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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Chaos aus den Augen verloren. Er begriff, dass das Mädchen Killi erschossen hatte. Aber ihm war auch klar, dass er selbst in Verdacht geraten würde. Ein Haufen von Leuten hatte gesehen, wie er vor der Kneipe durchgedreht war. Also nahm er seine beiden Kumpels mit und haute nach Schweden ab, um dort in Deckung zu gehen, bis die Situation sich beruhigt hätte. Auf dem Weg durch Østfold trat Sharif zu fest aufs Gas. Sie wurden in Halden von der Polizei angehalten. Die Kellnerin erkannte Fares wieder. Sie wollten Fares in U-Haft bringen, aber er kam frei. Abgesehen von der Psychologin war er der Einzige, der wusste, dass Veronika Killi erschossen hatte. Als er aus der U-Haft kam, musste er natürlich Kontakt zu Veronika aufnehmen. Aber sie war in der Klinik und nicht erreichbar.«
    Sie wechselten einen Blick. Beide wussten, was der andere dachte. Schließlich sprach Starum es aus. »An dem Freitag, als Fares freikam, hat er Veronika Lange angerufen.«
    »Und die können wir nicht verhören«, sagte Gunnarstranda. »Erinnern Sie sich noch, wann er sie angerufen hat?«
    »Um sechs Uhr abends.«
    »Yttergjerde und Frølich haben Darak Fares gegen neun Uhr abends in einem Wagen in Grønland gesehen. Er wurde zwischen elf und zwei Uhr nachts erschossen. Maria Hoff und Frølich standen gegen Mitternacht knutschend unter der Hausmanns-Brücke – an dem Ort, wo später die Waffe gefunden wurde. Da hatte er sie ungefähr zehn Minuten vorher getroffen. Für die Zeit zwischen elf Uhr und zehn vor zwölf hat Maria Hoff kein Alibi.«
    »Erzählen Sie das Frank Frølich, wenn Sie ihn das nächste Mal sehen«, sagte Starum mit einem schiefen Lächeln um die Mundwinkel. »Maria Hoff bringt Fares um, trifft zufällig auf Frølich und denkt sich: Den Typen kann ich jetzt gut gebrauchen . Sie steuert zunächst die Brücke an, um die Waffe loszuwerden, und geht danach mit ihm ins Bett, um sich ein Alibi zu verschaffen.«
    Gunnarstranda zögerte immer noch: »Maria Hoff hatte die Waffe, okay. Das Mädchen hatte den Revolver bei sich, als sie am Sonntagmorgen bei ihr auftauchte. Aber warum sollte Maria Hoff den Revolver nehmen und damit Darak Fares erschießen? Das ergibt keinen Sinn.«
    Sie sahen eine Weile stumm vor sich hin. Vibeke Starum steckte sich eine Zigarette an. Gunnarstranda sah sie an und kurbelte das Fenster herunter.
    »Entschuldigung«, murmelte sie und kurbelte das Fenster auf ihrer Seite ebenfalls herunter. Sie blies den Rauch hinaus – ohne Erfolg. Er wehte wieder herein. Vibeke Starum zeigte einen echten Nikotinhunger. Sie inhalierte schnell und hungrig, sodass die Glut mehrere Zentimeter rot leuchtete.
    »Das Ganze kommt mir wie ein fast gelöstes Kreuzworträtsel vor«, sagte Gunnarstranda. »Die Worte stimmen fast alle, aber manche Kästchen sind leer oder falsch ausgefüllt. Ich verstehe immer noch nicht, warum Maria Hoff Darak Fares erschossen haben soll. Wo ist das Motiv?«
    Starum schnippte den Rest der Zigarette aus dem Fenster und startete den Wagen. »Keine Ahnung«, antwortete sie kurz. Die Reifen quietschten in der Kurve. »Das mit dem Kreuzworträtsel passt gut.«
    Sie fuhren schweigend zum Präsidium zurück. Es war unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Schließlich fanden sie eine Lücke in einer Reihe von Autos im Enerhaugen.
    Als sie hinunter zur Eingangsschleuse der Haftanstalt gingen, fand Gunnarstranda es an der Zeit zu sagen: »Petter Bull hat Maria Hoff in der Nacht beschattet, als Frølich bei ihr war.«
    »Wer sagt das?«
    »Frølich ist überzeugt davon. Außerdem sagt er, dass ein Junge in einer Kebab-Bude gegenüber ihrer Wohnung einem Mann ein Kebab verkauft hat, der Petter Bull sehr ähnlich war.«
    »Wann hat Frølich das gesagt?«
    »Sie unterbrechen mich ständig.«
    Sie blieb stehen, wutschnaubend. »Andauernd gibt es Dinge, die Sie mir verschweigen«, schimpfte sie wütend. »Erst waren es Killis Schlüssel und jetzt, dass Petter Bull die Hoff und Frølich beobachtet hat. Was erwarten Sie eigentlich von –«
    Gunnarstranda hob beide Arme zu einer besänftigenden Geste: »Ich erzähle es Ihnen ja jetzt. Ich habe es gestern Abend erfahren. Petter Bull befand sich wahrscheinlich vor ihrer Wohnung, als sie mit Frølich ins Bett gehüpft ist. Aber warum war er dort? Kam er einfach so vorbei? Wollte er sichergehen, dass sie gut schlief? Nein. Er muss ihr gefolgt sein. Er wusste, woher sie kam. Also wusste er auch, was sie getan hatte.«
    »Und was hatte sie getan? Fares erschossen? Das

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