nichts vergeht, nichts ist rein, und nichts ist unrein … Stammt aus dem Diamant-Sutra.«
    »Das große Nichts«, sagte Mangold. »Philosophieren können wir später.«
    Plötzlich sprang Tannen von seinem Sitz auf.
    »Ich muss noch mal an Sienhaupts Computer.«
    »Nur zu«, sagte Mangold und deutete mit einer einladenden Geste auf den von Flachbildschirmen umstellten Platz Sienhaupts.
    »Finden Sie heraus, wo Sienhaupt sich befindet.«
    »Das ist ja der Fehler«, sagte Tannen, der eine der Tastaturen zu sich heranzog und sich in das System der Berliner Polizei einloggte.
    Mangold sah ihm neugierig über die Schulter.
    »Sehen Sie zu, dass es nicht auffällt.«
    »Das dort ist der Datenbestand. Wird regelmäßig aktualisiert.«
    »Und?«, fragte Mangold.
    »Nur wenn die Festplatte voll ist, wird die alte Version überschrieben.«
    »Und sonst?«
    »Man kann Daten wiederherstellen, wenn sie nicht überschrieben worden sind. Sehen Sie die Exe-Datei?«
    »Sicher.«
    »Ein Programm, mit dem man gelöschte Festplatten zu neuem Leben erweckt. Mit unseren Möglichkeiten würde das allerdings eine Woche dauern.«
    »So viel Zeit haben wir nicht.«
    »Brauchen wir auch nicht«, sagte Tannen. »Sienhaupt hat mit seinen Programmen gezielt nach bestimmten gelöschten Daten in früheren Speicherungen gesucht.«
    »Was schlagen Sie vor, wonach sollen wir suchen?«
    »Tanja Binkel«, sagte Hensen. »Sie passt nicht zu den übrigen Opfern, und sie hat ihre Unterlagen versteckt. Würde mich nicht wundern, wenn das noch nicht alles wäre.«
    Tannen ließ das Programm durchlaufen, und tatsächlich wurden einzelne Datensätze ausgespuckt.
    »Alles Dateien, die es in den aktuellen Speichern nicht mehr gibt.«
    Tannen druckte die Seiten aus. Sie enthielten Informationen zu einzelnen Anzeigen, die sie im Auftrag diverser Opfer gegen Heimerzieher erstattet hatte.
    »Gut, die wurden gelöscht. Möglicherweise aus Datenschutzgründen, weil die Fälle verjährt sind«, sagte Mangold.
    »Ich bin mir sicher, Sienhaupt hat die digitalen Spuren identifiziert, die auf denjenigen deuten, der da für Sauberkeit im Computersystem bei den Berliner Kollegen gesorgt hat«, gab Hensen zu bedenken.
    Plötzlich pfiff Tannen durch die Zähne.
    »Carolus«, sagte er. »Hier gibt es eine einstweilige Verfügung gegen diverse Personen. Ihnen wurde bei Strafandrohung von 100 000 DM verboten, weiterhin Mitglieder des evangelischen Lutherheims zu beschuldigen.«
    »Das war Carolus’ Wirkungsstätte, aber was ist daran neu?«
    »Die Unterlassungsklage wurde von Arnfried Müller alias Carolus erwirkt. Und jetzt die Überraschung: Hier tritt Tanja Binkel als Vertreterin von Carolus und der verdächtigten Pädagogen auf.«
    »Das heißt, sie wurde umgedreht?«, fragte Hensen.
    »Mandatsverrat trifft es wohl besser«, sagte Mangold.
    »Tannen, gibt es Signaturen, IP-Adressen oder etwas anderes, was denjenigen identifiziert, der diese Sauereien aus dem Computer gelöscht hat?«
    »Hier gibt es zwei außergerichtliche Vergleiche, die abgespeichert waren. Wieder tritt Tanja Binkel als Vertreterin der Beschuldigten auf.«
    »Das muss unser Täter gelöscht haben«, sagte Mangold. »Er wollte uns weiter herumrätseln lassen, während er seinen Rachefeldzug durchzieht. Und jetzt?«
    »Keine

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