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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Reihenhäusern, die von verkümmerten Baumstümpfen und abgestorbenen Bäumen gesäumt war, wies tiefe Schlaglöcher auf, und der Bürgersteig war an vielen Stellen aufgerissen.
    »Da ist das Haus.« Ich zeigte nach vorne links auf ein kleines verputztes Haus mit braunen Fensterläden, die dringend einen neuen Anstrich benötigten.
    »Und da ist ihr Observationsteam«, sagte Mike und parkte vor dem silbergrauen Honda mit den beiden Detectives, die das Haus überwachten, für den Fall, dass Brendan Quillian seiner Schwester einen Besuch abstattete.
    Ich wollte die Tür öffnen, um auszusteigen.
    »Warte, Coop. Rutsch runter und mach dich klein.«
    Ich befolgte Mikes Anweisung wortlos, während er seine Sonnenblende nach unten klappte und die Zeitung aufschlug, die neben ihm auf dem Vordersitz lag.
    »In Ordnung, die Luft ist rein. Er überquert gerade die Straße und steigt ins Auto.«
    Als ich eine Autotür schlagen und den Motor starten hörte, hob ich den Kopf.
    Trish Quillian stand in der Tür und drehte sich gerade um, um die Post aus dem Briefkasten an der Hauswand zu nehmen.
    »Wen habe ich verpasst?«, fragte ich.
    »Teddy O’Malley. So wie er mich die ganze Nacht durch diese Tunnel hetzt, hätte ich nicht gedacht, dass er noch Energie für einen Beileidsbesuch übrig hat.«
     
    43
     
    »Haben Sie den dunkelgrünen Geländewagen gesehen?«, fragte Mike den Detective auf dem Fahrersitz.
    »Ja, ein Ford Explorer. Ich habe mir das Kennzeichen notiert, als er auf den Eingang zuging.«
    »Folgen Sie ihm.«
    »Ich habe Order, das Haus zu bewachen.«
    Mike reichte dem Fahrer seine Visitenkarte und schlug mit der Hand aufs Autodach. »Und ich gebe Ihnen die Order, Ihren Hintern in Bewegung zu setzen und ihm zu folgen. Ich übernehme die Schwester. Bleiben Sie an ihm dran, egal wo er hingeht, und rufen Sie mich jede Viertelstunde an. Chapman. Mordkommission.«
    Die beiden Cops sahen sich an und fuhren dann O’Malley hinterher.
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass Brendan Quillian hierherkommt, ist ungefähr so groß, wie dass Jimmy Hoffas Leiche wiederauftaucht.« Mike klappte sein Handy auf und bat darum, Lieutenant Peterson zu sprechen, während wir die Stufen zur Haustür hinaufgingen. Ich klopfte an die Tür.
    »Loo? Finden Sie heraus, von welchem Revier das Team ist, das die Hütte der Quillians bewacht. Ich habe sie gerade auf eine Verfolgungsjagd geschickt, also muss man wohl Ersatz schicken.« Er hielt inne und lauschte einer Frage seines Chefs. »O’Malley. Mein Kumpel O’Malley. Keine Ahnung, warum er Trish einen Besuch abgestattet hat - vor allem, ohne mir Bescheid zu sagen - aber ich habe den beiden Polypen gesagt, sie sollen mich auf dem Laufenden halten.«
    Trish Quillian öffnete die Tür in demselben schwarzen Jogginganzug, den sie auf dem Revier getragen hatte, nur dass sie dieses Mal eine Schürze um die Taille gebunden hatte.
    »Stören wir?«, fragte ich.
    »Sie beide stören immer.« Sie band sich die Schürze ab und knüllte sie zusammen.
    »Das tut mir leid. Haben Sie Ihrer Mutter gerade beim Essen geholfen?«
    »Was kümmert Sie das? Sie schläft. Lassen Sie sie in Ruhe.«
    »Dürfen wir reinkommen?«
    Einen Moment lang schien Trish die Tür nicht weiter aufmachen zu wollen. Dann trat sie beiseite und ging uns voran in das kleine Wohnzimmer des ruhigen Hauses. Sie setzte sich auf eine Ottomane, und Mike führte mich zu dem Sofa gegenüber. Das Zimmer sah aus, als sei die Zeit in den 5oer-Jahren stehen geblieben - das Rosenmuster auf dem Bezugsstoff war ausgeblichen, abgewetzte Sesselschoner bedeckten die Lehnen der Stühle, die nicht zueinanderpassten, die gestreifte Tapete rollte sich von unten auf, und an der Wand hing zwischen den Familienfotos ein großes gerahmtes Bild von Papst Pius XII.
    »Sind Sie immer noch nicht fertig mit Ihren Fragen? Wollen Sie mich jetzt jeden Tag belästigen?« Sie blickte abwechselnd von mir zu Mike und machte einen ungewohnt ängstlichen Eindruck.
    »Bekommt Ihre Mutter viele Besucher, Trish?«
    »Fragen Sie nicht so dumm, Detective. Kaum einer weiß, dass sie noch am Leben ist.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Hier ist der reinste Gesellschaftsclub. Sieht man das nicht?«
    Ich betrachtete die Familienschnappschüsse, Erinnerungsstücke an glücklichere Tage: Trish Quillian in ihrem Kommunionkleid; Mrs Quillian mit den Kindern am Strand in Queens, wo Brendan seinen Unfall gehabt hatte; Brendan und Duke als Jugendliche mit ihrem Vater, im Hintergrund

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