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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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verschiedene Baustellen, U-Bahn- und Tunneleingänge, Werkhöfe mit riesigen, schweren Maschinen und Wahrzeichen wie die Brooklyn Bridge, das Rathaus und das Empire State Building.
    »Also war Teddy O’Malley nur zufällig in der Gegend?«
    Die Venen in Trish Quillians Hals traten blau hervor, als sie die Zähne zusammenbiss und Mike wütend anfunkelte. »Beobachten Sie mich jetzt auch noch? Spähen Sie durch Fenster und -«
    »Wir sind gerade vorgefahren, als Teddy aus dem Haus kam. Wir kennen ihn, Trish. Ich habe ihn erkannt, das ist alles.«
    »Dann wissen Sie auch, dass er Gewerkschaftsvertreter ist. Wir hatten etwas zu besprechen. Wegen Duke. Es ging um das Sterbegeld.« Sie sprach mit gesenktem Kopf und spielte mit den Knoten ihrer Schürzenbänder.
    Mike stützte die Ellbogen auf die Oberschenkel. »Kommen Sie zurecht, Trish? Ist für Sie und Ihre Mutter gesorgt?«
    Sie nickte und presste die Augen und Lippen zusammen, um die Tränen zurückzuhalten.
    Vom oberen Stockwerk war ein leichtes Stöhnen zu hören, das wohl von Trishs Mutter kam. Ich wusste, dass wir hier sein und ihr diese Fragen stellen mussten, aber das Elend dieser Frau war schwer mit anzusehen.
    Sie wischte sich mit der Schürze über die Augen. »Ich habe zu tun. Was wollen Sie?«
    »Wie ich schon sagte, wir suchen immer noch nach Brendan.« Mike senkte die Stimme. »Sie haben mit ihm gesprochen, Trish, stimmt’s?«
    »Ziehen Sie doch gleich hier ein, Detective. Ich stelle noch ein Gedeck für Sie auf den Tisch. Ihren Whiskey müssen Sie sich allerdings selbst mitbringen. Nein, ich habe nicht mit ihm gesprochen.«
    Mike ließ nicht locker und sagte sanft, aber bestimmt: »Er hat Sie nur wenige Stunden nach der Schießerei im Gerichtssaal angerufen, Trish. Warum lügen Sie nach all den Jahren noch immer für ihn?«
    Sie stand auf, als das Stöhnen lauter wurde.
    »Ich habe es nicht nötig, für irgendjemanden zu lügen. Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    »Können Sie mit uns aufs Revier kommen?«, fragte Mike.
    »Sie haben doch bereits alles versucht, um mich auszuquetschen. Ich kann meine Mutter nicht allein lassen.« Sie zeigte nach oben.
    »Dann richten Sie es für morgen ein. Sie werden Hilfe brauchen, nicht wahr?«
    »Die Hilfe Gottes, Mr Chapman.« Trish ging zur Haustür und brachte ein Lachen zustande. »Hat Ihnen denn meine Spucke nichts genutzt?«
    »Doch. Sie führte uns direkt zu Duke. Und zu der Geschichte, wie Sie ihm das Leben gerettet haben.«
    Die junge Frau blieb stehen und fragte verängstigt: »Was ist mit Duke?«
    »Wir haben von der Transplantation erfahren«, sagte ich. »Wir fanden seine Krankenakte von damals. Er muss Ihnen sehr dankbar gewesen sein, Trish.«
    Sie biss sich wieder auf die Lippen. »Vielleicht wäre er dankbar gewesen, wenn er noch länger gelebt hätte. Was hat das mit meiner Spucke zu tun? Ich habe ihm mein Blut gegeben.«
    Mike fuhr sich durchs Haar und sah mich an. »Kommen Sie morgen in mein Büro, ich werde Ihnen alles erklären.«
    Er wusste, dass er heute nichts mehr aus ihr herausbekommen würde. Er wollte sie dazu bringen, selbst den nächsten Schritt zu machen.
    Mike legte die Hand auf den Türknauf, während Trish die Treppe hochging. »Dann erzählen wir Ihnen auch alles von der Autopsie. Ihre Freundin Bex hat wohl auch einige Geheimnisse für sich behalten.«
    Trish drehte sich langsam um, eine Hand auf dem Treppengeländer. »Was für Geheimnisse, Detective? Es gab nichts, was sie mir nicht gesagt hätte.«
    »Ich will sie nicht schockieren und noch mehr aufregen.«
    »Ich bin zu kaputt, als dass mich noch etwas schockieren könnte. Sagen Sie mir, was Sie damit meinen.«
    Mike lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. »Bex Hassett war zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger, Trish. Sie war im dritten Monat schwanger.«
    »Diese Schweine«, sagte sie und schwankte auf der zweiten Stufe vor und zurück. »Diese Schweine haben das arme Mädchen ausgenutzt. Finden Sie sie, Detective. Das können Sie für mich tun. Fliegen Sie in die Dominikanische Republik, wenn es sein muss, und bringen Sie sie hinter Gitter. Wenn ich denjenigen, der ihr das angetan hat, zwischen die Finger kriege, bringe ich ihn um.«
    Mike machte einen Schritt auf sie zu und sagte leise: »Dann helfen Sie uns.«
    Sie starrte zu Boden.
    »Sehen Sie mich an.« Mike wartete, bis sie seiner Bitte nachkam. »Es ist nicht so, wie Sie es gerne hätten. Bex Hassett wurde von Ihrem Bruder Brendan geschwängert. Brendan war der Vater von

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