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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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»Und wie alle großen Genies hast du keine Ahnung von der Reichweite dessen, was du da rausgefunden hast. Du sagst, die zweite Inhaberin von Feriehuset AS heißt Wenche Jotun?«
    »Ja.«
    »Kannst du mir den Namen buchstabieren?«
    »W-E-N-C-H-E-J-O-T-U-N«, sagte Frølich gehorsam.
    »Wann ist sie geboren?«
    »Mal sehen … am 23. November 1953.«
    »Jetzt«, sagte Gunnarstranda freudestrahlend, »werde ich dir den letzten Teil des Puzzles vorführen. Weil ich nämlich heute das Strafregister durchgesehen habe. Wenche Jotun hat vor zweiunddreißig Jahren einen Sohn geboren. Dieser Junge heißt Darak Fares.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein, ich habe alles genau nachgelesen, was wir über den Jungen haben. Wenche Jotun ist seine Mutter. Frührentnerin. Hat aber mehr Geld, als du Haare auf der Brust hast. Es war nicht Helmer Paust, der mit dem Schwarzgeld nach Thailand gefahren ist. Das war Darak Fares.«  
    Gunnarstranda war offensichtlich begeistert von seiner Entdeckung. »Wenn ich mich recht erinnere, hat Fride Welhaven dir erzählt, einige der Klienten ihres Vaters seien gefährlich. Es sieht so aus, als hättest du endlich herausgefunden, wen ihr Vater damit gemeint hat. Gratuliere, Frølich. Du hast auch herausgefunden, was Killi gegen Welhaven in der Hand hatte – der Anwalt hat für Leute Geld gewaschen, die mit organisierter Kriminalität zu tun hatten. Wo bist du übrigens?«
    »Komme gerade nach Hause«, sagte Frølich.
    »Ist es okay, wenn ich kurz bei dir vorbeikomme?«
    Frølich zögerte. »Gibt es etwas, das wir nicht auch am Telefon besprechen können?«
    »Es ist etwas delikat.«
    Er unterbrach die Verbindung und steckte das Handy wieder in die Tasche.
    Als er sich in seinen Wagen setzte, fühlte er sich um mehrere Kilo leichter als noch vor wenigen Minuten. Fröhlich pfeifend hielt er vor dem Block, in dem Frølich wohnte. Er stieg aus, schlenderte den kleinen Hügel hinauf auf die Glastüren am Eingang zu. Ein Mann kam gerade heraus und hielt ihm die Tür auf. Gunnarstranda nahm den Fahrstuhl. Obwohl Frølich kein Namensschild an der Tür hatte, fand er seine Wohnung sofort. Hinter der Wohnungstür dröhnte laute Musik.
    Er musste viermal klingeln, bevor ein bedächtiger Frank Frølich ihm öffnete.
    Drinnen prallten sie auf eine Wand aus Tönen. Der schwere Beat schlug mit dem Takt einer Lokomotive und machte jedes Gespräch unmöglich.
    Gunnarstranda formte die Hände zu einer Flüstertüte. »Hättest du etwas dagegen, die Musik ein bisschen leiser zu stellen?«
    »Nach dem Solo«, rief Frølich und nickte im Takt. »Das ist Mick Tayler, hör mal, jetzt.«
    Frølich drehte lauter.
    Gunnarstranda wartete geduldig, während Frank Frølich mit Rücken und Schultern spastische Zuckungen demonstrierte.
    Als der Gitarrist endlich fertig war, drehte er leiser. »Verdammt noch mal, ist das gut. Ein Bier?«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Ich fahre.«
    »Ein Leichtbier?«
    »Okay.«
    Frølich ließ die Tür zur Küche offen stehen. »Ich verstehe die Leute nicht, die sich eine Hütte in Thailand kaufen«, rief er mit dem Kopf im Kühlschrank.
    Er kam ins Wohnzimmer zurück, stellte zwei Bierflaschen auf den Tisch und warf sich in einen Sessel. »Man braucht verdammt noch mal einen ganzen Tag, um hinzukommen, mit dem Flieger, man bindet sich für jeden verdammten Urlaub seines restlichen Lebens an einen bestimmten Ort, und an einen Strand, der am anderen Ende der Welt liegt. Das ist doch von vorne bis hinten nur Stress.«
    Gunnarstranda räusperte sich.
    »Ja?«
    Gunnarstranda räusperte sich erneut und sagte: »Ich bin hergekommen, um zu hören, was eigentlich in der Nacht passiert ist, als du mit der Psychologin geschlafen hast.«
    Frølich hielt in der Bewegung inne und sah ihn scharf an. »Ich will nicht unhöflich sein«, sagte er kühl, »Aber wenn das dein Thema ist, dann kannst du genauso gut gleich wieder verschwinden.«
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Gunnarstranda vom Sofa her. »Ich interessiere mich nicht für dich oder für sie.«
    Frølich schwieg.
    »In deiner Aussage steht, dass du ungefähr um Mitternacht in einem Taxi saßt, das zwischen der Storgata und der Henrik Ibsens Gate vor einer roten Ampel hielt. Du bist aus dem Wagen gesprungen und auf Maria Hoff zugegangen. Meine Frage ist: Könnte es sein, dass Petter Bull in der Nähe war, als du sie getroffen hast?«
    Frank Frølich war nachdenklich geworden. Er saß da und starrte auf einen Punkt irgendwo über

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